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1918 - Der Traum der Nevever

Titel: 1918 - Der Traum der Nevever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wo ihm zudem eine wahre Fundgrube an vergessenem technischem Material zur Verfügung stand.
    Das erste Gebot war, zuerst einmal einen Plasmakörper zu erschaffen, der ein geeignetes Trägermedium für das Jii und das Guu eines Zehn-Milliarden-Volkes war. Die Wissenschaftler aus dem Team boten drei Möglichkeiten zur Auswahl an.
    Die Kybernetiker schlugen vor, einen Roboter aus Formenergie in der Gestalt eines Nevevers zu bauen, dessen bionische Speicher in der Lage sein sollten, diese Menge an emotionaler und rationaler Energie aufzunehmen und zu verarbeiten.
    Die Genetiker wiederum behaupteten, daß es am sinnvollsten sei, einen solchen Super-Nevever zu klonen. Auf keine andere als auf diese Weise sei es möglich, durch entsprechende Genmanipulation ein Überwesen zu erschaffen, das den gestellten Anforderungen gewachsen sei.
    Die dritte Möglichkeit schließlich boten die Wissenschaftler aus Orsidendas Zunft an. Ihre Argumente hatten einiges für sich: Ein solch geballtes Potential, wie es das Jii und das Guu von zehn Milliarden Individuen darstellten, sei nur in einem Geistespool zu vereinen, der in eine höhere Dimension ausgelagert werde. Darum wollten sie ein Wesen erschaffen - ob nun robotisch oder biologisch -, das zur Hälfte in der fünften Dimension angesiedelt war. Körperlich vierdimensional, um im Normalraum agieren zu können, geistig jedoch fünfdimensional, um den extremen psychischen Anforderungen gewachsen zu sein.
    Orsidenda fand, daß alle drei Vorschläge etwas für sich hatten (auch wenn er jenen aus der eigenen Zunft am besten nachvollziehen konnte) - darum ließ er sie parallel entwickeln.
    Bei den Genetikern brach ein Streit darüber aus, von welcher Basis man bei der Erschaffung des Überwesens ausgehen sollte. Jeder der beteiligten Wissenschaftler konnte ein Dutzend Namen von bedeutenden lebenden Nevevern nennen, deren Gene sie zur Verwendung als Klon-Matrizen sie favorisierten. Doch konnten sie sich nicht auf eine einzelne Person einigen.
    Da erinnerte sich Orsidenda an Upesamee und dessen Freundschaftsgabe.
    Für ihn gab es keinen bedeutenderen lebenden Nevever als diesen Missionar, der für die Völker von Puydor so aufopfernd und segensreich wirkte wie kein anderer.
    Er beendete den Streit der Genetiker, indem er ihnen einfach Upesamees Mundhärchen als Klon-Matrize aufzwang. Danach beendeten die Genetiker ihren Disput und konnten endlich ans Werk gehen.
    Orsidenda nannte das Projekt UPE, ohne eine Erklärung für diese Bezeichnung abzugeben, aber natürlich war es die Abkürzung für den Namen seines Freundes Upesamee.
    Die Genetiker kamen in ihrer Arbeit rasch voran. Sie erlitten nur einmal einen Rückschlag, als der geklonte Organismus im fötalen Stadium einen unerwarteten Wachstumsschub bekam und unkontrolliert zu mutieren begann.
    Der wuchernde Fötus mußte vernichtet werden. Als Grund für die Fehlentwicklung wurde schädigender Strahlungseinfluß durch die Experimente der 5-D-Spezialisten genannt.
    Orsidenda glaubte dem zwar nicht. dennoch ließ er die Arbeit der 5-D-Wissenschaftler vorübergehend einstellen.
    Beim zweiten Versuch klappte alles besser. UPE 2 gedieh prächtig und hatte schon nach kurzer Zeit die geforderte Größe von doppelter Nevever-Gestalt erreicht. Er bestand sämtliche Tests mit Auszeichnung. Wichtig für die weiteren Schritte waren vor allem die psychische Belastbarkeit, sein geistiges Volumen und seine Aufnahmefähigkeit. Doch diesbezüglich waren ihm theoretisch keine Grenzen gesetzt.
    UPE 2 hatte nur einen kleinen Makel: Er verfügte lediglich über höchstens vierzehn Pseudopodien - wie sein Vorbild Upesamee. Doch diesem Umstand schenkte Orsidenda keine besondere Bedeutung. Auch die Genetiker konnten daraus kein negatives Urteil ziehen. Er war ihrer Meinung physisch und psychisch völlig gesund.
    Um UPE 2 jedoch ernsthaft zu prüfen, mußten die Fähigkeiten des Prototyps eines Super-Nevevers in der Praxis getestet werden. Orsidenda berief zu diesem Zweck ein großes Ashgavanogh mit mehreren tausend Teilnehmern ein.
    Zuerst wurde der Prototyp in allen wissenschaftlichen Einzelheiten vorgestellt. und die Anwesenden wurden daraufhin aufgefordert, ihr Jii und ihr Guu auf ihn zu übertragen. Die Tausende von Nevevern verfielen daraufhin in tiefe Meditation Bald schon zeigten die Meßgeräte, die an UPE 2 angeschlossen waren, daß die ersten Transfers stattfanden.
    Die Übertragungsrate war zuerst nur gering. Das mußte daran liegen, daß UPE 2 die neu

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