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1918 - Der Traum der Nevever

Titel: 1918 - Der Traum der Nevever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf ihn einströmenden Impulse nicht so rasch verarbeiten konnte. Doch sein Geist war flexibel; er lernte rasch, mit der neuen Situation umzugehen. Die Übertragungsrate stieg nach den Anfangsschwierigkeiten, und dann saugte UPE 2 die auf ihn einströmenden Impulse förmlich wie ein Schwamm auf. Es schien, als könne er nicht genug kriegen.
    Die Tausende in der riesigen Grotte versammelten Nevever waren in ihrer Sitzstellung zur Bewegungslosigkeit erstarrt. Plötzlich jedoch stellte Orsidenda fest. daß hier und dort ein Zukken durch die Körper ging. Das ge- hörte nicht zum normalen Verlauf einer Meditationssitzung.
    „Orsidenda! Orsidenda!" rief da der Genetiker an den Meßgeräten aufgeregt.
    „Es scheint, als sei UPE 2 außer Kontrolle geraten."
    Nun hatte das krampfartige Zucken fast alle versammelten Nevever erfaßt.
    „Wie äußert sich das?" wollte Orsidenda wissen, den schlimme Ahnungen erfaßten.
    „UPE 2 begnügt sich nicht allein mit der Vereinnahmung von Jii und Guu - er saugt alles Erreichbare aus den Gehirnen der Probanden heraus'"
    „Dann leg ihn sofort still'" befahl Orsidenda.
    Er brauchte für diesen Ruf nicht lange zu überlegen. Es waren Vorkehrungen getroffen worden, daß man den Prototyp paralysieren konnte, falls das Experiment aus irgendwelchen Gründen mißlang.
    Doch noch bevor die Paralyse vorgenommen werden konnte, setzte sich UPE 2 in Bewegung. Er rannte alles nieder, was ihm im Wege stand. Er stürzte sich in die Grotte hinab und raste wie ein wild gewordener Varmire durch die Reihen der mit konvulsivisch zuckenden Körpern kauernden Nevever. Zuerst hatte er ihre Geister wie ein nimmersattes Ungeheuer völlig in sich aufgesaugt, jetzt, da die Nevever ihm nichts mehr zu geben hatte, mähte er sie mit seinen wie Rotoren wirbelnden, kräftigen Pseudopodien reihenweise nieder.
    Das Gemetzel dauerte nur kurz, denn Orsidenda schickte ihm gleich nach Beginn seines Amoklaufes den Todesimpuls. UPE 2 wurde augenblicklich atomisiert. Doch zuvor hatte er noch Hunderten von Nevevern den Tod und den anderen völlige geistige Umnachtung gebracht. Nur wenige Nevever überlebten dieses Ashgavanogh des Schreckens heil.
    Die Genetiker konnten nicht mehr eruieren, was UPE 2 zu diesem Amoklauf getrieben hatte, denn von dem Prototyp war nichts mehr übriggeblieben, was hätte untersucht werden können. Auch Upesamees Genmaterial war aufgebraucht, so daß auch in dieser Richtung keine Fehlersuche möglich war.
    Die Genetiker setzten ihre Arbeit in der Folge mit verschiedenen organischen Gen-Matrizen fort. Doch all ihre Versuche endeten in Sackgassen. Orsidenda wurde bald klar, daß man den Prototyp des Nevevers nicht auf organischer Basis züchten konnte.
     
    *
     
    Jahre nach diesem Vorfall kehrte Upesamees Raumschiff GHAZZA in den Heimathafen zurück. Upesamee war nicht an Bord. Was war mit dem Freund geschehen?
    Um Upesamees Schicksal zu rekonstruieren. ließ sich Orsidenda das Ereignisprotokoll seines letzten Aufenthaltes vorspielen. Und so konnte er Upesamees Tod miterleben, als hätte er ihn an seiner Seite miterlebt.
    Upesamee war mit seinem Raumschiff tief in das Tamijakum, wie die Varmiren ihr gewaltiges Sternenreich nannten, vorgedrungen. Er wußte, daß die Varmiren einen großen Feldzug gegen mehrere kleinere Imperien planten, die sich ihnen nicht freiwillig unterwerfen wollten. Nun war Upesamee zur Basiswelt der Varmiren unterwegs, bei der sich die Kriegsflotten sammelten. Es bereitete ihm keine Mühe, sich mittels der überragenden Tarntechnik seines Raumschiffes durch die Reihen der Varmiren zu schleichen und über der Basiswelt Station zu machen.
    Er bereitete sich sorgsam darauf vor, selbst per TA-Terminal auf den Planeten zu gehen und sich den Varmiren in seiner beeindruckenden Lichtgestalt zu präsentieren. Dies geschah auch. Die Varmiren gaben sich beeindruckt, zögerten die Verhandlungen jedoch hinaus. Upesamee wurde genötigt, mehrmals zur Basiswelt hinunterzusteigen.
    Er ahnte nicht, daß die Varmiren jedes der vorangegangenen Treffen nur dazu benutzt hatten, um das Geheimnis der Lichtgestalt zu entschlüsseln. Dies war ihnen schließlich gelungen. Beim letzten Treffen enttarnten sie Upesamee und nahmen ihn gefangen.
    Die Varmiren verhöhnten den zierlichen Nevever wegen seiner schwächlichen Gestalt und zeigten sich wütend darüber, daß die Nevever sie bisher durch Vortäuschung von Macht und Stärke getäuscht hatten.
    Um die Schwäche der Nevever seinem ganzen Volk vor Augen

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