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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Brauchst du Geld?«
    Bill grinste. »Bin ich ein Bettler? Ehe ich von dir Geld nehme, verrecke ich lieber!«
    Dr. Lancasters Augenbrauen zogen sich zusammen. »Was willst du dann?«
    »Was mir gehört, Dad. Nur das, was mir gehört: meine Familie!«
    Der Arzt sah seinen Sohn verständnislos an.
    »Rück Lissy und die Kinder raus, Vater, und zwar sofort!«
    verlangte Bill angriffslustig.
    »Leidest du an Wahnvorstellungen?«
    »Sie sind bei dir, ich weiß es. Du hast kein Recht, sie vor mir zu verstecken!«
    »Sie sind nicht bei mir!« erwiderte Dr. Lancaster energisch.
    »Was hat es gegeben?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Hast du Lissy wieder geschlagen?«
    »Das ist eine Sache, die nur meine Frau und mich betrifft!«
    schrie Bill wütend. »Du hältst dich da gefälligst raus, verstanden? Alle wollen sich in meine Ehe einmischen, wollen mir vorschreiben, wie ich meine Frau zu behandeln habe, aber das lasse ich nicht zu, hörst du? Ich will Lissy wiederhaben. Schließlich ist sie mit mir verheiratet.«
    »Die arme, bedauernswerte Frau. Wie lange kann sie dieses Martyrium noch ertragen?«
    »Sorg dich nicht um dieses Miststück, sie ist es nicht wert. Und nun geh und hol sie. Ich will hier nicht Wurzeln schlagen.«
    Dr. Lancaster, sonst stets beherrscht, sah plötzlich rot und wollte seinen Sohn ohrfeigen, aber der fing die Hand des Professors ab und grinste ihn feindselig an. »Die Zeiten, wo du mich ungestraft prügeln durftest, sind vorbei, Vater!«
    »Du mißratener Bastard!«
    »Wie sprichst du denn zu deinem eigenen Fleisch und Blut?«
    »Ich schäme mich schon lange, dein Vater zu sein, und wünschte, du wärst nie geboren worden!«
    Bill stieß ihn brutal gegen die Wand, brüllte nach seiner Frau und den Kindern, machte überall Licht, rammte jede Tür auf und schaute sogar in den Schränken nach, ob sich Lissy, Pete und Debbie dort versteckt hatten. Er schlug dabei einen Spiegel kaputt, warf zwei Bodenvasen und eine Stehlampe um und riß einen Vorhang herunter, weil er dachte, Lissy würde dahinter stehen.
    Als er aus dem Schlafzimmer seines Vaters trat, stutzte er.
    Delirium tremens? Eine Wahnvorstellung?
    Mit weit aufgerissenen, ungläubigen, glasigen Augen starrte er auf das, was auf der Treppe saß: ein fleischfarbenes Wesen, stachelig behaart, menschengroß, mit schwarzem Kopf, kleinen stumpfen, glühenden Hörnern, glühenden Augen und einem Maul mit messerscharfen Zähnen!
    Eine riesige Raupe!
    ***
    Noch nie hatte ihm sein Geist einen solchen Streich gespielt.
    Er war entsetzt, hatte plötzlich Angst und brüllte lauthals nach seinem Vater, als dieses fleischfarbene Ungeheuer auf ihn zukroch. Das Monster sah so echt aus, daß es unmöglich sein Geist geschaffen haben konnte.
    Die Satansraupe bewegte sich lautlos.
    Neben der Tür stand ein antiker Stuhl. Bill Lancaster packte ihn und hielt ihn dem schrecklichen Tier entgegen. Knirschend fraß die Satansraupe die Stuhlbeine aus massivem Eichenholz.
    Ihren Zähnen schien nichts standzuhalten, nicht einmal Granit.
    »DAD!« brüllte Bill Lancaster, so laut er konnte. »Was hast du da für ein Ungeheuer geschaffen? Ruf es zurück! Es… es tut mir leid! Alles, was ich gesagt und getan habe! Hörst du mich nicht? Es tut mir leid!«
    Die Satansraupe zerbiß den Stuhl. Bill Lancaster schlug mit dem, was noch übrig war, wie von Sinnen auf das Untier ein.
    Die panische Angst ernüchterte ihn. Bill war jetzt völlig klar im Kopf. Er verlor die Stuhlfragmente, sprang zurück in das Schlafzimmer seines Vaters und schleuderte die Tür zu.
    Er schaffte es sogar, sich einzuschließen, aber das nützte ihm nichts, denn die Satansraupe durchbrach die Tür, schnellte auf ihn zu und tötete ihn mit schmerzhaften Bissen.
    ***
    Megan Wiseman trug zu Hause einen bequemen beigefarbenen Samtanzug.
    Dr. Lancasters attraktive, damenhafte Sekretärin nannte einen kleinen Bungalow ihr eigen.
    Sie war ein Nachtmensch. Wenn andere sich zur Ruhe begaben, zog sie es noch lange nicht ins Bett. Sie brauchte überhaupt verhältnismäßig wenig Schlaf. Dadurch hatte sie wesentlich mehr vom Tag.
    Vor einer halben Stunde war Bob Nolte nach Hause gegangen. Bob gehörte dem reiferen Jahrgang an. Er verehrte und schätzte Megan sehr und wäre glücklich gewesen, wenn sie mehr als nur einen väterlichen Freund in ihm gesehen hätte.
    Doch sie konnte ihr Herz nicht zweimal verschenken.
    Es gehörte bereits Jordan Lancaster. Die Tragik dabei war nur, daß der Arzt davon keine Ahnung hatte,

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