Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
der Säule befassen. Vielleicht gelingt es ihnen, Bannister zu befreien. Darf ich Sie bitten, die Arbeiten und den Abtransport der Säule zu überwachen?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Ballard.«
    Eine Stunde nach diesem Gespräch wurde der untere Teil der Säule herausgeschnitten.
    Das dauerte drei Stunden. Dann hob ein Kran meinen Freund auf einen Lastwagen und brachte ihn zu einem kleinen Militärflugplatz im Norden der Stadt.
    Ich war dabei, als die Säule in die wartende Transportmaschine gehievt wurde, und als das Flugzeug zur Startbahn rollte, wünschte ich meinem Freund einen guten Flug.
    Ich hätte Noel gern begleitet, doch ich hatte noch in New York zu tun.
    Als ich das Apartment betrat, sah mir Vicky sofort an, daß etwas passiert war. Sie deutete jede Regung meines Gesichtes sofort richtig. Ich konnte mich ihr gegenüber nicht verstellen.
    Dafür kannten wir uns schon zu lange.
    »Was ist passiert, Tony?« wollte sie wissen.
    Ich erzählte es ihr, und sie biß sich entsetzt auf die Unterlippe. Sie mochte den sympathischen Noel sehr. Seine lockere, unbekümmert wirkende Lebensart und die flapsigen Sprüche, die er so gern auf den Lippen hatte, gefielen ihr.
    Daß er unter diesem Mantel des Luftikus äußerst gewissenhaft und konsequent war, wußten nur jene, die mit ihm näher zu tun hatten – und seine Feinde.
    Tränen glänzten in Vickys Augen, als sie sagte: »Hoffentlich kann ihm geholfen werden.«
    Meine Kehle wurde eng. Verdammt. Noel Bannisters Tod wäre ein schmerzlicher Verlust gewesen.
    ***
    Das Telefon läutete am nächsten Morgen um acht Uhr.
    Professor Dr. Jordan Lancaster erwischte mich halb rasiert. Die eine Gesichtshälfte war bereits glatt wie ein Kinderpopo, die andere noch mit Schaum bedeckt.
    »Können Sie in die Klinik kommen, Mr. Ballard?« fragte er mit belegter Stimme.
    »Eine neue Katastrophe?« erkundigte ich mich.
    »Ich möchte nicht am Telefon darüber reden.«
    »Okay. In 20 Minuten bin ich bei Ihnen.«
    Ich rasierte mich fertig und flößte mir eine Tasse Kaffee ein.
    Vicky wollte mitkommen, doch mir war es lieber, wenn sie sich von allem, was auch nur nach Gefahr roch, fernhielt.
    Bevor ich das Apartment verließ, nahm ich mir noch die Zeit, das CIA-Hauptquartier in Langley anzurufen. Man hatte dort schon zwei Versuche unternommen, Noel Bannister aus dem Stein zu holen.
    Sie waren allerdings fehlgeschlagen.
    General Mayne versprach, mich sofort verständigen zu lassen, wenn Noel geholfen werden konnte. Ich hoffte, daß es bald sein würde.
    Mit einem Kuß verabschiedete ich mich von Vicky. Sie riet mir, auf meinen Arm aufzupassen und ihn nach Möglichkeit zu schonen.
    Wenig später war ich mit dem weißen Lincoln, einem wahren Schlachtschiff, auf dem Weg zu Dr. Lancasters Privatklinik, und ich fragte mich, was für eine Hiobsbotschaft mich dort erwartete.
    War das Monster, das aus meinem Arm stammte, wieder aufgetaucht?
    Dr. Lancaster brauchte kein Wort zu sagen. Ich sah ihm gleich beim Eintreten an, daß das Scheusal wieder zugeschlagen hatte. Die Frage war nur: Wen hatte es erwischt?
    Der Arzt berichtete mir, auf welch schreckliche Weise Schwester Rose ums Leben gekommen war.
    In ihrem Wagen war sie verbrannt, aber das war nicht das Schlimme daran. Viel schwerer wog, daß zwei Augenzeugen eine riesige Raupe davonkriechen sahen.
    Die Krankenschwester war demnach keinem Unfall, sondern der Killerraupe zum Opfer gefallen.
    Dr. Lancaster bat Megan Wiseman in sein Büro. »Würden Sie bitte wiederholen, was Sie gestern gesehen haben?« forderte er seine Sekretärin auf.
    »Eine kleine fleischfarbene Raupe, draußen im Vorzimmer«, sagte Megan.
    »Warum haben Sie nicht sofort Alarm geschlagen?« fragte ich verständnislos.
    »Das Tier verschwand unter einem Sessel. Ich wollte es mit dem Schuh erschlagen, doch als ich den Sessel zur Seite schob, war die Raupe nicht mehr da.« Megan Wiseman zuckte mit den Schultern. »Zuerst wollte ich Dr. Lancaster informieren, aber dann sagte ich mir, ich könnte mich auch geirrt haben, und sprach nicht darüber… Vielleicht wäre Schwester Rose noch am Leben, wenn ich nicht geschwiegen hätte. Die Raupe muß die Klinik verlassen haben und in Roses Wagen gekrochen sein.«
    Der Arzt sah mich gespannt an. »Es hat meines Erachtens keinen Sinn, daß ich meinem Haus länger fernbleibe. Die Raupe ist dort nicht mehr.«
    Aber sie kann jederzeit dorthin zurückkehren, dachte ich, behielt es jedoch für mich.
    Vielleicht

Weitere Kostenlose Bücher