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192 - Das Monster in mir

192 - Das Monster in mir

Titel: 192 - Das Monster in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte sich das gefährliche Scheusal, das seine Größe anscheinend nach Belieben ändern konnte, nun in der Klinik eingenistet.
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mein Zimmer noch einmal beziehe, Dr. Lancaster?« fragte ich.
    »Sie wollen wieder in der Klinik wohnen? Okay. Aber wozu? Die Raupe ist auch hier nicht mehr, Mr. Ballard. Sie kann überall sein.«
    »Also auch wieder hier«, sagte ich trocken.
    Megan zog die Luft scharf ein. »Das möge der Himmel verhüten.«
    Dr. Lancaster und ich durchstreiften die Klinik. Ich lernte weitere Mitarbeiter des Chirurgen und auch einige Patienten kennen, doch die Satansraupe entdeckten wir nirgendwo. Wenn sie – was anzunehmen war – wieder auf Kinderfingergröße geschrumpft war, gab es tausende Gelegenheiten für sie, sich zu verstecken. Um dann zuzuschlagen, wenn niemand damit rechnete.
    ***
    In Langley waren die CIA-Techniker mit dem Versuch beschäftigt, die härteste »Nuß«, die ihnen je untergekommen war, zu knacken. Sie erfanden laufend neue Waffen für jene Agenten, die an vorderster Front kämpften, und neuerdings schufen sie auch Waffen, die ausschließlich für Noel Bannister und seine Mini-Abteilung gedacht waren. Geweihtes Silber war dabei ihr bevorzugtes Material. Aber sie hatten auch schon eine weißmagische Laserkanone entwickelt, die im Prinzip wie alle solche Waffen funktionierte, deren scharf gebündelter Lichtstrahl jedoch mit weißmagischer Kraft angereichert wurde.
    Eine massive Halterung, die sich in alle Richtungen schwenken ließ, richtete das Säulenstück, in dem sich Noel Bannister befand, auf.
    Dem war eine gespenstische Szene vorangegangen: Ein Arzt hatte die Säule untersucht, und über einen Lautsprecher waren Noel Bannisters kräftige Herzschläge zu hören gewesen.
    General Mayne, schlank wie ein Asket, mit grauem Bürstenhaar, befand sich in der Forschungsabteilung. Ryker, der Mann, der die weißmagische Laserkanone entwickelt hatte und mit ihr am besten umgehen konnte, warf dem General einen fragenden Blick zu.
    Mayne nickte mit finsterer Miene. »Versuchen wir es, Mr. Ryker.«
    Alle Anwesenden setzten Schutzbrillen auf, auch General Mayne.
    »Wenn wir damit auch keinen Erfolg haben, weiß ich nicht, was wir noch anstellen könnten, um Bannister herauszukriegen, Sir«, meinte Ryker.
    Er schaltete das Gerät ein. Absolute Stille herrschte im Raum. Knisternde Spannung. Die weißmagische Laserkanone war eine starke Waffe. Vielleicht zu stark für Noel Bannister.
    Ryker setzte den grellen Strahl oben am Säulenrand an und zog ihn langsam nach unten. General Mayne hoffte, daß das gebündelte Licht die dämonische Kraft schachmatt setzte. Dann würde die Säule vielleicht aufbrechen und Noel Bannister freigeben.
    Ein dünner Rauchfaden stieg dort hoch, wo der Laserstrahl auf den Stein traf. Alle Anwesenden waren sichtlich nervös. Die Ungewißheit machte ihnen zu schaffen.
    Sogar der General, den normalerweise so gut wie nichts aus der Ruhe bringen konnte, wippte immer wieder ungeduldig auf die Zehenspitzen.
    Und plötzlich schrie der Stein. Er brüllte wie ein Mensch, der unbeschreiblichen Qualen ausgesetzt ist. Der Versuch mußte als gescheitert angesehen werden.
    »Abschalten!« rief General Mayne hastig. »Ryker, nun schalten Sie schon das verdammte Ding ab! Sie bringen Bannister um!«
    Ryker gehorchte. Schweiß glänzte auf seiner Stirn. Noel Bannister brüllte immer noch. »O mein Gott«, stöhnte Ryker.
    Erst als die Hitze, die die Laserkanone hervorgerufen hatte, abnahm, verstummte Noel Bannister.
    General Mayne schickte nach dem Arzt, der den Stein. noch einmal untersuchen mußte. Alle atmeten erleichtert auf, als sie Noel Bannisters Herz wieder schlagen hörten.
    Aber es schlug nicht mehr so kräftig.
    »Der Versuch hat ihn geschwächt«, stellte General Mayne besorgt fest. »So etwas dürfen wir nicht noch einmal wagen, sonst bezahlt es Bannister mit dem Leben.«
    ***
    Ich bezog also mein Zimmer wieder und teilte dies meiner Freundin mit. Sie wollte mich in der Klinik besuchen, doch ich war nicht zur Erholung da.
    Ich hatte die Absicht, mich überall so gründlich wie möglich umzusehen. Mehrmals. Immer wieder. Vielleicht hatte ich Glück und stieß auf die Killerraupe.
    Eigentlich war es verrückt, dabei von Glück zu sprechen, aber ich brauchte diese Begegnung, um dem Höllenwesen den Garaus machen zu können.
    Solange es sich irgendwo verbarg, war keiner seines Lebens sicher. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein

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