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1926 - Rekruten für Zophengorn

Titel: 1926 - Rekruten für Zophengorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde.
    Zweitens wußte er nicht, was er mit Mondra Diamond anfangen sollte. Besser gesagt: Es war nicht Mondra, die ihm Schwierigkeiten bereitete, sondern es war seine eigene Reaktion.
    Er versuchte, die Gefühle an sich abprallen zu lassen. Rhodan hatte jedoch in der Nacht von ihr geträumt. Er hatte mit der ehemaligen Zirkusartistin gesprochen, in einem offenen Gleiter, mit- ten im Flug durch eine Nebelbank. An den Wortlaut konnte er sich nicht erinnern. Wichtig schien ihm eher das Gefühl von menschlicher Nähe zu sein, das sie ihm vermittelt hatte. Perry Rhodan wußte dieses Gefühl sehr zu schätzen. Er hatte es lange entbehrt.
    Ob es ihnen gelungen war, die Nebelbank wieder zu verlassen, wußte er nicht. Vielleicht, so überlegte er, befanden sie sich noch mitten darin.
    Ein Sechster Bote von Thoregon sollte keine Gefühle haben, dachte er. Als Sechster Bote sollte er an die SOL denken und an die Galaxien, die es vor Shabazza zu retten galt.
    Der Widerspruch zwischen kosmischer Existenz und menschlicher Nichtigkeit war schwer zu lösen. Perry Rhodan wußte, daß er beides in sich vereinigen mußte.
    Seit langer Zeit hatte er seine menschliche Seite geleugnet. Er hatte seine Gefühle in einen Winterschlaf versetzt, von dem er beinahe schon geglaubt hatte, er würde ewig dauern.
    Mechanisch setzte er Schritt an Schritt. Er versuchte, die Gedanken in den Hintergrund zu drängen.
    Mit einer Gruppe von hundert Personen wurden sie ins Innere der Station geführt. Ein endloser Korridor reihte sich an den nächsten.
    Rhodan machte sich bewußt, daß sie alle seit mehr als vierzig Stunden nicht geschlafen hatten und daß die Nicht-Aktivatorträger unter ihnen keinen leichten Stand hatten. Das traf besonders auf Mondra Diamond, Tautmo Aagenfelt, Trabzon Karett und Nico Knobloch zu.
    Wichtige Details gab es nirgendwo zu entdecken.
    Das Ambiente erinnerte an eine Universität, nicht an einen geheimen Stützpunkt.
    Die sieben Logiden erhielten Kabinen zugeteilt, jeder eine eigene, und wurden mit den Gegebenheiten in der Rekrutenstadt vertraut gemacht.
    Sie durften die Station nicht verlassen - das war das erste, was man ihnen klarmachte. Die übrigen Satelliten des Rings von Zophengorn waren für sie tabu.
    Zunächst einmal, so hieß es, mußten sie die erste Prüfungsphase durchstehen, und zwar dreißig Tage lang. In dieser Zeit wurde entschieden, ob sie als Novizen taugten oder nicht.
    Wer versagte, wurde in eine Gornische Fähre geladen und nach Hause geschickt; für die Sieger hieß es, sich über die Dauer von zwei Jahren als Novizen zu bewähren.
    Erst im dritten Jahr erhielten sie einen Ausweischip namens Z-Karte zugeteilt, der ihnen freie Bewegung garantierte.
    So lange konnten sie nicht warten. Rhodan hatte das Gefühl, daß ihm die Zeit weglief.
    Noch am selben Tag wurden sie zehn Stunden lang auf Vorkenntnisse getestet, von Grundlagenwissen bis zu spezieller Hyperphysik. Rhodan gab sich Mühe, daß er gut, aber nicht überragend abschnitt. Ähnlich hielten es seine sechs Gefährten.
    Man durfte nicht vergessen, daß keiner von ihnen aus DaGlausch stammte. Ihre Erfahrung beschränkte sich auf die Zeit an Bord der GLIMMER und einige Planetenlandungen.
    Entsprechend groß war die Gefahr, Fehler zu begehen. Man konnte sich auch durch zuviel Wissen verraten. Als Terraner verfügten sie über einen Horizont, den es in DaGlausch und Salmenghest nicht geben durfte.
    Die folgenden zehn Stunden waren Freizeit.
    Rhodan verließ seine Kabine, als überall Ruhe herrschte, klopfte an die Türen von Reginald Bull und Mondra Diamond, dann trafen sie sich im Zimmer von Trabzon Karett.
    Trotz Logidenmaske war die schmale Nase des Positronik-Experten deutlich zu erkennen, auch die typisch verkniffene Mundform. Die Narben am Hals blieben jedoch verborgen.
    Rhodan wunderte sich, daß der Mann so munter wirkte. „Hallo, Trabzon", begann er nicht ohne Ironie, „ich hoffe, die Teststunden waren erholsam. Jetzt fängt nämlich die Arbeit an."
    Karett saß aufrecht an der Kante seiner Schlafpritsche. „Damit habe ich gerechnet", sagte er. „Wie gehen wir vor?"
    „Zunächst einmal sehr vorsichtig. Ich halte es für sinnvoll, wenn du unbemerkt einen Zugang zum Computersystem der Station herstellst."
    „Machbar", kommentierte Karett lakonisch. „Wenn es sich um ein positronisches System handelt, werden wir keine Schwierigkeiten haben."
    Trabzon Karett stand auf und legte seine Kleidung ab. Reginald Bull half ihm, an den Knien und

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