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1927 - Legende der Tujokan

Titel: 1927 - Legende der Tujokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Blatt.
    Im Kampf Mann gegen Mann bewies Monkey so etwas wie Fairneß gegenüber dem Unterlegenen. Und das machte den düsteren und verschlossenen Kämpfer der ehemaligen Abteilung Null fast schon wieder sympathisch.
    Der Terraner wandte sich an den Goldner. „Würdest du die Bilder der Sonde auf den Schirm projizieren?"
    „Verrate mir, wozu! Es ist alles vorbei. Wir haben Aagenfelt und können starten. Der Alptraum ist vorbei."
    „Noch nicht ganz, Eismer. Also, was ist mit den Bildern?"
    Murrend fügte sich der Bebenforscher. Der Platz mit dem Becken und dem Baldachin hatte sich sichtbar verändert. Ein Dutzend Antigravfahrzeuge bildeten einen Wall vor einer Tribüne, und auf dieser Tribüne hatten sich über hundert Tujokan versammelt.
    „Seid ihr nun für einen Kontakt bereit?" erkundigte Rhodan sich über die Systeme der Sonde.
    „Ja", lautete die Antwort einer brüchigen Stimme. „Die Dirigenten werden euch empfangen, sobald die Sonne zum nächsten Mal aufgeht."
     
    *
     
    Diesmal erschienen sie vollzählig. Nur Eismer blieb im Schiff. Die Tujokan verzichteten darauf, ihnen erneut mit Fahrzeugen Geleitschutz zu geben.
    Vereinzelt nahmen Passanten von der hoch über den Dächern fliegenden Gruppe Notiz. Sie erreichte unangefochten das Zentrum und landete in der Nähe der Tribüne.
    Außer zehn Wächtern mit metallenen Speeren hielt sich eine Gruppe von gelb gekleideten Kindern hier auf. Sie saßen reglos auf den langen Bänken und musterten die Ankömmlinge aus kaum erkennbaren Augen.
    Stumm wichen die Wächter zur Seite und ließen die Gruppe durch. Rhodan ging bis zur Tribüne und blieb an ihrem Fuß stehen.
    Du bist einem Irrtum aufgesessen, sagte er sich. Das sind keine Kinder.
    Diese Tujokan besaßen runzelige, rissige Haut und fleischlose Gesichter. Die Reißzähne fehlten, und die zwischen Hautfalten kaum sichtbaren Augen leuchteten nicht mehr in glühendem Rot. Ihre Farbe war dunkelbraun.
    Für den Terraner stand fest, daß es sich bei der Gruppe aus vierzig Wesen um die Dirigenten der Tujokan handelte, um die Regierung des Planeten.
    „Wir grüßen euch und wiederholen, daß wir in Frieden kommen. Es lag nicht in. unserer Absicht, euch zu erschrecken."
    Einer der Alten bewegte den Körper unruhig hin und her.
    „Wir versuchen, es zu begreifen. Zunächst glaubten wir, die Farbe eurer Haut sei dunkler, als sie es in Wirklichkeit ist. Erst die Gefangennahme eines Wesens aus eurer Mitte hat uns gezeigt, daß wir uns irrten. Was aber geschieht, wenn wir euch trauen und ihr unser Vertrauen mißbraucht?"
    „Wir haben nicht die Absicht, es zu mißbrauchen. Wir sind lediglich an dem Wrack interessiert."
    „Es gibt nichts auf Tujo, was diesen Namen verdient."
    „Du sagst nicht die Wahrheit, Alter." Perry schürzte die Lippen. „Wir haben die Forschungsanlage nördlich von Haarenkay längst entdeckt und das Fragment des Kugelschiffes gesehen."
    Die Dirigenten sanken noch ein wenig mehr in sich zusammen. Sie tuschelten miteinander und fanden eine halbe Stunde später zu einer Entscheidung.
    „Ihr sollt die Wahrheit hören. Da ihr keine schwarze Haut habt, halten wir euch für würdig. Vor einigen Jahrhunderten - niemand weiß noch, wann genau es war - landete eine Himmelskugel auf unserer Welt. Wir besaßen damals keine besonders entwickelte Technik. Die Signalballone dienten der Kommunikation und die Rollschuhe der Fortbewegung. Reisen über einen einzigen Kontinent dauerten hundert Sonnenaufgänge und länger. Die Tujokan verbargen sich im Dschungel und beobachteten die Kugel. Ein paar Dutzend schwarze Lebewesen kamen zum Vorschein. In einer entlegenen Gegend des Kontinents gruben sie unterirdische Kavernen.
    Doch dann verschwand das Schiff so unverhofft, wie es aus dem Himmel gefallen war. Die Tujokan rückten dem Landeplatz und den Kavernen näher und versuchten, den Sinn der Vorgänge zu begreifen. Nach wenigen Sonnenaufgängen kehrte die Kugel zurück. Doch dann bebte plötzlich die Erde, und eine furchtbare Flut raste über die Städte und Kontinente hinweg.
    Die Kugel am Himmel stürzte wie ein Stein in die Tiefe."
    „Wie viele Tage bebte die Erde?" fragte Rhodan.
    „Viele Male an einem einzigen Tag. Dann herrschte Ruhe. Die Flut zerstörte unsere Städte, aber nur wenige von uns verloren ihr Leben. Wir stammen aus dem Meer, und wir fühlen uns im Wasser auch heute noch daheim. Die Wassermassen rissen uns davon, aber schwimmend kehrten wir zu unseren Kontinenten zurück und bauten die Städte

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