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1928 - Unheimliche Korrago

Titel: 1928 - Unheimliche Korrago
Autoren: Unbekannt
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Leistungsfähigkeit der Facettenaugen ersetzte ein klein wenig die Technik eines SERUNS. In einer fragenden Geste hob Cavalieri beide Arme. Ursa antwortete, indem er heftig abwinkte. Also schienen sich in der Ebene keine weiteren Androiden aufzuhalten.
    Natürlich hatten sich die Gefährten zwischen die Felsen zurückgezogen, wo ihre Chancen viel besser waren als im Tal, den Dunkelhäutigen zu widerstehen.
    Halb aus den Augenwinkeln heraus registrierte Jon ein Aufblitzen, dem ein Funkenregen folgte. Offensichtlich hatte jemand wieder eine Spionsonde abgeschossen. Er lief in die Richtung und stieß auf zwei leblose Androiden. Beide waren nicht mit Impulsschüssen, sondern mit einem Messer getötet worden, die Wunden waren eindeutig.
    Eigentlich kam dafür nur Lethos in Frage, der die Kunst der lautlosen Annäherung beherrschte wie kaum ein anderer. Aber bedeutete das auch, daß die Schutzschirme der Androiden nur auf Energie reagierten, nicht jedoch auf mechanische Belastung?
    Die Waffen der Getöteten waren verschwunden. Also hatte Lethos sie mitgenommen. Jon nickte anerkennend, denn die Energiemagazine der eigenen Kombistrahler hielten nicht ewig vor. „Jooon!" gellte ein Aufschrei durch das Tal. „Voorsicht!"
    Cavalieri reagierte instinktiv und warf sich zur Seite. Nachgebende Äste fingen ihn auf, aber er wälzte sich herum, kam halbwegs auf die Beine und schnellte sich wieder vorwärts, dem Findling entgegen, der Deckung verhieß.
    Unmittelbar hinter sich registrierte er das Fauchen einschlagender Thermoschüsse, die das Gebüsch in Brand setzten und den grasbewachsenen Boden aufwühlten.
    Gleißender Lichtschein zeichnete plötzlich harte Schatten, Explosionsdonner und das Prasseln einer Geröllawine folgten.
    Niemand schoß mehr auf ihn, als er sich Augenblicke später mit der Waffe im Anschlag aus der Deckung hervorwagte. Jon entblößte sein lückenhaftes Gebiß zu einem herausfordernden Grinsen. Zweifellos hatte Ursa sich zu seinem „Schutzengel" aufgeschwungen und mit einer Fusionsladung eingegriffen.
    Kurz darauf erreichte er die Ausläufer eines schmalen Geröllfelds, das sich in vielfältigen Windungen hinzog; vermutlich handelte es sich um die Überreste einer vor langer Zeit geschmolzenen Gletscherzunge. Von irgendwo dort oben schien der Schuß abgefeuert worden zu sein, der die Sonde zerstört hatte.
    Nach allen Seiten sichernd, kletterte Cavalieri am Rand des Gerölls höher. Ein flüchtiger Blick galt der Sonne und dem fernen Schwesterplaneten Kre'Pains, die beide nur unwesentlich weitergewandert zu sein schienen. Wieviel Zeit mochte seit dem ersten Angriff der Androiden vergangen sein? Zwei Stunden, vielleicht auch drei, doch es fiel ihm schwer, das zu schätzen. Die langsame Rotation des Planeten verführte dazu, den Faktor Zeit viel zu gering einzuschätzen.
    Wieder stieß er auf einen leblosen Androiden. Jon verharrte in der Bewegung und lauschte konzentriert, aber nur das Raunen des Windes war zu vernehmen.
    Cavalieri verschmolz fast mit den Schatten am Rand der Felsen. Nach wenigen Schritten hielt er wieder inne, und diesmal hörte er das charakteristische Fauchen der gegnerischen Thermowaffen deutlicher.
    Ein Blick auf die Energieanzeige seines Kombistrahlers ernüchterte ihn. Knapp zwanzig Prozent Ladestand, das bedeutete, daß er kaum mehr als einen längeren Schußwechsel durchstehen konnte.
    Eisschollen hatten tiefe Schleifspuren in die niedere Felswand eingekerbt, die einst wie ein unverrückbarer Pfeiler den Gletscher geteilt hatte. Die Rillen boten einen überraschend guten Halt, und Jon turnte mit affenartiger Geschicklichkeit in die Höhe. Der Fels war rauh und griffig, nur an wenigen Stellen mahnte ein moosartiger, glitschiger Bewuchs, Vorsicht.
    Aus fünfzehn Metern Höhe bot sich ein umfassender Blick auf die andere Seite.
    Lethos und Teresa saßen in der Falle, sie konnten weder vor noch zurück.
    Jon schnappte nach Luft, als er Fees reglose Gestalt sah. Er konnte nicht erkennen, ob die Kommandantin tot war oder nur schwer verwundet, aber allein schon die Tatsache, daß es sie erwischt hatte, zwang ihn bis unmittelbar an die Felskante.
    Fünfzig Meter entfernt kauerte ein Androide.
    Drei, vier Thermoschüsse feuerte er hintereinander auf SeGuera und Newman ab, während sich auf der anderen Seite der schmalen Schlucht ein zweiter Schwarzhäutiger weiter nach vorne bewegte.
    Sie gaben sich gegenseitig Feuerschutz, und es war wohl nur eine Frage weniger Minuten, bis sie die
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