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193 - Im Schatten der Tower Bridge

193 - Im Schatten der Tower Bridge

Titel: 193 - Im Schatten der Tower Bridge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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heiser. »Von ihm hast du also ›geträumt‹.«
    »Der Traum ist ein Produkt des eigenen Geistes«, erwiderte Roxane. »Was immer man da an Schrecken sieht, hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Ich aber habe die Realität gesehen! Hyram Todd befindet sich in diesem Höllennebel, der langsam die Themse hinaufkriecht. Die Mannschaft des Piraten-Phantoms hat einen Frachter überfallen, Vicky.«
    »Deshalb sagtest du ›diese armen, unschuldigen Männer‹.«
    »Ja. Einer ist tot, den anderen haben sie mitgenommen.«
    »Um mit seinem Blut Todds Gold zu tränken.«
    Roxane nickte.
    »Wie können wir Hyram Todd daran hindern?« fragte Vicky Bonney aufgeregt.
    Roxane wußte es nicht. »Ich habe keine Ahnung, wo sich dieses furchtbare Unglück zugetragen hat.«
    »Irgendwo auf der Themse. Du sagtest, der Nebel würde langsam die Themse hinaufkriechen.«
    »Er kann auch wieder umkehren -oder sich auflösen.«
    »Aber irgend etwas müssen wir tun, Roxane!« sagte Vicky Bonney eindringlich.
    ***
    Nachdem Benny Stack sein Versteck verlassen hatte, pirschte er mit angespannten Nerven durch das Schiff. Er wagte dem Frieden noch nicht zu trauen.
    Vielleicht lagen die Horrorwesen noch irgendwo auf der Lauer und warteten auf ihn. Nie würde er vergessen, wie Eliot Culver gestorben war.
    Er hatte Eliot soviel Mut nicht zugetraut. Es gehörte schon eine riesige Portion Courage dazu, so einem Monster den Säbel zu entreißen.
    Aber was hatte es Eliot genützt? Gar nichts. Weil es nicht nur ein solches Ungeheuer gab, sondern viel mehr. Es gab wohl keinen Menschen, der es schaffte, sie alle zu besiegen.
    Ein klapperndes Geräusch ließ Stack entsetzt herumfahren.
    Sie sind noch da! schrie es in ihm. Er faßte sich ans schmerzende Herz. Der Schock hätte ihm beinahe das Bewußtsein geraubt.
    Er rechnete damit, daß ihn jetzt der tödliche Streich treffen würde. Oder das sie über ihn herfielen und von Bord schleppten. Dorthin, wo sich Robert Hoffa bereits befand.
    Doch er sah niemanden - nur einen Schrubber, der auf dem Boden lag. Mußte das verfluchte Ding ausgerechnet jetzt umfallen? Fast hätte ihn deswegen der Schlag getroffen.
    Sein Puls raste immer noch, und er brauchte einige Minuten, um sich zu erholen. Noch mal hätte er so einen Schreck nicht verkraftet.
    Es kostete ihn einiges an Überwindung, die steilen Stufen des Niedergangs hinaufzusteigen. Oben angekommen, staunte er, denn es herrschte klare Sicht.
    Der Nebel war weg. Die Piraten auch.
    Eine ungewöhnliche Stille herrschte auf der Madonna. Jetzt ist der Frachter ein Geisterschiff, ging es dem Maschinisten durch den Sinn.
    Er nahm sich zusammen und begab sich zu Eliot Culver - jedenfalls dorthin, wo er gelegen hatte. Die Stelle war leer. Hatten die Horror-Piraten die Leiche mitgenommen? Oder über Bord geworfen?
    Nichts zeugte mehr von ihrem Überfall.
    Hatte er überhaupt stattgefunden? Stack zweifelte an seinem Geist. Er hatte verdammt viel Alkohol in sich hineingeschüttet. Hatte ihm seine Phantasie all dieses Grauen bloß vorgegaukelt?
    Aufgeregt löste er das Steuerrad und zwang die alte Madonna, Fahrt aufzunehmen. Er brachte den Frachter in den Hafen - und sah den Nebel wieder.
    Mit ausgefransten Rändern deckte er fast ein ganzes Hafenbecken zu. Dort mußte sich das Schiff der Horror-Piraten befinden. Es war durchaus möglich, daß Hyram Todd mit seiner Mannschaft inzwischen von Bord gegangen war, um sich weitere Opfer zu holen.
    Robert Hoffa befand sich vielleicht unbewacht auf dem Geisterschiff, doch es wäre weit über Stacks Kräfte gegangen, seinen Fuß auf die morschen Planken zu setzen.
    Das mußte jemand tun, der mehr Mut hatte.
    ***
    Wir stiegen aus, ich ließ die Rovertür zuklappen - und löste damit anscheinend den Weltuntergang aus. Oder war London von einer Interkontinental-Rakete getroffen worden?
    Eine gewaltige Detonation erschütterte den Boden. Ich hechtete über die Roverschnauze, stürzte mich auf Tucler Peckinpah, packte seine Schultern mit beiden Händen und riß ihn zu Boden.
    Mr. Silver warf sich ebenfalls auf den Bauch.
    Und Peckinpahs Lagerhaus - das Gebäude, in dem sich Noel Bannister befand - löste sich vor unseren Augen wie in Zeitlupe buchstäblich in seine Bestandteile auf.
    Eine Bombe von gewaltiger Sprengkraft mußte im Lagerhaus gezündet worden sein. Oder war es zu einer magischen Explosion gekommen? Hatte es die Säule zerrissen?
    Wie auch immer - welche Auswirkungen hatte diese Explosion auf unseren amerikanischen

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