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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Becherinhalts in sich hinein. „In den Minen am Nordpol dieses verfluchten, nichtswürdigen Planeten. Dort habe ich ihn gefunden."
    Gucky ließ ein spöttisches Lachen hören.
    „Er ist dir beim Arbeiten über den Weg gelaufen, nicht wahr?"
    „Spotte nicht darüber!" verwahrte sich der Arrorer lebhaft. „Du weißt ja nicht, wovon du redest. Dich interessieren wohl nur materielle Dinge, die verfluchten Edelsteine, Reichtum und dergleichen, nicht wahr? Die geistigen Dinge sind dir wahrscheinlich völlig gleichgültig, wenn nur deine Börse prall gefüllt ist."
    „Hmm!" machte Gucky. „Kommt darauf an. Schutz und Hilfe von den Göttern kann man immer brauchen, vor allem, wenn es einmal nicht so läuft, wie man es gerne hätte. Kann ich diesem Yammamihu auch begegnen?"
    Oel streckte einen Arm aus und legte seine Hand vertraulich auf die rechte Pfote des Mausbibers.
    „Selbstverständlich", sagte er schnell. „Und es wird auch für dich zum Segen sein, glaube mir. In den Bergwerken am Nordpol sind Prediger der Orr-Sekte aktiv, noch immer. Sie können dir alle Geheimnisse des Kosmos erklären und dir den Weg zu Yammamihu weisen, auf daß auch du gerettet wirst - wie ich"
    „Gerettet?"
    Oel nickte traurig. „Zuerst", murmelte er versonnen; seine Stimme wurde von Minute zu Minute undeutlicher, „habe ich gehofft, in den Minen ein Vermögen zu verdienen, ein großes Vermögen, und damit wollte ich ..." Er ließ einen langen Seufzer hören. „Aber damit war es nichts. Nur viel Arbeit, Arbeit, die einem Knochen und Gemüt zermürbt. Was ich gefunden habe, hat nicht einmal ausgereicht, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, und irgendwann war es dann so weit, daß ich nicht einmal genug hatte, um diesen elenden Planeten fliehen zu können. Kannst du dir das vorstellen?
    Jeden Tag zu arbeiten, sich zu schinden und zu quälen und keine Hoffnung mehr zu haben, jemals wieder aus dieser Falle herauszukommen? Es ist gräßlich, gräßlicher als alles, was du dir vorstellen kannst, mein Freund."
    „Und jetzt?" wollte Gucky wissen.
    „Jetzt habe ich es geschafft!" berichtete Oel voller Stolz. „Ich habe mich zu Yammamihu bekannt und für die Orr-Sekte anwerben lassen." Er grinste breit, „In ein paar Tagen werden sich die Neuen hier auf dem Raumhafen treffen, und dann wird ein Schiff der Orr-Leute kommen und uns abholen. Endlich komme ich von diesem Drecksplaneten herunter, und dann bin ich wieder frei."
    Sein Kopf kippte nach vom, er sackte in sich zusammen.
    „Endlich wieder frei!" hörte Gucky ihn noch murmeln, dann kippte Oel mit dem Oberkörper vornüber auf den Tisch und begann nach wenigen Augenblicken halblaut zu schnarchen.
    „Hoffentlich hast du recht, mein Freund!" murmelte Gucky und stand auf.
    Der Arrorer tat ihm leid. Oel schien der Prototyp des geborenen Versagers und Verlierers zu sein; was er auch anfaßte, es ging früher oder später daneben - und das galt höchstwahrscheinlich auch für das Projekt, auf das er sich zuletzt eingelassen hatte.
    Gucky war sich sicher - sehr bald würde Oel allen Grund haben, sogar diese Entscheidung zutiefst zu bedauern.
    Gucky kehrte auf die bewährte Weise zu jenem Tisch zurück, an dem Tifflor und Tolot saßen. Inzwischen war Acca-Kohar wieder zurückgekehrt, auf paradoxe Weise zugleich angetrunken als auch ernüchtert.
    „Nichts aus diesen Kerlen herauszuholen", maulte der Koraw mißvergnügt und machte eine wegwerfende Handbewegung. „Die Mühe hätte ich mir sparen können."
    „Und wie sieht es bei dir aus, Gucky?" wollte Julian Tifflor wissen. „Bist du erfolgreicher gewesen?"
    Der Mausbiber wiegte den Kopf.
    „Kommt darauf an", sagte er nachdenklich. „Von diesem Oel weiß ich nun. daß sich Angehörige der Sekte in der Nordpolregion herumtreiben und dort Werbung für diese Gottheit namens Yammamihu betreiben. Ich glaube, ich werde mich dort einmal umsehen, und zwar sofort, damit wir nicht noch mehr Zeit verlieren. Inzwischen könnt ihr euch ja weiter in dieser famosen Hauptstadt umsehen."
    „Ich glaube zwar nicht, daß uns das wesentlich weiterbringen wird", erwiderte Tifflor, „aber wie du willst. Ich wünsche dir viel Glück!"
    Gucky trennte sich von seinen Begleitern und verließ die Kneipe.
    Er hatte keine Lust, vor aller Augen zu einer Teleportation anzusetzen.
    Nach der feuchtstickigen Atmosphäre der Kneipe traf ihn die schneidende Kälte der Außenluft wie ein Schlag. Gucky atmete einige Male tief durch, wie um sich auszulüften, dann blickte er

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