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1930 - Das Geheimnis der Na'Call

Titel: 1930 - Das Geheimnis der Na'Call Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich um.
    Niemand zu sehen, und wie er telepathisch feststellte, wurde er auch von niemandem verdeckt beobachtet. Die Gelegenheit für eine Teleportation war günstig.
     
    4.
     
    Nein, Farrangu war in der Tat keine gemütliche Welt, weder an der Oberfläche noch in den Tiefen eines Bergwerks. Der Ort, an dem Gucky herauskam, war nicht weniger frostig als die Oberfläche des Planeten. Gucky hatte sein Ziel vor dem Sprung telepathisch erforscht und darauf geachtet, daß niemand sein Auftauchen im Bergwerk bemerken konnte.
    Er war in einer unterirdischen Halle gelandet, fast zwanzig Meter hoch, mindestens einhundert Meter lang und ungefähr halb so breit.
    Gefüllt war der Raum mit technischen Geräten, die man offenbar ausgemustert und zum Verrotten abgestellt hatte Dicke Eisschichten hatten die Geräte überzogen, so daß man kaum noch erkennen konnte, wozu sie einmal gedient haben mochten.
    „Brrr" machte der Mausbiber.
    Zu gern hätte er die Fähigkeiten seines Raumanzuges genutzt und sich erst einmal gründlich aufwärmen lassen, aber er hatte den wirren Gedanken des Mineurs Oel entnommen, daß in den Bergwerken niemand mit vergleichsweise hochwertigem Gerät ausgerüstet war. Da Gucky nicht vorhatte, mehr Aufsehen zu erregen, als unbedingt notwendig war, ertrug er tapfer die beißende Kälte, die ihn umgab.
    In der näheren Umgebung gab es kein lebendes Wesen. Gearbeitet wurde in der Tiefe des Bergwerks, nicht auf dieser Ebene, die relativ dicht unter der Oberfläche lag. Gucky konnte Hunderte von Gedankenmustern bei flüchtiger Betrachtung ausmachen, die meisten lagen sehr tief unter ihm.
    Der nächste Teleportersprung brachte Gucky näher an diese Gedankenmuster heran. Er hatte jetzt eine Tiefe von mehr als fünfhundert Metern unter der Felsoberfläche erreicht, und hier stiegen die Temperaturen allmählich an.
    Mochte an der Oberfläche auch kilometerdickes Eis liegen, in der Tiefe der Planetenkruste wurde es wärmer, je tiefer man darin eindrang, und wie Gucky telepathisch erfuhr, herrschte auf der untersten Sohle dieses Bergwerks eine Temperatur von fast fünfzig Grad.
    Wahrscheinlich war dies auch der Grund dafür, weshalb die Mineure ihre Arbeitsplätze kaum einmal verließen. Ihre Unterkünfte lagen meist nur wenige Dutzend Meter oberhalb der Stollen, in denen sie schufteten. Mochten sie sich selbst auch hochtrabend als Mineure bezeichnen, in Wirklichkeit waren sie allesamt Arbeitssklaven, deren Leben wenig, deren Zufriedenheit gar nichts zählte. Wer immer dieses Bergwerk betrieb, scherte sich wenig um die Arbeiter, solange diese in der Lage waren, ihrem Job nachzugehen.
    Es war ein einfaches und brutales Verfahren, wie Gucky schnell in Erfahrung brachte.
    Den Mineuren wurde ein Minimum an Ausrüstung zur Verfügung gestellt, das sie auch noch bezahlen mußten. Zahlen mußten sie zudem für ihre Verpflegung, für Werkzeuge und vieles andere. Dafür durften sie - so das hochtrabende, trügerische Versprechen - immerhin fünfzig Prozent von allem, was sie schürften und fanden, für sich behalten. Abgekauft wurden ihnen die Mineralien und Edelsteine von der Gesellschaft, die mühelos imstande war, die Preise zu diktieren, weil es keine Konkurrenz gab.
    Was ein Mineur verdiente, reichte gerade aus - vermutlich war das säuberlich von der Gesellschaft kalkuliert worden -, ihn am Leben und arbeitsfähig zu erhalten, zu mehr nicht. Nicht selten glitten die Mineure mehr und mehr ins Defizit, so daß sie keine andere Wahl mehr hatten, als bis zur tödlichen Erschöpfung nach seltenen Steinen und Mineralien zu schürfen.
    Bei Laune gehalten wurden diese Sklaven mit einem simplen, aber wirkungsvollen Trick. Denn ab und zu - und das war jedesmal Anlaß für ein großes Fest - machte jemand einen wirklich großen Fund, der ihn mit einem Schlag aus allem Elend befreite und zu einem reichen Mann machte. Selbstverständlich hatte der Betreffende dann keinerlei Lust mehr. sich dieser knochenbrechenden Schinderei auszusetzen, und verließ die Mine auf Nimmerwiedersehen.
    Angesichts dieses ausgeklügelten und rücksichtslosen Systems der Ausbeutung hatte Gucky allerdings seine Zweifel - und er erinnerte sich an die Gedanken und Erinnerungen, die er in der Kneipe aufgeschnappt hatte -. ob das Syndikat diese Glückspilze dann auch tatsächlich in Frieden ziehen und ihren Reichtum genießen ließ.
    Und noch eines fragte sich der Mausbiber: Wenn auch diese Welt, was früher oder später unausweichlich war, von Jii'Nevever

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