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1932 - Schiff am Abgrund

Titel: 1932 - Schiff am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Teil ihres Lebens zog an ihr vorbei, der sich mit Schelm und dem Sternenbiest beschäftigt hatte.
    Sholter, TLD-Agent mit überdurchschnittlicher Gewaltbereitschaft, war aufgrund dieses charakterlichen Mangels auf einen Schreibtischposten abgeschoben worden. Durch Zufall geriet er damals in ein Komplott und nahm die Ermittlungen auf. Gia de Moleon stellte ihm Fee Kellind zur Seite. Das Ende vom Lied war: Sie brachten den Mörder zur Strecke, doch Sholter Roog verlor seinen Job als TLD-Agent. Fee nahm seinen Schreibtisch ein.
    Das Kommando über die GOOD HOPE III war nach verschiedenen Einsätzen ihre erste große Bewährungsprobe. Sie hatte den ersten Ausflug nach Kristan und den Verkauf des ZZ-89-Hochleistungsorters mit Bravour gemeistert und auch alle weiteren Flüge mit dem 120-Meter-Kugelraumer ohne Probleme absolviert.
    Bis zum jetzigen Auftrag war alles so gelaufen, wie sie es sich gewünscht hatte.
    Erfolg machte leichtsinnig, aber das wußte Fee schon vorher. Und obwohl sie sich die Schuld an allem gab, glaubte sie fest daran, daß es nicht am Leichtsinn lag. Sie hatte keine andere Wahl gehabt, um in dieser fremden Galaxis voranzukommen. Nach den Erfahrungen auf Kristan und dem versuchten Angriff der Dscherro war jedem Alashaner klar gewesen, daß irgendwann die Konfrontation mit einem Gegner stattfinden würde, der sich nicht durch einen Bluff oder eine einzelne Transformbombe abschrecken ließ.
    „Es tut mir leid", meldete sich der Pikosyn an dieser Stelle ihrer, Überlegungen. „Ich muß dich stören.
    Aus Speichersektion achtzehn traf soeben eine Warnung ein."
    Speichersektion achtzehn lag auf Ebene zwölf unmittelbar neben einem Hangar und direkt hinter der Außenwandung des Schiffes.
    Fee richtete sich auf und strich sich ein paar Strähnen ihres langen Blondhaars aus der Stirn.
    „Ich kümmere mich darum. Wer hat die Meldung verfaßt?"
    „Lyjda Meyer."
    Die Kommandantin setzte sich reit der Leitenden Wissenschaftlerin in Verbindung.
    „Ich lasse die Sektion räumen", sagte Lyjda. „Wir messen unkontrollierbare Energieflüsse an."
    „Stark?"
    „Es geht. Für das Schiff stellen sie noch keine Gefahr dar."
    Dieses knappe noch genügte Fee.
    „Sofort evakuieren! Ich stoße zu euch."
    Der SERUN schloß den Helm. Die Kommandantin schaltete das Flugaggregat ein und raste davon.
    „Ich warte auf eine Meldung von Logan Poseider", sagte sie. „Kannst du ihn erreichen?"
    „Tut mir leid. Die Medostation meldet sich seit einer halben Stunde nicht mehr."
    Fee wußte von Ors Tecken, daß dort inzwischen alle Peripheriegeräte außer Betrieb waren. Die Mediker brauchten die ihnen verbleibende Energie für die letzte und wichtigste Operation.
    Fee rief die Zentrale. Tsu war dort und koordinierte die hundertzwanzig Männer und Frauen der Reparaturtrupps. Sosehr sie sich anstrengten, blieb es doch nur Kosmetik, die sie betrieben. Die wichtigen Systeme des Schiffes waren derart nachhaltig beschädigt oder zerstört, daß es mit Bordmitteln nicht möglich war, sie wiederherzustellen.
    Keiner der Wissenschaftler und Techniker wußte einen Rat. Und für irrwitzige Vorschläge wie die Vernichtung der unteren Hälfte des Schiffes, damit der obere Teil durch die Explosion in eine andere Bahn um den Stern geriet, hatte die Kommandantin kein Verständnis.
    „Ich brauche unbedingt Informationen aus der Medostation", schärfte Fee Kellind dem Chefsyntroniker ein. „Was ist dort los?"
    „Niemand weiß es", sagte Tsualar Gross. „Ein paar Besatzungsmitglieder mit Schürf- und Schnittwunden sind erst gar nicht durchgelassen worden. Poseider hat die Station abgeriegelt."
    „Das hat gerade noch gefehlt! Wenn der Kerl durchdreht, ist er geliefert."
    „Du solltest Poseider mehr zutrauen. Er ist eine Kapazität."
    „Das ist mir bekannt." Ihre Stimme klang unbeabsichtigt scharf. „Doch er hat ein persönliches Problem.
    Und das heißt Laati."
    „Oh!" machte Tsu nur.
    „Egal. Ich bin jetzt bei Lyjda. Du weißt Bescheid?"
    „Ja, ich habe mitgehört."
    Fee Kellind erreichte das Ziel. Dort bekam sie einen der Grigoroff-Projektoren zu Gesicht - oder vielmehr das, was von ihm übriggeblieben war.
    Jetzt verstand sie auch, warum die Aggregate in der Bestandsaufnahme unter der Rubrik „indifferent/nicht existent" auftauchten. Durch die extreme Überbelastung beim HyperraumManöver waren sie zu handlichen Klumpen von fünf bis zehn Metern Durchmesser zusammengeschmolzen. Ihre frühere Verwendung sah man ihnen nicht mehr an.

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