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1932 - Schiff am Abgrund

Titel: 1932 - Schiff am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Kommandantin geraten hat. Alles andere ist schlecht. Mit diesen Händen wirst du Tuck schneller ins Jenseits befördern, als dir lieb ist."
    Logan ließ das Skalpell sinken und legte es nach kurzem Zaudern auf den Tisch.
    „Du hast recht", murmelte er. „Ihr habt alle recht. Bitte verzeiht mir!"
    Er zog sich vom Operationstisch zurück und nickte Mia zu.
    „Bitte bring ihn in den Nebenraum. Deck ihn warm zu! Und beobachte seine Werte. Bei der geringsten Änderung rufst du mich."
    Er eilte zur Seitentür und verschwand drüben in der Krankenstation. Wenig später kehrte er mit einer Antigravliege zurück, auf der Laati lag. Zwei Helfer trockneten den Körper des Chirurgen mit Tüchern und einem Warmluftgebläse ab.
    Logan starrte in das Gesicht des verhaßten Widersachers. Es wirkte friedlich im Ausdruck und schwindelte ihm einen Menschen vor, der kein Wässerchen trüben konnte. Dieses Gesicht log.
    Einen Augenblick lang war Poseider versucht, einfach hinauszurennen und möglichst viel Raum zwischen sich und die Medostation zu bekommen. Alles, was ihm in der Vergangenheit Magenschmerzen bereitet hatte, kehrte mit einemmal zurück und ließ ihm den Anblick zur Qual werden: „Wer will es tun?" fragte er.
    Die Mediziner um ihn herum schüttelten die Köpfe. Sie ‘waren von Anfang an dafür gewesen, Laati ganz der heilsamen Wirkung des Regenerationstanks zu überlassen. Jetzt machten sie - dasselbe wie er auch.
    Sie drückten sich vor der Verantwortung. Er hatte weder Zeit noch Lust, den Schwarzen Peter einfach an sie weiterzureichen und ihnen dieselben Vorhaltungen zu machen, wie es Fee Kellind bei ihm getan hatte.
    Jemand muß es tun. Vielleicht ist doch nicht alles verloren. Die Intensität seiner Gedanken erschreckte ihn. Äußerlich heuchelte er Gleichmut und winkte die Assistenten herbei. Sie hoben den reglosen Körper von der Liege, betteten ihn hinüber auf den zweiten Operationstisch.
    „Festschnallen!" sagte er heiser. „Bringt die Kamera in Position! Ich will, daß es dokumentiert wird.
    Hinterher soll mir keiner sägen, daß ich fahrlässig gehandelt habe." Er wartete, bis die Kamera lief. „Ich tue hiermit kund, daß ich jede Verantwortung von mir weise. Ich handle einzig und allein auf den Befehl der Kommandantin hin. Sie weiß genausogut wie ich, daß die Spritze Laati töten kann."
    Er griff nach dem Tablett und nahm das Gerät mit dem Adrenalin-Präparat an sich. Ein letzter Blick auf die Ampulle in der Halterung und ein Seufzer. Dann beugte er sich über den reglosen Körper.
    „Egal, was zwischen uns war", hauchte er. „In diesem Augenblick ist alles vergeben und vergessen. Ich tue das hier nicht, weil ich mich an dir rächen will. Man zwingt mich dazu."
    Er wartete, bis Mia die Schnalle am rechten Oberarm angelegt hatte und ihm durch ihr Nicken anzeigte, daß alles bereit war.
    Logan Poseider hob die Spritze und ‘führte sie zur Armbeuge.
    „Ich kann es nicht", stöhnte er. „Ich bin ein Feigling."
    Am Eingang entstand Lärm. Er hörte Ors Teckens Stimme und die Antwort einer Frau. Logan fuhr auf und ließ die Spritze sinken. Steif starrte er auf Fee Kellind, die sich in einen Schurz helfen ließ. Jemand streifte ihr eine Haube über und befestigte den Mundschutz. Die Kommandantin hastete herbei und streckte die Arme aus. Mia zog ihr verwundert ein paar Handschuhe über.
    „Jemand muß es tun", sagte die Kommandantin. „Die Zeit läuft uns davon."
    „Was soll das heißen?" Logan Poseider verfärbte sich.
    „Es heißt, daß wir augenblicklich handeln müssen. Oder wir finden uns in ein paar Stunden in der Atmosphäre des Giftgasriesen wieder."
    Entschlossen nahm sie Poseider die Spritze aus der Hand.
    „Du willst doch nicht ...", stammelte der Arzt. Er wollte und konnte es nicht fassen.
    „Nachdem du nicht dazu in der Lage bist - zeig mir, wie man es macht."
    „Die Vene da - du mußt die Spitze der Nadel hineinstechen, ohne daß sie auf der anderen Seite wieder austritt."
    „Spürt Laati den Schmerz?"
    „Nein."
    „Also dann!"
    Noch immer fassungslos, verfolgte Logan, wie Fee Kellind die Spritze ansetzte und die Nadel in die Vene eindrang.
    „Langsam spritzen", keuchte der Atzt.
    Mia öffnete die Schnalle am Oberarm und nickte Fee Kellind aufmunternd zu.
    Logan wollte es noch immer nicht glauben. Entgeistert starrte er auf die Ampulle, die sich langsam leerte. Mia stand mit Tupfer und Pflaster bereit.
    „Jetzt!" murmelte der Mediker.
    Die Krankenschwester drückte den

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