Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
194 - Der schlafende Teufel

194 - Der schlafende Teufel

Titel: 194 - Der schlafende Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Haut, buschigen schwarzen Augenbrauen, tiefen Furchen in den Wangen und langen Reißzähnen im Maul.
    Das blonde Engelshaar war schwarz und struppig geworden, und die riesigen spitzen Ohren trugen auch nicht gerade dazu bei, daß die Puppe ansehnlicher wurde.
    »Guy!« kreischte Thelma fassungslos. »Was ist das?«
    Schwarze, spitze Krallen wuchsen aus den Puppenfingern. Guy McClure schlug angewidert auf das kleine Monster ein. Er konnte sich nicht erklären, wodurch die Puppe lebte.
    Ihm war nun klar, daß das nicht Jubilees Geschenk war.
    Er half seiner Freundin, sich loszureißen. Inzwischen hatte Tanner das Taxi angehalten. Beiderseits der Straße erstreckte sich eine geräumte Kleingartensiedlung. Hier wohnte weit und breit niemand mehr, der Thelma und Guy helfen konnte. Baumaschinen würden demnächst alles niederwalzen, damit man mit dem Bau einer Schnellstraße beginnen konnte.
    Die Puppe mit dem Teufelskopf sprang auf und lachte grauenvoll.
    »Raus, Thelma! Schnell raus!« schrie Guy und stieß die Tür auf.
    Tanner hätte es verhindern können, aber er ließ Guy McClure in dem Glauben, sie hätten noch eine Chance.
    Guy verließ das Taxi, packte Thelma und zerrte sie aus dem Fahrzeug. Die Puppe setzte sich die pechschwarzen Krallen in die Brust und zerfetzte sich selbst. Helles Roßhaar kam zum Vorschein.
    Nachdem sich die Puppe auf diese Weise »entleibt« hatte, löste sich der Teufelsschädel vom aufgeschlitzten Rumpf und schwebte hoch.
    Guy, der erkannte, daß der Kopf ihnen folgen wollte, schleuderte blitzschnell die Tür zu, doch so war der Teufel nicht aufzuhalten. Wie eine Kanonenkugel durchschlug das Höllenwesen das Glas.
    Tanner stieg lachend aus.
    »Was ist das für ein Monster?« schrie Guy McClure.
    »Was weiß ich?« gab Tanner grinsend zurück. »Es ist eure Puppe!«
    Der Teufel, es war Arras, griff Thelma und Guy an. Die beiden wichen zurück. Thelma schluchzte hysterisch, und Guy schlug mit den Fäusten nach dem schrecklichen Feind.
    Er traf den Schädel, der hart wie Granit war. Der Treffer schmerzte nicht Arras, sondern den jungen Mann, dessen Haut über den Knöcheln aufplatzte.
    Als Arras das Blut sah, stimmte er ein hohntriefendes Gelächter an. Damit reizte er Guy so sehr, daß er vollends die Beherrschung verlor.
    »Du gottverdammtes Scheusal!« schrie Guy und stürzte sich auf den fliegenden Schädel.
    Thelma kreischte, er solle das nicht tun, doch er hörte nicht auf sie. Mit beiden Händen packte er den Horrorschädel. Arras ließ sich von Guy McClure fangen.
    Und dann spürte Guy mit einemmal einen ungemein kräftigen Druck, der gegen ihn gerichtet war. Er drückte sofort dagegen, bemühte sich, den Teufelsschädel von sich zu stemmen, aber Arras war stärker.
    Der Kraft, die von dem Höllenschädel ausging, hatte Guy McClure nichts entgegenzusetzen. Arras brach den Widerstand des jungen Mannes mühelos.
    Für Thelma sah es so aus, als würde Guy den Schädel gegen seine Brust drücken. Arras biß zu, und Guy brüllte auf. Es gelang ihm kurz, den Kopf von sich zu stoßen.
    Thelma sah Stoff zwischen Arras’ Zähnen und Blut auf seinen Lippen. »Guy!« schrie sie bestürzt.
    Er wandte sich ihr zu, und sie bemerkte die Wunde, die ihm der Teufel gebissen hatte. »Lauf!« röchelte er unter Schmerzen. »Flieh, Thelma! Ich versuche, ihn aufzuhalten…!«
    Ihre Augen weiteten sich in namenlosem Entsetzen, als Arras den Hemdfetzen ausspuckte und sich auf Guys Nacken stürzte. Die Teufelszähne gruben sich in sein Fleisch und töteten den jungen Mann vor den Augen seiner fassungslosen, von Grauen geschüttelten Freundin.
    ***
    All unsere Freunde wußten, wie es um Noel Bannister stand, und jeder hätte ihm gern geholfen. Wie sehr sie Noels Schicksal beschäftigte, zeigte Bruce O’Haras fast mitternächtlicher Besuch. Bruce war vor einigen Jahren noch ein ganz normaler Mensch gewesen. Er hatte eine Schwester namens Claudette gehabt. Sie war während seiner Abwesenheit zur Werwölfin geworden, und als er nach Hause gekommen war, hatte sie den Wolfskeim an ihn weitergegeben. Sein starker Glaube - er wollte Priester werden - hatte verhindert, daß er zum schwarzen Killer wurde, und so war er heute ein weißer Werwolf, der sich dem »Weißen Kreis« angeschlossen hatte und mit unerbittlicher Härte für das Gute kämpfte.
    Bruce hatte von einem Mann gehört, einem weitgereisten Forscher, in dessen Besitz sich eine geheimnisvolle Silberkralle befinden sollte, die er angeblich bei

Weitere Kostenlose Bücher