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194 - Der schlafende Teufel

194 - Der schlafende Teufel

Titel: 194 - Der schlafende Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Verkehrspolizist stellte, brachte er auch diesen auf die grausamste Weise, die man sich vorstellen kann, um.« Jubilee berichtete mir, was sie aus dem Radio wußte, und sie war auch bei der Polizei gewesen, um ihre Hilfe anzubieten, aber sie war nicht in der Lage, irgend etwas zu tun.
    »Die Version der Polizei ist es, daß Tanner wahnsinnig wurde«, sagte Jubilee. »Ich… habe Fotos von den Opfern gesehen, Tony…«
    »Die hat man dir gezeigt?«
    Jubilee schüttelte den Kopf. »Der Inspektor, der den Fall bearbeitet, wurde kurz hinausgerufen. Auf seinem Schreibtisch lag die Mappe mit den Polizeifotos. Es war grauenvoll. Wer so gräßlich wütet, muß von einem Dämon besessen sein!«
    »Du hättest dir die Aufnahmen nicht ansehen sollen«, sagte ich ernst.
    »Wie… von einem Raubtier zerrissen…«, brachte Jubilee mühsam hervor. »Du weißt, ich habe auf Coor viel erlebt, Tony… aber nichts ist mir jemals so an die Nieren gegangen.«
    Tanner mußte schnellstens aus dem Verkehr gezogen werden, deshalb versprach ich dem Prä-Welt-Floh, mich um die Angelegenheit zu kümmern.
    ***
    Es störte Tanner nicht, daß die Polizei nach ihm fahndete. Er bewegte sich trotzdem völlig ungezwungen in der Stadt. Frechheit siegt, sagte er sich, und er kam damit überall durch.
    In einem Pub in Soho trank er einige Gläser Guiness. Das Taxi, nach dem jeder Polizist Ausschau hielt, stand vor dem Lokal. Ein Streifenwagen fuhr sogar daran vorbei, ohne auf ihn aufmerksam zu werden. Taxis sehen in London eben alle gleich aus.
    Es hatte den Anschein, als wollte Tanner heraufbeschwören, daß man ihn entdeckte, damit er wieder zeigen konnte, was in ihm steckte.
    Das Pub war fast leer. Außer Tanner befanden sich nur noch zwei Gäste im Lokal. Der eine trank Kaffee, der andere spielte Darts, war aber kein Könner. Die Wurfpfeile landeten zumeist am Scheibenrand, wenn nicht überhaupt daneben.
    Es gefiel Tanner, Einfluß darauf zu nehmen. Er beobachtete den Spieler und lenkte die Pfeile. Mit seinen Gedanken beeinflußte er ihren Flug.
    Er spürte, wenn ein Pfeil besonders weit danebenfliegen wollte, und diesen setzte er dann besonders präzise in die Scheibenmitte. Es gab keinen Fehlwurf mehr.
    Der Gast konnte das nicht begreifen. Er wunderte sich so sehr über seine plötzliche Wurfkunst, daß er damit aufhörte. Etwa nach der Devise: Abtreten soll man als Sieger.
    Vielleicht spürte er auch unterschwellig, daß da irgend etwas nicht stimmte. Er legte Geld auf den Tresen und ging. Bald danach verließ auch der Kaffeetrinker das Lokal, und nun ödeten sich nur noch Tanner und der Wirt an.
    »Noch’n Stout«, verlangte Tanner.
    Der Wirt zog stumm den dicken Zapfknüppel nach unten und ließ das dunkle Starkbier in ein Glas laufen. Ohne ein Wort zu sagen, schob er es Tanner zu und kehrte zu seiner Zigarette zurück, die in einem Aschenbecher auf ihn wartete.
    Wenn der wüßte, was für einen Gast er bedient, dachte Tanner amüsiert.
    Als es ans Zahlen ging, grinste ihm Tanner frech ins Gesicht.
    »Nimm einfach an, du hättest mich eingeladen.«
    Wenn es um Geld ging, verstand der Wirt keinen Spaß. »Du bist doch nicht ganz bei Trost, du Penner!« herrschte er Tanner an. »Du kannst doch nicht einfach wild drauflos bestellen, wenn du kein Geld hast.«
    Tanner grinste noch immer. »Das Bier war gratis. Finde dich damit ab.«
    »Auch noch ’ne kecke Lippe, was? Na, warte, das werde ich dir abgewöhnen!« Er wollte hinter der Theke Vorkommen.
    Tanner richtete seinen Blick auf die Espresso-Maschine. Sie blies dem Wirt heißen Wasserdampf gegen die Brust.
    Er schrie schmerzlich auf und sprang zurück. Unmöglich, an der Dampfbarriere vorbeizukommen. Tanner riß mit seinem starken Willen die Dartspfeile aus der Zielscheibe, ohne sie zu berühren.
    Er schickte sie gegen den fassungslosen Wirt. Sie trafen seine Schultern, die Arme, die Brust, den Bauch. Er brüllte und starrte Tanner angsterfüllt und entgeistert an, ohne zu ahnen, daß er in all dem Unglück noch unwahrscheinliches Glück hatte, weil Arras, Cheva und Gaman keine Lust verspürten, ihn zu töten.
    ***
    Ich hatte mich an den Tatorten umgesehen, die nicht weit auseinanderlagen. Da, wo Thelma Masters und Guy McClure ihr Leben auf grausame Weise verloren hatten, entdeckte ich Spuren von eingetrocknetem Blut. Auch dort, wo der motorisierte Polizist sein Leben lassen mußte, waren rostrote Flecken auf dem Asphalt zu erkennen.
    Hier wie dort hatte es keine Augenzeugen gegeben.
    Das war

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