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194 - Der schlafende Teufel

194 - Der schlafende Teufel

Titel: 194 - Der schlafende Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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seiner schwarzen Abstammung.
    Ich erfuhr, daß er ein sogenannter Schläfer gewesen und erst gestern von der Hölle geweckt worden war. Er erzählte mir haargenau, was er danach getan hatte. Auch die drei Teufel, die sich nun in ihm befanden, erwähnte er namentlich. Sie hatten das junge Pärchen und den Polizisten umgebracht. Ich sollte das vor meinem eigenen Ende wissen.
    Die Chancen meiner Feinde waren denkbar günstig.
    Ich saß auf diesem verdammten Stuhl und konnte mich nicht wehren. In meinem noch leicht brummenden Schädel überschlugen sich die Gedanken. Was konnte ich tun, um das unvermeidlich scheinende Schicksal abzuwenden?
    »Wieso nimmst du dich so wichtig?« versuchte ich Tanner zu provozieren. »Du bist doch nichts weiter als ein lächerlicher Hampelmann von Arras, Cheva und Gaman, mußt tun, was sie von dir verlangen. Wenn du mal nicht nach ihrer Pfeife tanzt, machen sie dich fertig. Du bist eine jämmerliche Kreatur, Tanner. Darauf brauchst du dir wirklich nichts einzubilden.«
    Er grinste böse, ließ sich nicht aus der Reserve locken.
    »Wage einmal, etwas zu tun, was diese drei Teufel nicht gutheißen, dann wirst du sehen, wie wenig du wert bist!« versuchte ich ihm einen Stachel ins Fleisch zu drücken, doch es gelang mir nicht, zwischen ihn und die Teufel einen Keil zu treiben. Sie hatten ihn zu gut in ihrer Gewalt.
    »Ein qualvoller Tod steht dir bevor, Tony Ballard«, kündigte Tanner an. »Ich fühle eine gewisse Unruhe. Arras und seine Freunde möchten sich deiner annehmen. Soll ich sie rauslassen?«
    »Als ob du das verhindern könntest!« erwiderte ich verächtlich.
    Ich merkte, wie sie kamen. Tanners Gesicht »spie« sie aus. Sie kamen durch sein Gesicht, das immer kurz ihre Züge annahm, ehe sie sich davon lösten und der nächsten Teufelsfratze Platz machten.
    Drei Teufelsschädel schwebten vor ihm, umgeben von langem, struppigem Haar. Tiefe Kerben waren in die Höllenvisagen gegraben, und ich muß gestehen, daß ich Angst vor ihren kräftigen Reißzähnen hatte.
    Ihr grauenerregender Anblick erleichterte mir die Vorstellung, welches schreckliche Ende Thelma Masters, Guy McClure und der Polizist genommen hatten.
    Ein Ende, das diese Höllenbestien auch mir zugedacht hatten!
    Ich zerrte an meinen Fesseln. Aber Tanner hatte sich mit dem Anlegen sehr viel Mühe gegeben. Ich konnte kaum den kleinen Finger bewegen. Er lachte im Hintergrund triumphierend, als würden die Teufel in seinem Auftrag handeln, dabei hatte er hier nicht das geringste zu melden.
    Es war so, wie ich gesagt hatte. Tanner war ihr Hampelmann. Wenn sie an den Fäden zogen, mußte er tanzen. Das zeugte wahrlich nicht von Größe.
    Die Teufel griffen urplötzlich an - und mein Herz übersprang einen Schlag…
    ***
    Als sich Linda Peck von ihren Eltern mit einem fröhlichen Kuß verabschiedete, rief Timmy: »Seht, wie vergnügt sie ist. Sie trifft sich wieder mit Bill Devon.«
    »Laß sie doch«, sagte Lindas Mutter. »Bill ist ein netter, gutaussehender Junge.«
    »Er ist ein Ladykiller.«
    »Was verstehst du denn davon«, sagte die Mutter und schüttelte schmunzelnd den Kopf. »Komm nicht zu spät nach Hause, Linda«, bat sie ihre Tochter. Es war mehr eine Floskel, denn sie wußte, daß sie sich auf Linda verlassen konnte, und sie war davon überzeugt, daß ihre Tochter sich jeden »Ladykiller« vom Leib zu halten verstand.
    »Du würdest gern mitkommen, nicht wahr?« stichelte Linda.
    »Nächstes Jahr darf ich!« erwiderte Timmy angriffslustig. »Dann wirst du keinen Spaß mehr in der Disco haben.«
    »Zum Glück habe ich noch ein Jahr«, lachte Linda und verließ das Haus.
    Sie sah den Autobus und rannte los, aber sie erwischte ihn nicht und ging bis zur nächsten Haltestelle. Als sie den Bus Stop erreichte, brauchte sie nur noch zwei Minuten zu warten.
    Ginny saß im Bus. Keine Freundin, aber ein Mädchen, mit dem sie bekannt war, deshalb setzte sie sich neben sie. Ginny war wie immer verrückt gekleidet. Links war ihr Haar ziemlich radikal gestutzt und ein Muster hineinrasiert, rechts schien sie in mehrere Farbtöpfe gefallen zu sein. Linda verstand nicht, wie sich Ginny in dieser irren Aufmachung gefallen konnte.
    Sie sprachen über die Jungs in der Disco und über die neuesten heißen Scheiben, die der DJ von den Staaten herüberbekam, bevor man sie hier kaufen konnte.
    Sie waren sich darüber einig, daß das
    Harlequin die Nummer eins von London war. Es gab zwar bekanntere Diskotheken mit Schickimicki-Touch, aber

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