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194 - Der schlafende Teufel

194 - Der schlafende Teufel

Titel: 194 - Der schlafende Teufel
Autoren: A.F.Morland
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unbekannten Gefahr. Ich reagierte blitzschnell und dennoch zu langsam.
    Ich wirbelte herum, ließ mich fallen und griff zum Revolver. Mein Blick erfaßte einen Mann, der Tanner sein mußte. Sein längliches Gesicht war haßverzerrt, die Zähne waren gebleckt.
    Eigentlich war es sehr viel, was ich wahrnahm, bevor ein harter Gegenstand meinen Kopf traf und mir brutal die Besinnung raubte. Ich spürte noch, wie meine Knie einknickten.
    Dann riß der Film.
    ***
    Linda Peck kam mit einer neuen Frisur nach Hause. Hübsche blonde Locken umrahmten ihr schmales Gesicht. Sie freute sich auf den Abend mit Bill Devon.
    Bill war viel besser als sein Ruf, fand Linda, deshalb war sie auch bereit gewesen, ihm eine Chance zu geben, obwohl er ein Freund von Mike Walton war, mit dem sie keine guten Erfahrungen gemacht hatte.
    Bill war anders, er konnte richtig nett sein, und er begnügte sich stets mit dem, was Linda ihm zu geben bereit war. Er war sehr gefühlvoll und konnte sich in Geduld fassen, das rechnete sie ihm hoch an.
    Mike ging es nur darum, einen weiteren Namen auf seine Erfolgsliste zu setzen, das fand Linda schäbig. Sie wollte geliebt werden, und sie war davon überzeugt, daß Bill wirklich genausoviel für sie empfand wie sie für ihn.
    Als sie sich umzog, trat Timmy, ihr Bruder, ein. Er war zwölf und konnte ziemlich unleidlich sein. In Höschen und BH stand Linda da und funkelte ihn mit ihren braunen Augen zornig an.
    »Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst anklopfen, bevor du in mein Zimmer kommst!« fuhr sie ihn an.
    Timmy grinste. »Damit du sagst, ich soll draußen bleiben?«
    »Ich will mich zum Beispiel umziehen können, ohne daß mir dabei jemand zusieht!«
    »Bist du bei Bill Devon auch so prüde?«
    »Scher dich hinaus, du Scheusal!« schrie sie, griff nach einem Kissen und schleuderte es nach ihrem Bruder, aber es traf nicht Timmy, sondern die Tür, die er zugeknallt hatte, nachdem er hinausgeflitzt war.
    Linda zog ein Minikleid an und betrachtete sich darin im Spiegel. Würde sie Bill darin gefallen - heute abend… im Harlequin?
    ***
    Als ich zu mir kam, befand ich mich nicht mehr in Tanners Wohnung, sondern in einem luxuriös eingerichteten Haus. Das Platzangebot im Salon war verschwenderisch, an den Wänden hingen wertvolle Gobelins und antike Uhren.
    War das Tanners Versteck?
    Er hatte mich an einen Stuhl gebunden und meine Taschen geleert. Alles, was ich bei mir getragen hatte, lag auf dem Couchtisch.
    Tanner befand sich nicht im Salon, aber ich hörte ihn in der Küche rumoren. Glas zerschellte auf dem Boden, und Tanner fluchte.
    Als er erschien, hielt er eine offene Konserve in der Linken und fischte mit einer Gabel Heringsstücke in Tomatensoße heraus. Zufrieden grinsend stellte er fest, daß ich das Bewußtsein wiedererlangt hatte.
    Er warf die halb leere Konserve in den offenen Kamin. Ein Teil der Tomatensoße klatschte gegen die weiße Wand.
    »Ich hoffe, es gefällt dir hier«, sagte Tanner höhnisch. »Ist das Haus eines reichen Fabrikanten, der die meiste Zeit auf dem Festland verbringt. Ich brachte dich hierher, um mit dir ungestört zu sein. Die Wände meiner Wohnung sind zu dünn.«
    »Warum hast du deine Frau umgebracht, Tanner?«
    »Ich wollte frei sein.«
    »Mord ist keine Lösung.«
    »Für mich schon«, erwiderte der Taxifahrer.
    »Und Thelma Masters? Guy McClure? Der Polizist? Warum mußten sie sterben?«
    Tanner lachte. »Du bist gut informiert, Ballard.« Er zeigte auf meinen Besitz. »Aber auch ich weiß, mit wem ich es zu tun habe. Magische Waffen, he? Wurfsterne, ein Feuerzeug mit weißmagischer Gravur, ein Revolver, der mit geweihten Silberkugeln geladen ist, dieser handtellergroße Talisman, in dem sich eine starke zerstörerische Kraft befindet… Du bist Tony Ballard…«
    »Das geht aus meinen Papieren hervor.«
    »Ja, aber es steht nicht drin, worauf du dich spezialisiert hast«, sagte Tanner. »Du bist Tony Ballard, der Dämonenjäger, einer der erbittertsten Feinde der Hölle!«
    Wenn er das wußte, stand er mit der Hölle in Verbindung! Vielleicht… war er sogar ein als Mensch getarntes Höllenwesen. Obwohl sie uns haßten, bedienten sie sich doch immer wieder gern unseres Aussehens, weil es ein Garant dafür war, daß man sie nicht erkennen konnte.
    Als »Menschen« konnten sie sich ungehindert unter uns bewegen, ohne aufzufallen.
    Nachdem er so genau über mich Bescheid wußte, wollte auch ich wissen, mit wem ich es zu tun hatte, und er machte kein Hehl aus
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