1940 - Tanz der Träumer
landete.
Vor ihm lag der Palast. Das Zentrumsgewölbe bestand aus Hunderten von Tronium-Azint-Blöcken in der Größe und dem Volumen der Jii’Nevever. Es handelte sich um die Bausteine für die Tronium-Azint-Brücke, die Na’Call mit Curayo verband und aus denen die Träumerin sich immer wieder neu entstehen lassen konnte.
Bald würde es solche Bausteine und ein ähnliches Gewölbe auf einem Planeten in der Milchstraße geben, abgelegen und doch zentral genug, damit er später eine strategische Bedeutung erhielt. Weitere Brückenköpfe mußten folgen. Jii’Nevever würde die Milchstraße beherrschen und er, Michael Reginald Rhodan, als Statthalter Shabazzas nach dem Rechten sehen.
„Du wirst stolz auf mich sein, Vater", murmelte der Terraner und verließ den Gleiter. „Wenn du es noch erlebst. Ich werde früher als du das Universum erben, Galaxis für Galaxis. Dann wird niemand mehr von Thoregon reden und vielleicht auch nicht mehr von dir."
Raschen Schrittes eilte er zwischen den Blöcken entlang an sein Ziel. In ihrem Zentrum ragte die Kuppel aus Howalgonium auf, ein einziger Reflektor fünfdimensionaler Energien. Er bildete den optimalen Schutz für Jii’Nevever und stellte gleichzeitig den Verstärker ihrer Träume dar.
Sie erwartete ihn bereits. Wie ein Monolith stand sie mitten im Zentrum ihres Palastes. Sie glitzerte und schimmerte, als wolle sie ihm ein optisch erkennbares Willkommen signalisieren.
„Du bist zurückgekehrt!" rief er ihr entgegen. „Ich freue mich."
Dein Erscheinen auf Curayo hat mich nachdenklich gemacht, klang die mentale Antwort in ihm auf.
Deshalb bin ich hier. Und ich sehe, daß deine Bedenken richtig sind.
„Es werden zwischen fünftausend und sechstausend Schiffe sein, die in Gestalt der ersten Flotte in die Milchstraße fliegen", wiederholte er, was bereits seit vielen Wochen feststand. „Für rund tausend Schiffe bekommen wir qualifizierte Raumfahrer und Kämpfer zusammen. Mehr nicht. Das wirft uns um Monate oder sogar Jahre zurück. Und die positronischen Systeme in Puydor sind nicht ausgereift genug, um die Kreuzschiffe vollkommen selbständig durch das halbe Universum zu steuern."
Ich weiß. Die Metagrav-Systeme erfordern zusätzliche Qualifikationen der Piloten und Maschinisten.
Wir werden sie durch Hypnoschulungen erreichen. Du wirst die Vorgaben liefern, und ich setze sie um.
„Ja, das wird gehen. Es darf nur nicht zu lange dauern."
Der Körper der Träumerin gab einen grellen Blitz von sich - ein Zeichen von Unmut vielleicht?
Jii’Nevever ließ es ihn nicht erkennen.
Ich werde noch mehr tun, wenn du mich nicht störst, fuhr ihre Gedankenstimme fort. Ich werde mir zunächst in einem schnellen Tempo große Teile von Puydor unterwerfen. Die Zahl der Völker wird mit rasendem Tempo ansteigen und damit auch die von brauchbaren Rekruten für die Schiffe. Deshalb war ich auf Curayo. Die Shuuken arbeiten daran, die Tronium-Azint-Vorkommen um den Palast herum in einer Art anzuordnen, daß ich sie sinnvoll für meine Pläne nutzen kann. Sobald sie damit fertig sind, beginnen meine Träume mit Macht zu wirken. Entlang der Achse Curayo-Na’Call werde ich das ganze Gebiet mit meinem Willen überschwemmen. Stör mich jetzt nicht weiter! Ich bin damit beschäftigt, meine Kräfte zu sammeln.
„Du kannst dich auf mich verlassen. Ich werde alles von dir fernhalten, was dich irgendwie belasten könnte."
Jii’Nevever zog sich zum Rand der Kuppel zurück und verschwand zwischen den Blöcken. Vermutlich wechselte sie bereits in diesem Augenblick nach Curayo.
Die Träumerin dachte inzwischen ähnlich wie der Terraner selbst. Zwar zog sie nach wie vor die Fäden und bestimmte die Art und Weise ihres Vorgehens, aber sie gab ihm keinen Grund mehr, ihr zu mißtrauen.
Vielleicht hatte er sich das aber auch alles nur eingebildet. Sie zogen beide an einem Strang, bloß jeder auf andere Weise.
Der größte Unterschied zwischen ihnen lag eindeutig darin, daß er ein Körperwesen war und sie die geistige Substanz eines ganzen Volkes in einem Aufbewahrungsgefäß, das nicht mehr viel Ahnlichkeit mit einem organischen Körper hatte. Sie aß und trank nicht, brauchte keinen Schlaf, und ihr Körper alterte nicht.
Für den Rest aller universellen Existenz vermochte sie die Gala xien zu beherrschen.
Im Auftrag Shabazzas.
Michael Rhodan suchte den Gleiter auf und verließ den Palast und die Insel. Auf halbem Weg zur VER-TÖFF erreichte ihn eine Alarmmeldung der Wachschiffe vom
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