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1940 - Tanz der Träumer

Titel: 1940 - Tanz der Träumer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Richtung.
    Der Terraner wich diesmal bis zur geöffneten Tür zurück. Zwei Schritte brachten ihn in den Korridor. Er berührte die Kontaktfläche und atmete auf. Die Tür schloß sich hinter ihm, ehe Pezzo-Orr sie erreichen konnte.
    Geschafft! dachte Julian Tifflor erleichtert.
    In diesem Moment legten sich von hinten kräftige Arme um den Terraner und rissen ihn zu Boden. Tiff erkannte über sich die Gesichter von zwei Rawwen. Sie hatten ihm im Korridor aufgelauert.
    Solange er am Boden lag, hatte der Terraner keine Chance gegen sie. Er sah die derben Stiefel mit den magnetverstärkten Sohlen direkt vor seinem Gesicht.
    Wenn sie jetzt zutreten, ist alles zu spät, dachte er mit einem Anflug von Panik.
    „Ich ergebe mich!" rief er laut. „Lang lebe Yammamihu!"
    Die beiden Echsenwesen ließen irritiert von ihm ab. Tiff nutzte die Chance. Er erhob sich und stellte sich mit dem Rücken zur Wand.
    „Ich bin bei Guu’Nevever!" klang es aus dem Armbandkom. „Verflixt, Tiffder Kerl steht rum wie eine Salzsäule. Tiff?"
    Tifflor registrierte aus den Augenwinkeln eine Bewegung und drehte sich zur Seite. Die Tür zu seiner Kabine schwang gerade auf, Pezzo-Orr sprang heraus und warf sich erneut auf ihn. Der Terraner hatte keine Zeit, dem Ilt zu antworten. Er wich erneut zur Seite aus. Es krachte, als die Eisenstange in Kopfhöhe gegen die Wand prallte.
    „Halt aus!" rief Gucky.
    Die Rawwen warfen sich nun zu dritt auf Tiff; dabei behinderten sie sich in ihrem Eifer gegenseitig. Er duckte sich und schlüpfte unter dem Arm mit der Eisenstange hinweg. Hinter dem Rücken des Yamma-Hüters richtete er sich blitzschnell auf.
    Das Ausholen mit dem angewinkelten Arm geschah so schnell, daß die Rawwen die Bewegung kaum nachvollziehen konnten. Es gab ein leises, leicht schmatzendes Geräusch, als die vier Finger der rechten Hand das Genick Pezzo-Orrs trafen.
    Die Pupillen des Orr-Rawwen weiteten sich unnatürlich. Über eine Sekunde lang stand sein Körper starr. Dann brach er schlagartig zusammen. Der Boden dröhnte, als sein Körper aufschlug.
    Tiff ging ein wenig in die Knie und erwartete die beiden übrigen Echsenwesen mit einem Grinsen.
    „Traut euch!" zischte er. „So ein Dagor-Griff hat noch keinem geschadet."
    Die Rawwen reagierten völlig anders, als er erwartet hatte. Sie verloren den Boden unter den Füßen und schwebten durch den Korridor davon. Dabei beschleunigten sie und prallten an der nächsten Biegung mit voller Wucht gegen die Wand. Bewußtlos gingen sie zu Boden.
    „Sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Schade." Gucky watschelte herbei und musterte Tiff von oben bis unten. „Wozu bin ich eigentlich gekommen? Du hast mir doch tatsächlich die Schau gestohlen."
    Er streckte Tiff die Hand entgegen, und der Terraner ergriff sie.
    Sie teleportierten in den Wohn-Tempel des Gottes. Guu’Nevever hielt sich im hintersten der drei Räume auf. Er rotierte um die eigene Achse, und immer wieder gab er ein mentales Seufzen von sich.
    „Ein guter Exopsychologe könnte ihm vielleicht helfen", vermutete der Ilt. „Aber woher nehmen und nicht stehlen?"
    „Warum nicht Icho? Vielleicht gelingt es ihm, den Gott ein wenig zu bemuttern."
    „Icho hält die Besatzung des Kommando-Tempels in Schach. Sie versucht, die Steueranlagen zu zerstören, weil die Positroniken mir gehorchen und nicht ihnen."
    Julian Tifflor runzelte nachdenklich die Stirn.
    „Da du mich gerade daran erinnerst ich habe noch immer das untrügliche Gefühl, daß du uns etwas verschweigst, Kleiner."
    „Papperlapapp!"
    Sie teleportierten erneut. Diesmal tauchten sie im Kommando-Tempel in der Nähe des Standbilds mit dem Aussehen von Guu’Nevever auf. Tiff setzte dem Haluter auseinander, worauf sie hofften. Tolot nahm sich nicht einmal Zeit für eine Antwort. Erstürmte davon, und der Terraner und der Ilt übernahmen die Bewachung der Yamma-Priester.
    Der Erfolg stellte sich nach zwei Stunden ein. Guu’Nevevers verwirrter Geist kehrte nach und nach in die Wirklichkeit zurück. Die Aggression der Orr-Rawwen und Arrorer verschwand nach und nach, und Pezzo-Orr kehrte beschämt in den Kommando-Tempel zurück.
    „Verzeiht mir!" krächzte er. „Ich wollte euch nichts tun."
    Icho Tolot traf gemeinsam mit Guu’Nevever ein. Das Kristallwesen schwebte bis in die Mitte des Tempels.
    Der Haluter hat es als Rückfall bezeichnet, und er hat recht, klang die mentale Stimme des Träumers in ihnen auf. Die Erkenntnis, viele Jahrtausende gefangen gewesen zu sein,

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