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1941 - Wenn Welten verstummen

Titel: 1941 - Wenn Welten verstummen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der hohen Belohnung, die Jii’Nevever anbot, vergaßen sie die Gefahr, die von der Träumerin ausging. Sie wollten sich auf ihre Seite schlagen, zu ihren Verbündeten werden.
    Geschickt machte Raomos-Orr ihnen bewußt, daß sie ganz sicher nicht die einzigen waren, die sich auf die Spur der Galaktiker gesetzt hatten. Schon aus diesem Grunde durften sie sich keine Uneinigkeit mehr erlauben.
    „Wir sind ein Team!" rief er. „Und wenn wir als solches vorgehen, werden wir es schaffen!"
     
    *
     
    Für den Mausbiber war nun alles klar und eindeutig. Und nachdem das Eis erst einmal gebrochen war und die Grauen keinen Grund sahen, ihn anzugreifen, bestätigten sie seine Vermutungen ganz schnell.
    Der Ilt hatte es natürlich nicht mit Robotern zu tun, sondern tatsächlich mit Vago Intaren und seinen Mitarbeitern. Sie hatten einen Weg gefunden, eine Art von Unsterblichkeit zu erringen, indem sie unter hohem medizinischtechnischem Aufwand ihre Gehirne in die Körper von Robotern verpflanzt hatten. Auf diese Weise hatten sie ihre Gehirne von den schneller alternden Zellansammlungen ihrer Körper abgetrennt und die Natur überlistet.
    In den Robotern gab es höchst komplizierte Einrichtungen, die dafür sorgten, daß der natürliche Alterungsprozeß der Gehirne, der sich ebenso wie der Stoffwechsel ganz wesentlich von dem der Körper unterschied, aufgehalten wurde. Die für die Zellerneuerung notwendige Vernetzung der Eiweißstrukturen wurde von Mikro-Computern gesteuert, die ebenfalls den Stoffwechsel der Gehirne überwachten.
    Die dazu nötigen Mineralien wurden in den Treibhäusern erzeugt.
    Einige Schwächen hatten Vago Intaren und seine Leute allerdings in Kauf nehmen müssen. Es waren Persönlichkeitesveränderungen eingetreten, und Erinnerungsverluste waren’ nicht zu vermeiden gewesen. So waren nur noch rudimentäre Kenntnisse über Guu’Nevever, den Schwingquarz-Aufiader, den frühzeitig ermordeten Kriegsherrn Lovo Kasistan und dessen Sohn Garmor vorhanden.
    Vorübergehend war umfangreiches Wissen verlorengegangen, das danach mühsam wieder erarbeitet werden mußte. Doch die Besatzung der Station hatte Zeit gehabt, sich zu erhalten und zu entwickeln. Sie hatte sogar Philosophen und Kulturschaffende hervorgebracht, und sie hatte die Völker Puydors über Funk beobachtet, sofern dies möglich gewesen war.
    Die dabei gewonnenen Eindrücke hatten zu dem Beschluß geführt, die Isolation zu bewahren und alles abzuwehren, was von außen eindringen könnte. Kampf im Inneren wurde dagegen nahezu völlig ausgeschlossen.
    Das war der Grund dafür, daß die MAJJETT angegriffen worden war, während man - nach dem kurzen und von Gucky erfolgreich abgewehrten Robotangriff - zu Verhandlungen übergegangen war, sobald sich der Ilt im Inneren der Station befunden hatte.
    Der Mausbiber blickte immer wieder in die Runde, denn mal kam eine Antwort auf seine Fragen von diesem Grauen, mal von jenem. Nach einiger Zeit erkannte er, daß sich alle zusammen als eine Einheit begriffen. Ihre Individualität hatten sie schon vor vielen Jahrhunderten aufgegeben, und das Leben in der Isolation hatte sie so eng zusammengeschweißt, daß nun nicht mehr feststellbar war, welcher der Grauen denn eigentlich Vago Intaren war.
    Für Wesen, die ein Leben in einer derartigen Abgeschlossenheit nicht kannten, war nicht nachvollziehbar, daß die Grauen Teile ihrer Persönlichkeit buchstäblich untereinander ausgetauscht hatte. Die Folge war, daß sich winzige Partien von Vago Intaren in jedem von ihnen befanden, während der ehemalige Chefwissenschaftler ebenfalls Teile der anderen in sich aufgenommen hatte.
    „Mich interessiert vor allem, was aus dem Tronizator geworden ist, an dem Vago Intaren und sein Team gearbeitet haben", sagte Gucky, nachdem er annähernd drei Stunden lang mit den Grauen verhandelt und Informationen ausgetauscht hatte. „Wo ist er? Befindet er sich noch hier in der Weltraumstation?"
    Die Grauen redeten leise miteinander, und der Ilt fing eine Reihe von Gedankenfetzen auf, die zusammenhanglos zu sein schienen.
    „Es gibt ihn noch", antwortete einer der Grauen schließlich.
    „Und wo ist er?"
    „In uns allen!"
    Gucky lehnte sich zurück, blies die Backen auf und ließ die Luft langsam durch die Lippen entweichen.
    Er glaubte zu verstehen, daß der Tronizator in Form von wissenschaftlichen Formeln greifbar war, die keiner der Grauen in ihrer Gesamtheit kannte, die aber in Bruchstücken über alle verteilt waren.
    Danach schien es

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