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1948 - An den Grenzen der Macht

Titel: 1948 - An den Grenzen der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verabschiedeten sich mit einem kurzen Händedruck. Bre eilte davon, und Khan trat ins Freie. Er rief einen Gleiter und kehrte auf direktem Weg in die PAPERMOON zurück.
    Prett Boemer, Kommandant und Chefpilot des modernen Kugelraumers der NOVA-Serie, erwartete ihn bereits.
    „Wir haben erste Erkenntnisse über den Weg der ST. AMARINA", empfing er den LFT-Kommissar. „Man hat sie zwischendurch im Leerraum geortet, dann verschwand sie aber wieder. Der Kursvektor des Hundert-Meter-Schiffes weist in Richtung Milchstraßenzentrum. Bis jetzt jedenfalls."
    Es mußte nichts bedeuten; Vincent Garron konnte den Kurs jederzeit ändern lassen.
    Als Cistolo Khan nicht reagierte, deutete Boemer ins Innere des Schiffes.
    „Wir sind startbereit. Willst du die Verfolgung aufnehmen?"
    Der LFT-Kommissar schüttelte den Kopf. „Nein. Wir warten auf Lance Gromaver und Solder Brant."
    Die beiden kehrten sechs Stunden später in die PAPERMOON zurück. Sargor von Progeron überbrachte den Kandidaten für das Amt des Ersten Terraners persönlich. Er tat es mit einem gehässigen Grinsen.
    „Seine Unschuld ist eindeutig", sagte er. „Das Kristallimperium verzichtet darauf, ihn wegen weiterer Straftaten anzuklagen."
    „Du wirst eines fernen Tages über die Enttäuschung hinwegkommen", tröstete Khan den Arkoniden und klopfte ihm andeutungsweise auf die Schulter.
    Der Geheimdienstchef überreichte ihm einen Speicherkristall mit den Auf; Zeichnungen der Verhöre und verabschiedete sich. Khan begleitete ihn bis zur Schleuse und blieb stehen, bis der Gleiter sich entfernte. Danach kehrte er auf dem schnellsten Weg in die Zentrale zurück und schaltete den Abhörschutz ein.
    „Filzt die beiden von oben bis unten!" ordnete er an.
    Sie fanden insgesamt achtzehn Wanzen, fein säuberlich in der Kleidung und den Stiefeln versteckt. Brant hatten sie so ein Ding sogar mit dem Essen schlucken lassen, ohne daß er es merkte. Und in seinen Haaren waren zwei winzige, mikroskopisch feine Signalgeber eingewoben.
    Cistolo Khan grinste. Sargor von Progeron hatte es natürlich mit allen Mitteln versuchen müssen. Und er konnte sich denken, daß Khan die beiden Rückkehrer untersuchen ließ.
    Folglich handelte es sich um ein Ablenkmanöver in der Hoffnung, daß Khan den Kristall recht schnell in ein Lesegerät steckte.
    Das tat der LFT-Kommissar auch. Allerdings benutzte er eine kleine, autarke Station. Das Programm, das sich in den Informationen versteckte und vermutlich die Steuersyntrons der PAPERMOON lahmlegen sollte, versuchte zu agieren, stieß aber an die engen Mauern der Hardware.
    Cistolo rief die Informationen ab. Die Vernehmungen der über zwei Dutzend. von Garron Beeinflußten waren anscheinend komplett vorhanden. Sie ergaben ein beängstigendes Bild der Fähigkeiten des Todesmutanten, das die bisherigen Erkenntnisse nur unter' strich. Alle Betroffenen litten nach wie vor unter den Folgen der Gewalt, die der Olymp-Geborene ihnen angetan hatte.
    Es gab keinen Zweifel mehr, daß Vincent Garron zum derzeit gefährlichsten Verbrecher in der Milchstraße geworden war.
    Cistolo Khan war überzeugt, daß ihm Garron wieder begegnen würde. Wann und wo, ließ sich noch nicht sagen. Vielleicht wußten sie bis dahin mehr über ihn und hatten eine Handhabe, ihm beizukommen. Ein weiteres Mal würden sie ihm keine Gelegenheit geben, aus einem Hochsicherheitsgefängnis mit einer ganzen Staffel Anti-Psi-Schirme auszubrechen. Und wenn sie das Gefängnis so groß wie einen Planeten machen mußten.
    Die Chancen, mehr über den Mutanten zu erfahren, standen nicht besonders hoch. Die Solmothen konnten ihnen vermutlich überhaupt nicht weiterhelfen, und Solder Brant wußte zu wenig. Blieb nur Vincent Garron selbst.
    Oder vielleicht...
    Cistolo Khan hatte es plötzlich sehr eilig. Er vernichtete den Kristall und suchte umgehend die Zentrale der PAPERMOON auf. Vom Syntron ließ er sich die Aufzeichnung des Vorfalls im Amphitheater vorspielen.
    Viel zu erkennen war nicht. Dennoch fiel dem LFT-Kommissar auf, daß der Gharrer irgendwie unbeteiligt wirkte. Khan ließ sich den Vorgang ein zweites und drittes Mal zeigen. Der Syntron markierte die unter Garrons Suggestivimpulsen agierenden Lebewesen. Aus mehreren Perspektiven betrachtet, sah es aus, als hätten sie Mhogena zum Ziel, den Fünften Boten von Thoregon. Während des Chaos im Amphitheater hatte Khan ohnehin den Eindruck gehabt, der Angriff gelte nach dem Mord an der Solmothin in erster Linie Mhogena und sonst

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