1952 - Alarm für Alashan
bedeutet eine beträchtliche Gefahr für uns", sagte er. „Niemand kann sagen, was sich in diesen unzugänglichen Sektoren befindet. Vielleicht wartet dort noch die eine oder andere unliebsame Überraschung auf uns." Unwillkürlich musste er an Shabazzas letzte Nano-Kolonne denken. Sie hatten das Schiff, soweit möglich, gründlich danach durchsucht und auch SENECAS Reinigungsroboter darauf angesetzt, aber die Kolonne nicht gefunden. Allerdings wussten sie nicht mit Sicherheit, ob Shabazza ihnen dieses Ei überhaupt ins Nest gelegt oder die Kolonne für eine. andere Gelegenheit zurückbehalten hatte. „Aber dar an können wir jetzt nichts ändern", fuhr er fort. „Also gut. Wir haben das Gröbste hinter uns. Ich verordne eine Ruhepause von acht Stunden. Es hat keinen Sinn, dass wir uns verausgaben, bis wir umfallen. Danach konzentrieren wir alle erforderlichen Kräfte auf das Hypertakt-Triebwerk, die anderen machen mit ihren bisherigen Arbeiten weiter. In vierundzwanzig Stunden finden wir uns hier wieder zusammen, und wenn wir dann der Ansicht sind, es wagen zu können, versuchen wir, die SOL nach Alashan zu bringen."
Nation Alashan 2. August 1290 NGZ „Ich bitte euch, die Ruhe zu bewahren und alles zu unterlassen, was zu einer Eskalation führen könnte", sagte die Hologramm-Darstellung von Stendal Navajos Kopf. „Die Verantwortlichen werden unternehmen, was sie können, um die Sicherheit Alashans zu gewährleisten." Lähmende Stille breitete sich im Kosmos-Klub aus. Von einem Augenblick zum anderen verstummten sämtliche Gespräche, und wie auf Kommando verklang die Musik, der neueste Song von INTERKOSMO. Wahrscheinlich jedoch hatte Lara Jamirkis, die Wirtin, die an der Orion-Theke bediente, als erste reagiert und sozusagen den Stecker gezogen.
Eismer Störmengord rutschte tiefer in die Schatten ihrer kleinen, dunklen Nische, fern von den drei halbkreisförmigen Theken, um nicht bemerkt zu werden.
Benjameen von Jacinta schaute aus dem Fenster ihrer Nische. Der Kosmos-Klub lag an einem Verkehrsknotenpunkt, doch der normalerweise pulsierende Gleiterverkehr draußen war zum Erliegen gekommen. Die Nachricht vom bevorstehenden Beben schien sich mit Windeseile herumgesprochen zu haben. „Um die Sicherheit Alashans zu gewährleisten!" durchbrach eine Stimme das unwirklich anmutende Schweigen. An der Orion-Theke sprang ein großer, untersetzter, mindestens drei Zentner schwerer Mann auf. Sein Gesicht war leicht gerötet, und sein Atem ging pfeifend; offensichtlich hatte er schon mehrere Vurguzz intus. „Was wollen die denn tun?" rief er. „Wenn ein Beben kommt, ist alles vorbei! Dann zerfetzt es den ganzen Planeten!"
„Immer mit der Ruhe, Harling", sagte Lara und schüttelte ihr rotgolden gefärbtes, schulterlanges Haar.. „Noch steht nicht fest, ob das Beben tatsächlich kommt. Das ging aus Navajos Worten eindeutig hervor. Und wenn es kommt ... wer weiß, vielleicht ist Rhodan dann schon mit der SOL zurück und kann uns evakuieren."
„Ich will aber nicht evakuiert werden!" sagte Harling. „Nicht schon wieder. Mich hat niemand gefragt, ob ich mit Alashan in eine andere Galaxis versetzt werden will. Aber jetzt bin ich hier, habe mich auf Thorrim eingelebt. Ich habe keine Lust, mich in die SOL treiben zu lassen und eine neue Odyssee zu beginnen!"
Er fuhr mit der Hand durch seinen schwarzen Vollbart und kniff die kleinen Augen zusammen. „Außerdem ...", fuhr er fort. „Was interessiert Rhodan sich schon für uns? Der ist doch völlig abgehoben, seit er zum Sechsten Boten ernannt wurde, und kümmert sich nur noch um das Schicksal ganzer Galaxien, aber nicht mehr um das einzelner Menschen."
„Ich glaube nicht, dass das stimmt", sagte Lara leise, aber nachdrücklich. Noch immer herrschte eine geradezu unheimliche Stille. Die Gäste verdauten noch, jeder für sich, was sie gerade gehört hatten. Harling hob sein halbvolles Vurguzz-Glas an die Lippen und leerte es. „Rhodan sieht nur das große Bild", sagte er. „Was sind für ihn schon zweihunderttausend Alashaner gegen Milliarden von Lebewesen in mehreren Galaxien?"
„Rhodan ist einer von uns", widersprach Lara. „Und wir, zweihunderttausend Alashaner, sind unmittelbar vom Tod bedroht, falls es zu einem Beben kommt. Du redest Unsinn, Harling!"
„Um die Koalition Thoregon zu verhindern, für die Rhodan eintritt, hat Shabazza in der Milchstraße über fünfzig Planeten entvölkern lassen. Diese Toten sind ebenfalls real, auch wenn ihre Zahl so hoch
Weitere Kostenlose Bücher