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1956 - Das Haus der Nisaaru

Titel: 1956 - Das Haus der Nisaaru Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gaben ihm aber weiterhin Geleit.
    Schließlich hatte er den ersten Ausläufer des Knotengebildes erreicht. Für die Arkoniden wirkte er wie ein winziger Punkt vor diesem gigantischen Bauwerk. „Ich betrete nun Nisaarus Haus", sagte er, die Augen nach oben gerichtet. „Ich kann nicht sagen, wie lange es dauern wird. Bitte habt unbedingt Geduld, bis ich zurück bin! Hier droht mir keinesfalls Gefahr. Nisaaru ist eine positive Wesenheit und würde mir niemals Leid zufügen." Der Fünfte Bote verschwand mit den Saarern irgendwo im Innern des Gebäudes, ohne dass von außen ein Zugang sichtbar gewesen wäre. Im selben Moment riss der Kontakt zu der Sonde ab, und die Schneise schloss sich. Die ANUBIS stand wieder allein im dichten Nebel.
    Hermon fuhr zusammen, als nur wenige Minuten später Dada Markus plötzlich über den Bordfunk die Zentrale rief. Ihre Stimme klang hysterisch. „Verdammt noch mal, ich war doch nur kurz weg!" schrie sie. „Kann ich denn nicht mal fünf Minuten schlafen!"
    „Was ist denn?" Hermon war sofort alarmiert. „Vincent Garron ist weg! Verschwunden! Zusammen mit Tuyula Azyk!" Hermon von Ariga schlug mit der flachen Hand auf die Konsole. „Das hat uns gerade noch gefehlt!" brüllte er. „Hoffen wir, dass die beiden irgendwo im Schiff unterwegs sind!"
     
    7.
     
    Das Haus
     
    „Vincent, ich schicke dir die stinkende Kreatur der Schande auf den Hals!" zeterte Tuyula Azyk, als sie in einem leeren Hangar in der Nähe der MERZ-Bucht materialisierten. „0 du violette Kreatur der Täuschung, was habe ich dir angetan? Das habe ich nicht verdient!"
    „Beruhige dich schon, es ist doch gar nichts weiter Schlimmes", versuchte Vincent Garron das Bluesmädchen zu besänftigen. „Die Teleportation war erfolgreich, und ich fühle meinen Körper wieder. Ich lebe also noch, und das wollte ich in erster Linie herausfinden."
    „Also schön, dann lass uns wieder zurückteleportieren, und du verschwindest in deinem Tank." Tuyulas Katzenaugen sprühten vor Zorn. Das normalerweise sanfte Mädchen hatte sich in eine regelrechte Furie verwandelt; so kannte der Mutant sie gar nicht. „Du hast dich sehr verändert", stellte er fest. „Ich bin kein Kind mehr, das man gängeln kann", schrillte sie. „Blues werden ziemlich schnell erwachsen, das hast du wohl nicht gewusst! Und jetzt will ich zurück!"
    „Ich auch", stimmte Vincent zu. „Ich will heim zum Sonnentresor. Und das so schnell wie möglich."
    Tuyula richtete in einer Drohgeste zwei Daumen auf ihn. „Ganz im Ernst, Vincent: Du gehst mir gehörig auf die Nerven!" Ihre Stimme kippte bei jedem zweiten Wort in die Höhe, so dass er das Interkosmo kaum verstehen konnte. „Kannst du es nicht erwarten?" Vincent Garron schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht untätig zuwarten, bis sich die Dinge von selbst entwickeln. Ich muss nachhelfen."„Aber warum denn, bei allen blaugesichtigen Zürfeln?"
    „Weil mir die Zeit davonläuft, Tuyula. Dann kann ich für gar nichts mehr garantieren."
    „Das hast du auch zu Mhogena gesagt. Erkläre mir das genauer! Oder willst du mir wieder Angst einjagen, damit ich nachgebe?"
    „Nein, ehrlich nicht, Tuyula. Wir sollten uns jetzt nicht aufhalten. Bestimmt suchen sie schon nach uns. Gib mir deine Hand!"
    Tuyula versuchte schnell, ihre Band in Sicherheit zu bringen, doch Vincent hatte sie bereits erfasst. „Das ist keine Ant...", setzte sie an, kam jedoch nicht weiter. Garron war bereits mit ihr teleportiert. Als sie erneut materialisierten, sank Tuyula auf die Knie. Aus ihrem am langen Schlauchhals sitzenden, zahnlosen Mund kamen hohe Würgelaute. „Du weißt genau, dass ich so kurze Sprünge hintereinander nicht vertrage", zirpte sie. „Tut mir leid, Tuyula. Ich dachte, du hättest dich inzwischen daran gewöhnt." Vincent half ihr aufzustehen. Sie sah sich staunend um. „Wo sind wir?"
    „In Nisaarus Haus", antwortete Vincent. „Es ist gleichermaßen real und irreal" Dieses Gefühl hatte auch die Blue. Sie befanden sich in einer Art Korridor, der schlauchartig mit vielen anderen Korridoren verschlungen war. Die zartgoldenen Wände waren halb durchsichtig und ermöglichten einen Blick auf das verschlungene, verwirrende Labyrinth, das stellenweise knorrig wirkte wie ein sehr alter Baum mit Hunderten ineinander verknoteter Äste. Es herrschte ein mattdämmriges Licht.
    Tuyula Azyks Hände fuhren an den dünnen Hals. „Weshalb sind wir noch nicht erstickt?" fragte sie entsetzt. Vincents aufgequollene Lippen verzogen

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