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1958 - Der Oxtorner und sein Okrill

Titel: 1958 - Der Oxtorner und sein Okrill Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abstand zu Kauhriom beträgt inzwischen nur noch eine Lichtstunde. Garron soll anfangen."
    „Sieh mich nicht so an!" murrte Vincent Garron. „Das behindert meine Konzentration." Denor Massall zog sich in eine Nische zurück und wartete ab. Der Okrill blieb bei dem Mutanten, und gegen dessen Anwesenheit schien er keine Einwände zu haben. „Es ist nicht ganz so einfach, wie ihr Normalsterblichen es euch immer vorstellt", fuhr Garron fort. „Es bedarf einer gewissen Affinität. Sie ist nicht immer im selben Maß vorhanden."
    Der Mutant fuhr herum und starrte den Oxtorner böse an. „Richte Atlan aus, dass er sich einen Bärendienst erwiesen hat, weil er Tuyula von dem Unternehmen ausgeschlossen hat. In Gegenwart der Kleinen fiele es mir bestimmt leichter." Denor war der Ansicht, dass Garron sich etwas vormachte. Tuyula Azyk hatte seine Fähigkeiten früher verstärkt, aber seit sie in die Pubertät eingetreten war, funktionierte die Zusammenarbeit mit dem Supermutanten nicht immer so, wie dieser es sich wünschte. Sie hatte ihre Eigenschaften komplett zurückgewonnen, aber ab und zu ergaben sich Schwankungen.
    Tuyula war unter dem Aspekt einer dauerhaft funktionierenden Hypersenke auch nicht das, was man gemeinhin unter einer zuverlässigen Helferin verstand. Selbst wenn es im einen Augenblick gutging, konnte der nächste bereits die Katastrophe einläuten. Der Oxtorner schwieg dazu. Er wollte Garron nicht beipflichten, ihn aber auch nicht erschüttern. Wenn er gar nichts mehr zustande brachte, war ihnen wenig gedient. Der Supermutant benötigte diesmal eine Viertelstunde. Gewöhnlich schaffte er es in wenigen Sekunden. Er verschwand plötzlich und kehrte nach drei Minuten zurück. „Wie groß ist die Senke jetzt?" Denor rief die Werte aus den Aufzeichnungen der Luftversorgung ab. „Knapp hundert Kubikmeter. Das ist sehr wenig."
    „Egal. Es muss reichen. Komm mit!"
    Denor und Tarlan folgten ihm in die Hypersenke. Es war finster. Die Lampen der Helmscheinwerfer verbreiteten diffuses Licht. Die Umgebung wirkte ganz anders, als der Oxtorner sie aus der letzten Hypersenke an Bord der RICO in Erinnerung hatte. Denor beobachtete den Okrill. Tarlan besaß kein Fell, das er hätte sträuben können. Sein Körper war von einer Haut aus kleinen Schuppen bedeckt. Diese richteten sich steil auf. Der Okrill rannte einmal quer durch die Senke und verschwand durch den Ausgang zurück in das Schiff. „Er spürt die Gefahr, die von dem Gebilde ausgeht", machte Denor Massall dem Mutanten begreiflich. „Die Hypersenke ist instabil."
    „Unsinn! Sie hält, solange ich halte. Beeilt euch!"
    „Wo sind die Ausgänge?"
    „Sie existieren noch nicht. Denkst du, ich kann zaubern? Ich bin ein ganz gewöhnlicher Mutant.", Garron sank zu Boden und schloss die Augen. Er bewegte den Oberkörper in kreisenden Bewegungen und schrak nach einer Weile empor. „Es gibt keine Station", sagte er. „Du kannst Atlan ausrichten, er ist auf eine Halluzination hereingefallen." Denor verließ die Senke. Der Okrill wartete in den Medoabteilung auf ihn und begleitete ihn in die Kommandozentrale. Dort vergewisserte er sich, dass Kauhriom tatsächlich existierte. „Wir sollten das Unternehmen ab blasen", schlug er erneut vor. Atlan lehnte ab. „Dazu ist es jetzt zu spät. Wir gehen so nah wie möglich heran.
    Wenn Garron selbst aus nächster Nähe keinen Zugang mehr schaffen kann, nehmen wir die Station zu Fuß. Für alle Fälle ist der Virtuellbildner einsatzbereit." Denor kehrte in die Senke zurück. Bei fünfundvierzig Lichtminuten Entfernung erwachte Garron endlich aus seiner Lethargie. „Da!" rief er. „Jetzt habe ich sie endlich! Ja, so ist gut. Die Entfernung reicht. Ich kreiere jetzt den Zugang in die Station." Nach den Erfahrungen mit der letzten Hypersenke sah Vincent Garron ein, dass alles andere zu gefährlich war. Wieder machte sich Denor auf den Weg zu Atlan. „Halt!" rief der Mutant ihm nach. „Der Zugang in die Medoabteilung existiert nicht mehr. Da geht es lang." Er deutete nach vorn. Der Oxtorner machte ein paar Schritte in die gestaltlose Dunkelheit hinein und fand sich plötzlich in der Kommandozentrale wieder.
    Atlan nahm die Meldung mit Erleichterung entgegen. Die Roboter setzten sich in Bewegung. In einer langen Schlange erschienen sie in der Zentrale.
    Dort, wo das Podest mit den Steuerkonsolen endete, verschwanden sie im Nichts. Denor und Tarlan fädelten sich in die lange Reihe ein und suchten Vincent Garron auf. Der

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