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1963 - Die Gestalter

Titel: 1963 - Die Gestalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verheiratet war. Aba Ossaq erfuhr es, als er sie übernommen hatte. Furchtsam wich sie vor dem sterbenden Herrscher zurück. Sie hatte Angst, mit dem Verbrechen an ihm in Verbindung gebracht zu werden. Erschrocken eilte sie durch die Räume und Gänge des Palastes zu Daye-Ya-Xak, um ihm mitzuteilen, was geschehen war. Der Thronfolger hielt sich in seinem Arbeitsraum auf, einem Saal von etwa vierzig Metern Länge. Dort arbeitete er an einer schwierigen Konstruktion für einen neu zu errichtenden Industriekomplex. Sie bewunderte ihn, weil er trotz seiner Jugend schon so viel wusste und vor allem auf wirtschaftlichem Gebiet vielen Erwachsenen überlegen war. „Jetzt bist du der Herrscher der Xak-Yac-Real", sagte sie, nachdem sie von dem erfolgreichen Giftanschlag erzählt hatte. „Du musst sehr vorsichtig sein, damit sie dich nicht auch vergiften." Die junge Frau umarmte den Thronfolger, um ihm ihre Zuneigung zu beweisen, und bei dieser Gelegenheit nistete sich Aba Ossaq erneut bei ihm ein. Sie eilte davon, ohne etwas zu bemerken. Damit hatte der Gestalter ein wichtiges Ziel auf seinem Weg erreicht.
    Er unterdrückte die Persönlichkeit des Yac-Real nicht vollständig, sondern ließ ihr soviel Freiraum wie nötig, damit sie ihre Macht ausspielen konnte.
    Zugleich gab er sich zu erkennen und informierte Daye-Ya-Xak über die Versammlung der Dunklen Magister mit den Schwarzen Schatten der Truzenen. Zu seinem Bedauern erwies sich Daye-Ya-Xak als nervenschwach, beinahe hysterisch; das hatte er bei seinem ersten Übernahmeversuch nicht bemerkt. Als der Yac-Real bemerkte, dass sich ein fremdes Wesen bei ihm eingeschlichen hatte, geriet er in Panik und wurde von Ekel erfasst.
    Er steigerte sich derart in seine ablehnenden Empfindungen hinein, dass er sich übergeben musste. In dieser Situation blieb Aba Ossaq nichts anderes übrig, als den Thronfolger vollkommen zu unterdrücken.
    Während der Gestalter noch dabei war, sich neu zu orientieren, entstand große Unruhe am Hof des Herrschers. Der Tod Szaph-Xaks rief große Bestürzung hervor und veranlasste die Verantwortlichen, Daye-Ya-Xak als neuen Herrscher auszurufen. Derart mit Macht ausgestattet verbreitete der Gestalter die Nachricht, dass die Dunklen Magister Verrat übten und die truzenischen Gefangenen befreit hatten. Damit setzte er - wie geplant und erhofft - eine Lawine in Bewegung. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht vom Verrat der Magister zunächst im Palast und dann in der Stadt.
    Zahllose Yac-Real stürzten auf die Straßen hinaus und forderten die Bestrafung der Schwarzen.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte Aba Ossaq längst den Angriff auf den kreisförmigen Wohnpalast des Dunklen Magisters befohlen und die Vernichtung gefordert. Kampfmaschinen flogen eine erste Attacke. Sie bezogen Position um die Anlage. Ohne Rücksicht darauf, dass sich auch Unschuldige in dem Komplex befanden, feuerten sie mit Bordkanonen auf das Anwesen. Die Kanoniere, die alle Maschinen über Funk steuerten, fürchteten sich vor den Dunklen Magistern. Sie hatten Angst vor einem Gegenschlag und gingen daher mit äußerster Brutalität vor, um die Aktion so schnell wie möglich zu beenden. Über die verschiedenen Fernsehsender ließ der Gestalter die Bevölkerung der Stadt darüber informieren, dass die Dunklen Magister das Volk der Xak-Yac-Real verraten und den bisherigen Herrscher vergiftet hatten. Er wusste nicht, ob die Magister für den Mordanschlag verantwortlich waren, aber diese Anschuldigung passte sehr gut in sein Konzept. So richtete sich die Wut der Bevölkerung gegen die Dunklen Magister, und von allen Seiten rückten bewaffnete Horden auf das kreisförmige Gebäude zu. Als es einem der Schwarzen gelang, aus dem brennenden Haus und dem Energiegewitter der Robotkanonen zu entkommen, schossen einige Bürger ihn nieder und töteten ihn.
    Der Aufruhr beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Stadt, sondern breitete sich rasch über den ganzen Planeten aus. Die Berichterstattung in den Medien sorgte dafür, dass die Stimmung weiter angeheizt wurde. Immer lauter wurde der Schrei nach Rache. Daye-Ya-Xak äußerte sich in dem trividähnlichen System der öffentlichen Medien. Geschickt rief Aba Ossaq, der ihn steuerte, zu Besonnenheit auf, wobei es ihm gelang, solche Worte zu wählen, dass er genau das Gegenteil erreichte. Er peitschte die Massen auf, und als schließlich die Forderung an ihn herangetragen wurde, die vor dem Sonnensystemversammelte Flotte solle erneut die

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