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1963 - Die Gestalter

Titel: 1963 - Die Gestalter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ende, Sha Bassa, und das weißt du auch", sagte er. „Du hättest fliehen können, aber dir ist' längst klargeworden, dass du uns im Augenblick nicht mehr entkommen kannst. Du begleitest uns. Wir bringen dich zurück zum Asteroidenschwarm.
    Bist du bereit?"
    „Allerdings", antwortete der jugendliche Gestalter durch den Mund der schönen Echse. „Ich kehre zur Familie zurück. Aber warum nennst du mich Sha Bassa - im Dunkel der Sterne?"
    Die Flotte der VIRTUAS war vollständig. Nahezu drei Wochen waren vergangen, und insgesamt 18 Virtuelle Raumschiffe waren auf der Ebene gelandet. Ihnen waren weitere exotische Persönlichkeiten entstiegen. Alle hatten Kontakt zu den anderen gesucht, und gemeinsam bemühte man sich, eine Lösung des anstehenden Problems zu finden. Alaska Saedelaere hatte sich mit allen eingehend unterhalten, um soviel wie möglich über sie zu erfahren. Am besten verstand er sich mit Toricelly, der riesigen Lamaicanerin. Er sah sie allerdings nicht oft, weil sie sich allzu häufig in ihr Raumschiff zurückzog, um zu schlafen. Hin und wieder legte sie sich allerdings auch in der freien Natur nieder, und dann schnarchte sie so laut, dass schon aus weiter Entfernung auszumachen war, wo sie ruhte.
    Einmal beobachtete der Terraner, dass eine Raubechse in ihrer Nähe auftauchte. Es war gerade während einer Phase, in der Toricelly nahezu lautlos atmete. Plötzlich aber begann sie zu schnarchen. Daraufhin erschrak die Echse so heftig, dass sie einen Satz in die Höhe machte und dann Hals über Kopf in die Berge flüchtete. Der Vorfall sorgte für Heiterkeit und reichlich Gesprächsstoff bei den anderen Piloten. Mittlerweile waren Toricelly und er so vertraut, dass sie buchstäblich über alles sprachen. Er berichtete ihr von der Haut, und sie bemühte sich direkt mit dem Parasiten zu kommunizieren. Und sie eröffnete ihm, dass ihre „Kuhhärner" aus weichem Gewebe bestanden und Sinneszellen enthielten. Mit ihrer Hilfe war sie in der Lage, Bewegungen im Hyperraum aufzuspüren, ohne dabei allerdings eine große Präzision zu erreichen. Es war eine Fähigkeit, die ihr normalerweise nicht viel nützte, ihr jedoch ein instinktives Einschätzen fünfdimensionaler Vorgänge ermöglichte.
    Eines Abends, als Alaska Saedelaere allein am Lagerfeuer saß, gesellte sie sich zu ihm. Ächzend ließ sie sich neben ihm auf den Boden sinken, wo sie ein paar Steine aufgeschichtet hatte, so dass sie leicht erhöht saß. „Ich bin verdammt empfindlich am Südpol", erläuterte sie mit tief grollender Stimme. „Ist ja nicht nötig, dass ich mir ausgerechnet dort Frostbeulen hole." Der Terraner lachte. Sie übertrieb maßlos. Niemand würde sich bei Temperaturen von nahezu 30 Grad Celsius Erfrierungen einhandeln, wenn er auf dem blanken Boden Platz nahm. Außerdem trug die Pilotin einen leichten Schutzanzug. „Du bist doch nicht zu mir gekommen, um mit mir über deine südlichen Körperregionen zu reden." Der Terraner blickte sie fragend an. „Was gibt es?"
    „Wir wissen mittlerweile, dass die Gestalter vor einigen tausend Jahren nach Karakhoum gekommen sind", entgegnete die Lamaicanerin. „Richtig", bestätigte Alaska. „Vaiyatha meinte, es sei vor ungefähr dreitausend Jahren gewesen."
    „Damals herrschte Krieg in Karakhoum" ,fuhr Toricelly fort. In ihren handtellergroßen smaragdgrünen Augen spiegelten sich die Flammen. Kleine Feuer schienen in ihren Pupillen zu tanzen. „Zahlreiche Völkerschaften der Yac-Real und der Truzenen waren dabei, sich gegenseitig die Schädel einzuschlagen. Doch den Gestaltern ist es gelungen, den Krieg zu beenden."
    „Vaiyatha behauptet, es sei per Seelenwanderung geschehen", fügte der Unsterbliche hinzu. „Hört sich leicht an, muss aber dennoch eine außerordentliche Leistung gewesen sein."
    „Richtig. Der Friede hat ja wohl jahrhundertelang gehalten. Heute steht er allerdings auf der Kippe. Überall flammen Kriegsherde auf. Hat dir Vaiyatha nicht erzählt, dass sie meist schnell wieder beruhigt werden, so dass es gar nicht erst zum großen Blutvergießen kommt?"
    „Genau das", bestätigte Alaska. „Entweder sind Yac-Real und Truzenen mittlerweile halbwegs zur Vernunft gekommen, oder ..." Toricelly gähnte laut und anhaltend. „Genau darauf kommt es mir an. Auf dieses oder ...! Könnte es nicht sein, dass in solchen Fällen Gestalter am Werk sind?"
    „Richtig", stimmte der Terraner zu. „Du hast es erfasst! Die Gestalter sind das erste Thoregon-Volk. Sie sind Friedensstifter,

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