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1965 - Mission des Boten

Titel: 1965 - Mission des Boten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abstimmung durchzuführen. Eine Flotte soll gegen MATERIA in den Kampf ziehen! Diese Flotte soll aus Schiffen der am besten gerüsteten Milchstraßenvölker bestehen. Ich fordere insbesondere die Liga Freier Terraner, das Kristallimperium und die großen Blues-Nationen zur Hilfe auf. - Das wäre alles für den Augenblick. Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit, die mir geschenkt wurde."
    Rhodan nickte knapp, er stieg vom Rednerpult und kehrte an seinen Platz zurück, begleitet von einem verhaltenen Applaus, den Tifflor praktisch nicht mehr wahrnahm.
    „Das hättest du nicht tun dürfen!" stieß er hervor, als Rhodan vor ihm stand. „Perry, du hattest kein Recht dazu!"
     
    *
     
    Tifflor preßte die Lippen zusammen. Er wollte nicht etwas sagen müssen, was ihm hinterher leid tat. Vielleicht war es nur gekränkte Eitelkeit, die ihn trieb; vielleicht störte er sich daran, daß Rhodan nicht mit ihm gesprochen hatte.
    Erneut schwebte das Bassin mit dem Solmothen in die Mitte des Amphitheaters. Und erneut erklang das Pfeifen eines Wasserbewohners, von Translatoren in die Sprachen der Galaktiker übersetzt: „... bitte ich um Aufmerksamkeit für einen weiteren Ausnahmefall an diesem Tag. Die Räte haben einer weiteren Rede eines nichtorganisierten Wesens zugestimmt."
    Ein stöhnendes Geräusch lief durch die Ränge, es schien oben in dreihundert Metern Höhe zu beginnen und kam nach wenigen Sekunden unten an. Über eine Rampe stapfte ein Wesen auf die Bühne, das beinahe so groß war wie das Bassin des Solmothen Es war ein Haluter. Nur, daß die Haut dieses Haluters weiß war.
    „Mein Name ist Blo Rakane!" donnerte der Riese mit einer Stimmgewalt, die keine mikrophonische Verstärkung benötigte. „Ich habe dieser Versammlung eine Ankündigung zu machen. - Vor einigen Wochen kam Mhogena, der Fünfte Bote von Thoregon, in die Milchstraße. Mhogena bat die Milchstraßenvölker um Hilfe für Chearth. Dieser Hilferuf wurde bislang ignoriert. Lediglich der Planet Camelot schickte das Raumschiff GILGAMESCH. Die Maahks schickten ebenfalls einen zahlenmäßig kleinen Verband. Daß diese Kräfte nicht ausreichen werden, um eine bedrohte Galaxis zu retten, dürfte jeder der anwesenden Personen klar sein."
    Jegliches Gespräch im Rund verstummte.
    Die Haluter galten als eine hohe moralische Instanz in der Galaxis. Und was Blo Rakane sagte, war die Wahrheit. Tifflor konnte jedoch die geübte Zurückhaltung der Völker verstehen; Chearth war 15 Millionen Lichtjahre entfernt. Wollte man sich um jede Katastrophe kümmern, die im Bereich der Lokalen Gruppe geschah, wäre keine Zeit mehr zum Atmen übrig.
    Blo Rakanes rote Augen blitzten auf eine fremdartige, vorwurfsvolle Art, die Tifflor erschauern ließ.
    „Das Volk der Haluter", dröhnte der Riese, „wird diesem beschämenden Treiben nicht länger zusehen. Der Gedanke von Thoregon scheint uns wichtig genug, um die Grundsätze halutischer Kultur in diesem Fall zu ignorieren. Wir werden dem fünften Thoregon-Volk die Hilfe bringen, um die es uns angefleht hat. Die SHE'HUAN bricht noch heute in Richtung Chearth auf."
    Blo Rakane schwieg.
    Der weiße Gigant blickte die Räte an, von den unteren Rängen bis nach oben, und sein stummer Tadel wirkte auf Tifflor wie eine Ohrfeige.
    Imperator Bestich sprang plötzlich auf und brüllte: „Was soll das Gerede, Mißgeburt?"
    Die Detonation einer Bombe hätte nicht vernichtender wirken können.
    „Sie haben eben noch selbst gesagt, Rakane, die paar Raumschiffe nützen gar nichts!
    Und jetzt wollen Sie mit ein paar Individuen und einem klapprigen Tender Chaerth retten?
    Treiben Sie Scherze mit uns? Ich fordere Sie auf, diesen Saal zu verlassen!"
    Rakane reagierte nicht. Einige Sekunden lang stand der weiße Haluter wie versteinert da.
    Dann sagte er: „Sie haben recht, Imperator. Wir fliegen lediglich mit einem einzigen Schiff. Allerdings wurde dieses Schiff von uns in spezieller Weise vorbereitet. Und wir fliegen keineswegs nur mit ein paar Individuen. Es werden alle Haluter fliegen."
    Erneut wurde es still.
    „Alle?" fragte der Imperator zurück.
    Tifflor konnte ihn trotzdem verstehen, mit ihm jeder andere im Amphitheater.
    „Ganz recht. Mein Volk wird geschlossen gehen. Alle Haluter. Es ist unsere Absicht, den Völkern der Milchstraße ein Signal zu geben. Hilfe ist nicht nur möglich, sie ist lebensnotwendig. Wenn Chearth nicht überlebt, wird die Milchstraße dem Untergang geweiht sein."
     
    *
     
    Perry Rhodan sah Blo Rakane

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