Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1968 - Ketzer der Tazolen

Titel: 1968 - Ketzer der Tazolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hochmut des Scoctoren. „Ich muss mich dafür nicht rechtfertigen."
    Mhogena musterte ihn. Sogar die Terraner in der Runde erkannten, dass der Blick des Gharrers kein sehr freundlicher war. „Du hast bis zuletzt darauf gehofft, dass du zu deinen Leuten zurückkehren kannst", sagte er dem Tazolen auf den Kopf zu. „Bis zuletzt glaubtest du, du könntest uns und die Algiotischen Wanderer gegeneinander ausspielen, um wieder in Amt und Würden zurückkehren zu können."
    „Mag sein." Der Scoctore spielte mit seinem Liandos. Das war das einzige Anzeichen dafür, dass er nervös war. „Vielleicht war es so, vielleicht wollte ich auch nur einen raschen Frieden auf meine Art und Weise schließen, vielleicht- habe ich mit euch gespielt."
    „Wer garantiert mir, dass du nicht wieder mit uns spielst?" fragte Atlan zornig. „Niemand." Der Tazole sah den Arkoniden direkt an. „Du musst mir vertrauen." In diesem Augenblick mischte sich Mhogena ein. „Ich vertraue ihm", sagte der Gharrer. Als ihn alle anstarrten; fügte er hinzu: „Vil an Desch weiß jetzt, dass er auf uns angewiesen ist." Sie diskutierten noch eine Weile, wägten das Für und Wider ab, bis Atlan schließlich einwilligte. „Ich würde meinen Vesta-Kreuzer DOLAMO von der VINAU zur Verfügung stellen und selbst mitfliegen" ,schlug die Kartanin vor. „Lantes Guillaume hat die Zügel auf der VINAU fest in der Hand, und für mich gibt es momentan nichts zu tun, nachdem keine Angriffe der Algioten mehr erfolgen."
    „Ich werde Vil an Desch ebenfalls begleiten", sagte der Gharrer. Damit war gewährleistet, dass der Tazole mittels der psireflektorischen Kräfte unter Kontrolle gehalten wurde. „Einverstanden", knurrte Atlan, der dem Tazolen offensichtlich nach wie vor misstraute. „Am besten brecht ihr auf, sobald die Hyperbeben nachgelassen haben."
    Die Wartezeit konnte genutzt werden, indem Dao-Lin-H'ay für die DOLAMO 50 Freiwillige aussuchte. Die Kartanin hielt eine Mischung aus erfahrenen Raumfahrern und jüngeren Draufgängern für das beste. Nach ihrer Auswahl bestand die Besatzung ausschließlich aus Humanoiden, die entweder von Terra oder den Kolonien der Liga Freier Terraner stammten; die jüngeren waren sogar größtenteils geborene Cameloter. Als Kommandantin bestimmte die Kartanin die 39jährige Aranda Norrand, eine großgewachsene, stämmige, ehrgeizige Cameloterin mit einer starken Führungspersönlichkeit.
    Die gesamte Mannschaft empfand offensichtlich Stolz darüber, dass Dao-Lin selbst mitflog. Sie alle kannten die charismatische Kartanin gut genug, um Hochachtung für sie zu empfinden und ihr überallhin zu folgen. Spätestens die Kämpfe um Thagarum hatten sie alle fest zusammengeschweißt.
    Für Mhogena und Vil an Desch wurden zwei provisorische Quartiere eingerichtet, in der Nähe der medizinischen Station, falls es plötzlich Probleme geben sollte. Vor allem Mhogenas Druckkammer war wichtig, damit der Gharrer zumindest zeitweise das Gefühl hatte, sich in einer für ihn normalen Umgebung aufzuhalten.
    Fünf Stunden später stand einem Start nichts mehr im Wege. Die DOLAMO beschleunigte, die Syntrons orteten in allen Bereichen des Hyperspektrums, die Mannschaft saß gespannt auf ihren Plätzen. Erst als die Ortung signalisierte, dass keine Gefahren bestanden, wechselte die DOLAMO in den Hyperraum. Vil an Desch hatte ihnen die Koordinaten des Voighat-Systems am Rande des von den Algiotischen Wanderern eroberten Sektors gegeben. Sieben Planeten umkreisten die Sonne Voighat, und auf dem vierten Planeten Gantusch, einer Wasserwelt mit Sauerstoffatmosphäre, sollte sich das geheime E1coxol-Lager befinden. „Du wolltest doch von Ver to Nisch erzählen", schlug Mhogena vor. „Das kann die unproduktive Zeit des Fluges besser überbrücken." Der Gharrer und der Tazole saßen in einem Besprechungsraum neben der Zentrale. Dao-Lin hatte sich zu ihnen gesellt, denn sie interessierte sich ebenfalls für die Geschichte der Tazolen. Mit einem kurzen Befehl aktivierte sie Aufzeichnungsgeräte. „Ja, natürlich", sagte Vil an Desch bereitwillig. „Wie schon gesagt, er war kein Heiliger, sondern ein Aufklärer ..."
     
    4.
     
    Vor 1800 Jahren: Tazolar
     
    Obwohl er von seinen Leuten im Stich gelassen worden war, kam Ver to Nisch lebend ins Hauptlager zurück, das ebenfalls längst verlassen war. Er sammelte die letzten, übersehenen Vorräte zusammen und machte sich allein auf den Rückweg zur nächsten Siedlung. Er brauchte lange, aber er setzte sich

Weitere Kostenlose Bücher