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1968 - Ketzer der Tazolen

Titel: 1968 - Ketzer der Tazolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zerbombt, die Atmosphäre und weite Teile der Meere waren radioaktiv verseucht. Die Algiotischen Wanderer hatten ganze Arbeit geleistet. Hier ließ sich für die nächsten Jahrhunderte niemand mehr nieder.
    Die Cartagener hatten das Pech gehabt, als abschreckendes Beispiel dienen zu müssen. Die Algiotischen Wanderer hatten keineswegs auf allen Welten so schrecklich gewütet. Die Cartagener waren ein inzwischen unbedeutendes Volk von Chearth, aber nicht vergessen. Gantusch war einer der ersten Planeten Chearths gewesen, die von den Algioten angegriffen worden waren. Die Algioten hatten mit keinem großen Widerstand gerechnet, aber die Cartagener erwiesen sich als zähe Gegner. Mit ihren begrenzten Mitteln leisteten sie erbitterten Widerstand gegen die Eindringlinge. Gegen die Übermacht der Invasoren hatten sie aber keine Chance.
    Als die Gharrer, Wlatschiden, Heiv und die anderen hochentwickelten Völker ihre Flotten mobilisierten und Gantusch zu Hilfe eilten, statuierten die Invasoren ein Exempel. Innerhalb weniger Stunden ging Gantusch in einem Bombardement von 8000 Schiffen unter. „In wenigen Minuten befinden wir uns über dem Korallenriff", meldete Aranda Norrand. „Ihr könnt es gleich über die Holos erkennen. Es ist wirklich unübersehbar, sogar ohne Vergrößerung." Die Syntrons schalteten für die Hologramme zusätzliche Filter. Der Staub, der nach dem nuklearen Inferno die gesamte Atmosphäre des Planeten einhüllte, wurde gewissermaßen „wegberechnet", so dass die Besatzungsmitglieder der DOLAMO einen Eindruck von der Oberfläche der Welt bekamen. Die Messungen ergaben zudem, dass das Meer an dieser Stelle erstaunlich geringe radioaktive Spuren aufwies, die nur wenig über der Normalgrenze lagen. Das nächste Festland war weit entfernt; dieser Bereich war von dem. Bombardement wohl weitgehend verschont worden. „Ich gehe schließlich kein Risiko ein, dass das Elcoxol verseucht und damit unbrauchbar wird", bemerkte Vil an Desch auf den Kommentar der Ortung. „Selbstverständlich habe ich nicht nur nach einem optisch auffälligen Merkmal gesucht, sondern auch nach einem weitgehend sicheren Platz.
    Die Reststrahlung wird von einem schwachen Schutzfeld des Beiboots nahezu komplett ausgefiltert. Zusätzlich habe ich die Elcoxol-Behälter mit einem weiteren Schutzfeld umgeben, falls sich die Werte ändern sollten."
    „Wie schön", murmelte Aranda Norrand. Ihr Missmut gegenüber dem ehemaligen Scoctoren schien stetig anzuwachsen, und sie gab sich nur wenig Mühe, das zu verbergen. Sie wusste, dass es dem Tazolen völlig gleichgültig war, was sie empfand, weil sie für ihn keine Bedeutung hatte.
    Vermutlich erinnerte er sich nicht einmal an ihren Namen. „Ich werde selbst mit einem Shift hinunterfliegen", sagte Dao-Lin-H'ay. „Aranda, du bleibst mit der DOLAMO im Orbit..."
    „Ich komme mit!" unterbrach Vil an Desch sofort. „Ich kenne die genaue Lage des Elcoxols und werde bei der Bergung auf alle Fälle dabei sein!"
    Die Kartanin hatte Verständnis dafür; bestand aber im Gegenzug darauf, dass dann auch Mhogena mit dabei war. Ferner wurden noch zwei Cameloter für die Steuerung und die Ortung eingeteilt und zwei weitere für die Bergung.
    Kurze Zeit später verließ ein Zehn-Meter-Shift den Hangar des VESTA-Kreuzers und nahm Kurs auf das sternförmige Korallenriff.
    Vil an Desch zeigte sich ungewöhnlich lebhaft und unruhig, er schien es kaum mehr erwarten zu können, an sein unredlich erworbenes Lager heranzukommen. „Du bist ja richtig aufgekratzt!" bemerkte die Kartanin.
    Ihre Stimme klang emotionslos, und das war manchmal kein gutes Zeichen. Dao-Lin war äußerst ausgeglichen und gab sich zumeist mit der ihrem Volk eigenen anmutigen, katzenhaften Gelassenheit. Doch wenn sie zu erregt und aufgewühlt war, konnte es vorkommen, dass sie erst recht betont zurückhaltend und geradezu gefühllos agierte. Wie bei der berühmten Ruhe vor dem Sturm konnte dann ein geringer Vorfall ihre zurückgehaltenen Gefühle zum Explodieren bringen. Dann war man gut beraten, sich außer Reichweite der scharfen Krallennägel zu halten und schleunigst Land zu gewinnen.
    Vielleicht bereute Dao-Lin inzwischen, den Auftrag freiwillig angenommen zu haben. Schließlich half sie nun jemandem, der nicht nur an der Auslöschung eines Volkes beteiligt gewesen war, sondern sich überdies als profitgieriger Dieb herausstellte, der schamlos seine Position ausnutzte.
    Solche ehrlosen Leute konnte sie nur verabscheuen. Vil an Desch

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