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1968 - Ketzer der Tazolen

Titel: 1968 - Ketzer der Tazolen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schiffsbesatzungen wirklich gefährlich werden. Das Risiko, wieder in ein Beben oder einen Sturm zu geraten, ist ziemlich hoch, solange Wlaschos nicht stabil gehalten wird. Das bedeutet, dass wir wegen einer Verzweiflungstat mit minimaler Aussicht auf Erfolg das Leben unserer Leute aufs Spiel setzten." Das Gesicht des Arkoniden wurde zusehends finsterer, während Kantor auf ihn einredete. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er sich solche Gedanken längst selbst gemacht hatte, sie aber nicht von anderen hören wollte nicht in dieser prekären Lage.
    Atlan wollte offenbar lieber hören, dass der erfindungsreiche Wissenschaftler einen Ausweg sah, während des Angriffs erfolgreich ein Störmanöver einleiten zu können. Kantor sah, dass Atlans Augen vor Erregung feucht wurden. „Du weißt das doch alles selbst, nicht wahr?" Atlan seufzte. „Ich bin in solchen Lagen Optimist. Mit einem letzten Funken Hoffnung hatte ich mir gewünscht dass deine Leute und die Gharrer 'die Algioten in den Stationen so lange beschäftigen könnten, bis wir durchgedrungen wären."
    „Unmöglich. Wir können nicht vermeiden, dass sie den Angriff mitbekommen. Und ein siganesisches Geheimkommando können wir ebenfalls nicht schicken, weil uns die Zeit davonläuft. Wir werden etwas unternehmen, aber auf andere Weise."
    „Aber wie?" Der Terraner und der Arkonide sahen sich an. Und hatten plötzlich denselben Gedanken.
    Darlas Augen weiteten sich erstaunt, als sich nicht nur Julio Mangana in der Medostation einfand, sondern auch Myles Kantor und Atlan. „Wie kooperativ ist Vincent Garron noch?" kam der Mediker ohne Umschweife zur Sache, während er sich gleichzeitig einen Überblick über die Protokolle verschaffte. „Leider ist es schon wieder vorbei", antwortete Darla Markusbedauernd. „Ist es möglich, dass wir mit ihm sprechen?" erkundigte sich der Arkonide. Es musste schon sehr wichtig sein, wenn Atlan sich persönlich hierher bemühte, anstatt über Funk zu konferieren.
    Darla wusste, dass sie sich jetzt jedes Wort gut überlegen musste. Schließlich war ein Aktivatorträger, noch dazu der uralte Atlan, nicht einfach irgendwer, den man abschmettern durfte.
    Zu Beginn der Reise hatte sie eine neutrale Einstellung zu den Zellaktivatorträgern gehabt. Diese Leute waren ihr fern und unbekannt gewesen, unerreichbar und daher kaum von Bedeutung. Doch inzwischen hatte sie einige von ihnen unmittelbar in Aktion erlebt oder sogar persönlich kennengelernt und festgestellt dass sie eben doch nicht wie „jeder andere" waren. Sie alle waren uralt, besaßen einen Erfahrungsschatz, den kein Mensch in seiner normalen Lebenszeit anhäufen konnte. Sie waren im Lauf der Zeit durch Leid und Schmerzen gewachsen, hatten ihren Charakter gefestigt und gestählt. Aber sie waren nicht abgebrüht, abgestumpft oder gleichgültig. Ganz im Gegenteil.
    Atlan war der älteste von allen, er kannte die Menschen bereits seit der Frühgeschichte, als aus den Jägern und Sammlern sesshafte Bauern geworden waren, und hatte sie behutsam in der Entwicklung unterstützt. Obwohl Dada Markus sehr selbstbewusst war, konnte sie das nicht unberührt lassen.
    Sie ärgerte sich über sich selbst, als sie merkte, wie ihr Pulsschlag sich erhöhte, als sie dem Arkoniden zum ersten Mal persönlich gegenüberstand.
    Und weil sie genau wusste, dass sie seiner einfachen, höflich vorgebrachten Bitte nicht entsprechen konnte. Von Julio konnte sie keine Unterstützung erwarten; er preschte eher noch nach vorn, als die Tatsache einzusehen, dass manche Grenzen nicht überschritten werden konnten. „Wir können es natürlich versuchen" formulierte sie sehr vorsichtig und räusperte sich wütend, als sie das leichte Zittern in ihrer Stimme hörte. „Ich halte es jedoch für das beste, wenn ausschließlich Tuyula Azyk - wie bisher auch - den Kontakt zu Garron aufnimmt. Sie ist seine wichtigste Bezugsperson. Ich habe festgestellt, dass er sehr nervös wird, wenn er andere Personen bemerkt. Das könnte einen Fluchtreflex bei ihm auslösen. Garron ist kein normaler Mensch, deshalb ist hier äußerste Vorsicht geboten." Atlan hatte ruhig zugehört und nickte dann. „Selbstverständlich. Ich denke, Tuyula kann unser Anliegen ebenso gut vortragen wie wir selbst." Myles Kantor stimmte dem Arkoniden mit einem kurzen Brummen zu.
    Die Blue beobachtete sie mit ihrem hinteren Augenpaar, ohne sich der Gruppe zuzuwenden. In erster Linie konzentrierte sie sich auf Vincent Garron, bei dem sie so

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