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1969 - Grausame Götter

Titel: 1969 - Grausame Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ablehnenden Bescheid zu bekommen, Darum verlangte er eine Unterredung mit dem Diktator persönlich. Bei dieser Zusammenkunft, der Re'Nugerand nur äußerst widerwillig zugestimmt hatte, stellte Lobon aro Vish indigniert fest, dass, die Voranesen insgeheim Handelsbeziehungen mit den Urungabern unterhielten, denn er entdeckte überall Importartikel. Das erzürnte Lobon aro Vish über die Maßen, und er machte Re'Nugerand deutlich, dass dies auch als Bruch ihres Beistandsabkommens ausgelegt werden könnte. Re'Nugerand besänftigte. ihn jedoch mit einem Kompromiss. Die Voranesen konnten ein militärisches Vorgehen der Tazolen gegen die Urungaber weder gutheißen noch unterstützen, doch wollten sie sich in dieser Sache neutral verhalten und den Tazolen freie Hand lassen.
    Re'Nugerand machte abschließend nur einen zaghaften Schlichtungsversuch, indem er vorschlug: „Willst du nicht die Vergangenheit ruhen lassen, Lobon aro Vish, und angesichts der Tatsache, dass euch die Urungaber die Raumfahrt geschenkt haben, Gnade vor Glauben ergehen lassen?"„Ich kann die permanente Schmähung unserer Götter, die nun bereits über ein Jahrhundert andauert, nicht dulden." Damit kehrte Lobon aro Vish ins Clannach-Imperium zurück und rüstete sein Volk für den letzten Waffengang gegen die Urungaber.
    Dieser wurde zu einem triumphalen Sieg der tazolischen Götter über das Volk der Ungläubigen. Das urungabische Reich wurde förmlich hinweggefegt, aus den Sternenkarten ausradiert. Es gab etliche Urungaber, die angesichts ihres unabwendbaren Schicksals den tazolischen Göttern zu huldigen versprachen. Doch solche Wendehälse hatten keine Chance. Das Leben eines einzigen Bekehrten wiegt mehr als die Leben von einer Million Ungläubigen, so steht es in den Neuen Schriften. Aber eine Million Heuchler sind verdammenswerter als jeder Ungläubige. So endete der Glaubenskrieg gegen die Urungaber mit deren endgültiger Auslöschung.
    „Es war mir ein Vergnügen, mit euch zusammenzuarbeiten", sagte der Wlatschide Ganzetta nach der Rückkehr aus dem Sonnentresor zum Abschied. „Bis zum nächsten Mal." Während die R-SJ 4 in Richtung RICO abschwenkte, flogen die anderen drei Jets in den offenen Hangar der MERLIN ein.
    Die Mannschaften stiegen aus. Oliver Dermont blickte den anderen nach, wie sie den Kommandostand verließen, ohne sich selbst vom Fleck zu rühren, „He, Ollie, brauchst du eine Extraeinladung?" rief ihm Robert Tallon im Hinausgehen über die Schulter zu. „Wir haben es überstanden. Das müssen wir feiern."
    Jetzt erst kam Bewegung in Oliver Dermont. Es schien fast so, als hätte es dieses Anstoßes bedurft, um ihn zu einer Entscheidung zu bewegen. Er folgte den anderen in den Antigravschacht und ließ sich darin nach unten tragen. Als er in den Hangar hinaustrat, sah er die anderen erwartungsvoll herumstehen. „Dicke Luft!" raunte ihm Tallon zu. Der epsalische Staffelkommandant Drugo Togosh und Rieno Thurack, der Pilot der M-SJ 7, standen einander gegenüber, die anderen bildeten einen lockeren Kreis um sie. „Was hast du dir dabei gedacht, Rieno, als du deine Jet so nahe an den Dimensionsriss brachtest?" herrschte der Epsaler den Terraner an. „Bist du ein Selbstmörder? Das wird ein Nachspiel haben."
    „Tut mir leid, dass es so gekommen ist", sagte Thurack zerknirscht. „Ich dachte nur an einen harmlosen Scherz. Wollte dich nur schrecken, Drugo."
    „Das war aber nicht lustig", sagte Drugo Togosh wütend. „Ihr hättet alle draufgehen können."
    „Ich sagte ja, dass es mir leid täte."
    „Es wird dir noch viel mehr leid tun wenn ich Meldung erstatte. Das kann dich deinen Posten kosten, ist dir das klar?" Die Umstehenden begannen zu murren und redeten auf den Staffelkommandanten ein, von einer Meldung Abstand zu nehmen, weil ihr Kamerad Thurack eigentlich in Ordnung sei und ohnehin nichts passiert war. „Meinetwegen", sagte der Epsaler schließlich. „Schwamm drüber." Oliver Dermont sah dem Theater wie ein Unbeteiligter zu. Das ging ihn auch wirklich nichts an. Als die anderen davongingen, der einen Hangarschleuse zustrebten, ging er in eine andere Richtung, zur anderen Schleuse. Aber schon nach wenigen Schritten wurde er von Tallon angerufen, „Wohin willst du denn, Ollie?" Der Angerufene ging unbeirrbar in die eingeschlagene Richtung weiter. Er fühlte sich nicht angesprochen. Er war nicht „Ollie". „Leute, irgendwas stimmt mit Ollie nicht", hörte er Tallon hinter sich sagen. „Er hat sich schon die ganze

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