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197 - Odas Wiedergeburt

197 - Odas Wiedergeburt

Titel: 197 - Odas Wiedergeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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umzusehen. Aber es gab neue Fäden, an denen das Schicksal bereits gezogen hatte und von denen das Mädchen nichts wußte…
    ***
    Bamaa war lange Zeit eine Dämonin ohne innere Überzeugung gewesen. Sie war eine große, kräftige Frau mit einer auffallenden sandfarbenen Löwenmähne. Ihre Blößen waren nur spärlich bedeckt. Sie hatte einen makellosen Körper, der vor Gesundheit förmlich strotzte, obwohl sie sich das Leben nie leicht machte.
    Sie war Jägerin und Gejagte.
    Der Weg der gebürtigen Dämonin war vorherzusehen gewesen. Während andere schon in jungen Jahren um Anerkennung rangen und sich bemühten, sich um die Hölle verdient zu machen, damit sie positiv auffielen, sah Bamaa keinen Sinn darin.
    Mit ihrer Zurückhaltung machte sie sich unbeliebt. Die Gemeinschaft der Dämonen stieß sie aus und wandte sich von ihr ab, und sie wurde zur Einzelgängerin.
    Wer ihr Vater war, wußte sie nicht. Es mußte ein Wesen sein, das ihr einen in der Hölle besonders verwerflichen Hang vererbt hatte - den Hang, sich nicht für die schwarze Macht einzusetzen und im Guten keine feindliche Macht zu sehen, die man mit allen Mitteln bekämpfen mußte. Im Gegenteil, in Bamaa erwachten immer mehr Sympathien für die andere Seite.
    Eine Zeitlang konnte sie es geheimhalten.
    Da ächtete man sie nur.
    Aber als sie den Drang verspürte, Gutes zu tun, und ihm auch nachgab, begann man sie zu verfolgen, denn nun war sie eine erklärte Feindin der Hölle und mußte vernichtet werden.
    Man jagte sie gnadenlos, aber sie entkam ihren Verfolgern immer wieder, stellte ihnen Fallen, drehte den Spieß um und tötete sie. Daß ein solches Leben auf lange Sicht gesehen nicht gutgehen konnte, sah Bamaa ein.
    Die Hölle bekämpfen ja, aber sie brauchte außerhalb eine Operationsbasis, wo sie sich ausruhen und ihre Wunden lecken konnte, wenn sie mal angeschlagen war.
    Die abtrünnige Dämonin beschloß, die Hölle zu verlassen, doch sie wollte es nicht in ihrer derzeitigen Gestalt tun. Bamaa hatte die Absicht, ihren Feinden ein Schnippchen zu schlagen, indem sie sich in der Gestalt eines Höllenwesens versteckte.
    Sie hatte vor, so ein Wesen zu fangen, es innerlich auszuhöhlen und einzutauchen in diese Hülle, in der sie niemand vermutete. Sie würde sich eines anderen Körpers bedienen und ihren eigenen aufgeben. So konnte sie ihren erbittertsten Feinden entgegentreten, ohne daß diese sie erkannten.
    Und wenn sie sich dann zu erkennen gab, würden ihre Gegner so überrascht sein, daß sie einen Angriff nicht wirksam abwehren konnten.
    Wer in diesem immerwährenden Kampf bestehen wollte, brauchte nicht nur Mut, Ausdauer und Kraft - er mußte auch voller List und Tücke sein.
    Bamaa aktivierte ihre Dämonenkräfte.
    Ihr Aussehen begann sich grundlegend zu verändern, sie wurde zu einer großen weißen Spinne, die sofort daranging, ein unsichtbares magisches Netz anzufertigen.
    Bald war die Falle fertig, und Bamaa legte sich auf die Lauer. Sie spürte die Nähe eines Opfers, und Augenblicke später tauchte zwischen Felsen ein großer schlanker Mann auf.
    Die weiße Spinne war mit ihm einverstanden.
    Der Schock würde ihn zunächst lähmen, wenn er sich in ihrem unsichtbaren Netz verstrickte. Bamaas Biß würde eine geballte Ladung weißer Kraft in seinen Körper treiben und sein schwarzes Ego zerstören.
    In Kürze würde Bamaa in diesem Körper leben, und niemand würde es wissen.
    Der Mann, den sie sich ausgesucht hatte, war… Morron Kull!
    ***
    Cruv lag auf dem Tafelberg. Die Augen schmerzten ihn, deshalb hielt er sie geschlossen. Seine Lippen waren rauh und rissig. Er leckte immer wieder mit der Zunge darüber, vermochte sie aber nicht zu benetzen.
    Er hatte den Eindruck, auszutrocknen. Schlimmer als der Hunger war der Durst, der ihn quälte.
    Er hoffte auf Regi-Teidas baldige Rückkehr und daß sie nicht mit leeren Händen kam. Es gab genug Nahrung in der Hölle. Aber auch unerhört viele Gefahren, und an eine solche konnte Regi-Teida geraten.
    Sie hatte sich tapfer gegen die schwarzen Teufel geschlagen, aber das war keine Garantie dafür, daß sie alle Gefahren meistern konnte.
    Die nächste konnte ihr schon zum Verhängnis werden. Dann würde er hier oben sterben, denn selbst konnte er sich nicht mehr helfen. Er war schon zu schwach.
    Mein Tod hätte nur ein Gutes, dachte der Kleine bewegt. Er würde meinen Höllen-Zwilling das Leben kosten. Lieber wäre es dem Gnom gewesen, von Regi-Teida auf die Erde zurückgebracht zu werden und

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