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1974

1974

Titel: 1974 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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die Luft und fing sie wieder auf.
    »Der Chef meint, ist okay, wenn wir ihn abknallen.«
    Braun hielt die Pistole mit beiden Händen und zielte auf meinen Kopf.
    Ich schloß die Augen.
    Ein Klicken, nichts geschah.
    »Verdammt.«
    Braun drehte sich weg und fummelte an der Pistole herum.
    Urin lief an meinen Beinen herab.
    »Jetzt. Diesmal klappt’s.«
    Braun zielte erneut.
    Ich schloß die Augen.
    Ein lauter Knall.
    Ich dachte, jetzt bin ich tot.
    Ich öffnete die Augen und sah die Pistole.
    Schwarze Papierstreifen flogen aus dem Lauf und schwebten zu Boden.
    Braun und Grau lachten.
    »Was wollen Sie?«
    Grau näherte sich mir und trat mir in die Eier.
    Ich fiel zu Boden.
    »Was wollen Sie?«
    »Stehen Sie auf.«
    Ich stand auf.
    »Auf die Zehenspitzen.«
    »Bitte sagen Sie mir, was Sie wollen.«
    Grau kam weiter auf mich zu und trat mir in die Eier. Ich fiel zu Boden.
    Braun kam zu mir, trat mir gegen den Brustkorb, band mir die Hände mit Handschellen hinter den Rücken und drückte mein Gesicht zu Boden.
    »Sie mögen keine Hunde, oder, Eddie?«
    Ich schluckte.
    »Was wollen Sie?«
    Die Tür ging auf, und ein Uniformierter kam mit einem Schäferhund an der Leine herein.
    Grau zog mir den Kopf an den Haaren hoch.
    Der Hund starrte mich an, keuchte mit heraushängender Zunge.
    »Faß, faß.«
    Der Hund fing an zu knurren und zu bellen und zerrte an der Leine.
    Grau schob meinen Kopf nach vorn.
    »Er hat Hunger.«
    »Davon haben wir noch ein paar mehr.«
    »Vorsichtig.«
    Der Hund kam näher.
    Ich kämpfte, weinte, wollte mich losreißen.
    Grau schob mich noch näher ran.
    Der Hund war keine dreißig Zentimeter von mir entfernt.
    Ich konnte sein Zahnfleisch sehen, seine Zähne, konnte seinen Atem riechen, ihn spüren.
    Der Hund knurrte und bellte und zerrte an der Leine.
    Kot fiel mir aus dem Hintern.
    Hundespeichel sprühte mir ins Gesicht.
    Alles wurde schwarz.
    »Sagen Sie mir, was ich getan habe.«
    »Noch mal.«
    Der Hund war nur wenige Zentimeter von mir entfernt.
    Ich schloß die Augen.
    »Sagen Sie mir, was ich getan habe.«
    »Noch mal.«
    »Sagen Sie mir, was ich getan habe.«
    »Braver Bursche.«
    Alles wurde schwarz; der Hund war verschwunden.
     
    Ich schlug die Augen auf.
    DS Noble saß mir gegenüber am Tisch.
    Ich war nackt, zitterte, saß in meinem eigenen Kot.
    DS Noble zündete sich eine Zigarette an.
    »Warum?«
    Tränen stiegen mir in die Augen.
    »Warum haben Sie es getan?«
    »Es tut mir leid.«
    »Das ist gut.«
    DS Noble gab mir seine Zigarette.
    Ich nahm sie.
    Er zündete sich eine zweite an.
    »Sag mir, warum.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Soll ich dir helfen?«
    »Ja.«
    »Ja was?«
    »Ja, Sir.«
    »Du standst auf sie, richtig?«
    »Ja, Sir.«
    »Du standst voll auf sie, richtig?«
    »Ja, Sir.«
    »Aber sie hat dich nicht rangelassen, oder?«
    »Nein, Sir.«
    »Was hat sie nicht?«
    »Sie hat mich nicht rangelassen.«
    »Sie wollte nicht, stimmt’s?«
    »Ja, Sir.«
    »Aber du hast sie dir trotzdem genommen, oder?«
    »Ja, Sir.«
    »Was hast du?«
    »Ich hab’ sie mir trotzdem genommen.«
    »Hast sie von vorn genommen, oder?«
    »Ja, Sir.«
    »Hast ihr in den Mund gevögelt, oder?«
    »Ja, Sir.«
    »Hast sie von hinten genommen, oder?«
    »Ja, Sir.«
    »Was hast du getan?«
    »Ich hab’ sie von vorn genommen.«
    »Und?«
    »Ich hab’ ihr in den Mund gevögelt.«
    »Und?«
    »Ich hab’ sie von hinten genommen.«
    »Es war dir egal, stimmt’s?«
    »Ja, Sir.«
    »Aber sie wollte den Mund nicht halten, oder?«
    »Ja, Sir.«
    »Was wollte sie nicht?«
    »Den Mund halten.«
    »Hat gesagt, sie wolle zur Polizei gehen, stimmt’s?«
    »Ja, Sir.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie hat gesagt, sie wolle zur Polizei gehen.«
    »Aber das konntest du nicht zulassen, oder?«
    »Nein, Sir.«
    »Also hast du sie erdrosselt, stimmt’s?«
    »Ja, Sir.«
    »Was hast du?«
    »Ich hab’ sie erdrosselt.«
    »Aber sie hat dich immer noch angeschaut, oder?«
    »Ja, Sir.«
    »Also hast du ihr die Haare abgeschnitten, stimmt’s?«
    »Ja, Sir.«
    »Was hast du?«
    »Ich hab’ ihr die Haare abgeschnitten.«
    »Warum?«
    »Ich hab’ ihr die Haare abgeschnitten.«
    DS Noble nahm mir die Zigarette weg.
    »Weil sie dich immer noch angeschaut hat, oder?«
    »Ja, Sir.«
    »Also, was hast du getan?«
    »Ihr die Haare abgeschnitten.«
    »Warum?«
    »Weil sie mich immer noch angeschaut hat.«
    »Braver Bursche.«
    DS Noble trat die Kippe auf dem Fußboden aus.
    Dann zündete er wieder eine Zigarette an und gab sie

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