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1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rohmer.
    „Wozu das?"
    Arnulf spürte Tuyula Azyks Blicke auf sich, und ihm wurde heiß.
    „Äh, aus Gründen der Sicherheit ... nur als Vorsichtsmaßnahme ..."
    In diesem Moment erreichte Somnaro eine Alarmnachricht.
    „Es hat an Bord einer der Jets einen Unfall gegeben", berichtete Ronald Tekener dem Ara. „Einer aus der Mannschaft ist geblendet worden. Er hat sein Augenlicht verloren. Jedenfalls brauchen wir einen Avatara als Spender. Bereite alles für die Transplantation vor, Somnaro!"
    „Welche Augenfarbe?"
    „Was soll das! Wir machen hier keine Schönheitschirurgie. Wir wollen dem Mann das Augenlicht retten."
    „Wir haben Blaugrau und Braun zur Verfügung", beharrte Somnaro mit stoischer Ruhe.
    Ronald Tekener stieß einen Fluch aus und versprach, Rücksprache zu halten. Kurz darauf meldete er sich wieder.
    „Blaugrau dürfte passender sein", sagte er. „Und jetzt mach endlich! Die Jet fliegt bereits in den Hangar ein."
    Arnulf Rohmer sah aus den Augenwinkeln, wie Tuyula Azyk taumelte. Er sprang hin, um sie zu stützen, und setzte sie auf einen Sessel. Die Blue hatte alle vier Augen seltsam verdreht. Aus ihrem Halsmund kamen röchelnde Laute.
    „Was ist mit dir?" fragte Arnulf besorgt.
    Sie machte noch einige schwere Atemzüge, bevor sie die ersten Worte hervorbrachte.
    „Vier hat braune Augen, nicht wahr? Und ... es geht der Reihe nach, hast du gesagt, nicht wahr? Was, wenn Vincent ... Sie berauben ihn seines Augenlichts ... Er wird einen blinden Körper bekommen ..."
    Arnulf war fassungslos. Er konnte die Gedankengänge der kleinen Blue nicht nachvollziehen. Sie machte sich Sorgen um ihren Freund wegen einer Situation, die überhaupt nicht eintreten mußte.
    „Man wird die Reihenfolge eben ändern", sagte Arnulf, weil er nicht wußte, was er sonst hätte sagen sollen. „Beruhige dich wieder, Tuyula!"
    Aber die Blue lehnte immer noch kraftlos im Sessel und hatte die Augen verdreht.
    Die Tür zur Krankenstation glitt auf. Ein Medorobot mit einer Antigravliege kam hereingeeilt, auf der ein Mann lag, dessen Augen mit einer Bioplastbinde bedeckt waren. Der Bahre hinterdrein stürmten ein Epsaler und ein Terraner, die offenbar zur Jet-Besatzung gehörten.
    „Wie konnte denn so etwas passieren?" wollte Somnaro wissen.
     
    *
     
    Die drei Jets M-SJ’7, 8 und 9 operierten immer gemeinsam, und das mit gutem Erfolg. Das hatte Ronald Tekener veranlaßt, sie als Begleitschiffe für die Skoghal-Expedition der PYXIS anzufordern.
    Staffelkommandant war der Epsaler Drugo Togosh, er befehligte die M-SJ 9.
    Als die Jets von Tekener den Befehl zum Ausschwärmen bekamen, ermahnte der Epsaler den Piloten der M-SJ 7: „Diesmal keine Extratouren, Rieno!"
    „Verstanden", knurrte Rieno Thurack, der sich bei ihrem letzten Einsatz eine Eigenmächtigkeit erlaubt hatte. Diese hatte seine Jet fast in ernste Gefahr gebracht, weshalb er von Drugo Togosh um ein Haar diszipliniert worden wäre.
    „Wir machen einen hyperspektralen Ortungsdurchlauf an Skoghal", ordnete Drugo Togosh.
    Nachdem dies geschehen war und sie die Daten ihrer Hypermessungen miteinander verglichen, stimmten sie überhaupt nicht überein.
    „Das können wir vergessen", sagte Drugo Togosh und hakte die Angelegenheit damit ab.
    Rieno Thurack machte den Epsaler auf ein anderes Problem aufmerksam. Es betraf Fehlfunktionen bei der Steuerung, wenn syntronbezogene Vorgänge abliefen. Die Automatik hatte auch in einem anderen Fall falsch reagiert. Denn obwohl die Jets beständig mit harter Hypertrahlung bombardiert wurden, hatte der Syntron die Schutzschirme ausgeschaltet. Sie hatten manuell eingeschaltet werden müssen.
    „In Ordnung, desaktivieren wir die Syntrons vorübergehend ganz", beschloß Drugo Togosh.
    Damit nahm das Verhängnis seinen Lauf.
    Oliver Dermont, Robert Tallon, Leon Dankis und Rieno Thurack hielten gemeinsam die transparente Kommandokuppel besetzt. Filter dämpften das Licht der vielen Sonnen so weit, daß es nicht blendete, aber daß die Sicht noch ausreichend war. Plötzlich wurde das All um die Jet in blendende Grelle getaucht.
    Tallon und Thurack konnten ihre Augen gerade noch in den Armbeugen schützen, während Tallon gleichzeitig die Filterstärke hochfuhr. Leon Dankis hatte sich gerade unter seinen Sitz gebückt. Als er wegen des Blitzes hochschreckte, war das All wegen des zugeschalteten Filters bereits wie in Finsternis gehüllt.
    Aber da war es bereits passiert.
    Oliver Dermont hatte geradewegs in den, Brennpunkt der

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