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1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichtquelle gestarrt.
    „Ich kann nichts sehen", rief er in panischem Entsetzen. „Ich bin blind!"
    Die Jets alarmierten die Medo-Station der PYXIS und kehrten geschlossen zurück.
    Drugo Togosh und Rieno Thurack begleiteten Oliver Dermont, als er von einem Medo-Robot auf einer Schwebebahre zu Somnaro gebracht wurde.
    „Wie konnte denn so etwas passieren?" wollte Somnaro wissen.
    „Das läßt sich nicht mehr genau rekonstruieren, es ging alles so schnell", sagte Rieno Thurack deprimiert. „Es kann nur so gewesen sein, daß sich ein Hyperfeld bildete, das wie eine Lupe gewirkt und das Licht der Sonnen gebündelt hat. Ollie hat geradewegs in den Lichtblitz gesehen."
    Arnulf Rohmer, der noch immer an Tuyula Azyks Seite war, verstand nicht, warum sie plötzlich aufschrie und ihr Körper von Krämpfen geschüttelt wurde.
    Er wußte nicht, daß das Bluesmädchen Oliver Dermont näher gekannt hatte.
     
    4.
     
    Somnaro meldete Ronald Tekener die erfolgreiche Augentransplantation, aber es würde noch dauern, bis der Patient die ersten Sehtests absolvieren konnte. Spender war der Avatara Drei.
    Nach diesem Gespräch wandte sich Ronald Tekener wieder dem Epsaler Drugo Togosh zu, den er zum Rapport bestellt hatte.
    „Ich glaube nicht, daß menschliches Versagen für den Unfall verantwortlich ist, aber um ein Disziplinarverfahren werden, wir nicht umhinkommen", sagte der Smiler. „Das heben wir uns aber für die Zeit nach unserer Rückkehr auf. Einstweilen macht ihr euren Dienst weiter."
    „Auch Rieno Thurack?" fragte Drugo Togosh.
    „Wieso nicht? Hast du Bedenken?"
    „Eigentlich nicht, er ist ja absolut diensttauglich."
    „Dann geh auf deine Jet zurück und erwarte meine Befehle!"
    Der Epsaler trat wortlos ab. Ronald Tekener nahm am Kommandopult Platz.
    Er konzentrierte sich wieder voll auf die Vorgänge in der Kommandozentrale. Um ihn herrschte konzentrierte Betriebsamkeit. Das knappe Dutzend Männer und Frauen an den verschiedenen Geräten hatte Auftrag, in erster Linie Daten über Hyperraumvorgänge jenes Sektors zu sammeln, in den der Rote Riese Skoghal eingebettet war. Und natürlich über Skoghal selbst.
    Der Rote Riese wurde permanent von vielfältigen Aktivitäten heimgesucht. „Heimgesucht" war zwar nicht gerade eine wissenschaftliche Definition, aber Tekener fand sie treffend für die stattfindenden Vorgänge.
    Denn was sich auf der Oberfläche von Skoghal abspielte und natürlich auch in seinem Inneren - ,war auf Fremdeinflüsse der im Roten Riesen gefangenen Sonnenwürmer zurückzuführen.
    Es war selbst mit freiem Auge zu beobachten, wie sie auf ihren unruhigen Wanderungen ihre Spuren zogen und dabei die Sonnengase als Protuberanzen hochwarfen. Unter den Magnetfeldern der Sonne krümmten sich diese Protuberanzen zu Gasbrücken. Wo sich mehrere solcher Gasbrücken überkreuzten, kam es zu Explosionen, blitzartigen Entladungen, den sogenannten Flare-Phänomenen.
    Die Guan a Var zogen unzählige solcher Fährten gleichzeitig. In gerader Linie, in unterschiedlichen Parabeln, in Schlangenlinien. Das alles war jedoch ohne Hyperortung nicht in Echtzeit zu beobachten, sondern mit einer Verzögerung von 33 Minuten. Denn so weit war die PYXIS von Skoghal entfernt: 33 Lichtminuten.
    Aus dem umliegenden All wurde eine Fülle von verschiedensten Hypersignalen empfangen, deren Auswertung und Zuordnung jedoch große Schwierigkeiten bereiteten und oft genug unmöglich waren. Der Grund für diese Probleme war, daß die Syntroniken nicht zuverläßlich arbeiteten.
    Der Bordsyntron lieferte Ergebnisse zwar mit der üblichen Geschwindigkeit, aber das Zeitraubende daran war, daß die Daten mehrfach überprüft und verifiziert werden mußten. Und das Ergebnis blieb dann immer noch ein Schätzwert mit nur annähernder Gültigkeit.
    Auf diese Weise geringfügige Schwankungen im Hyperraumgefüge, schwache Anomalien, die irgendwo zwischen den Dimensionen eingebettet waren, zu finden, das war illusorisch. Es war wie die sprichwörtliche Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen.
    Ronald Tekener mußte sich in Erinnerung rufen, warum sie eigentlich hier waren. Sie vermuteten, daß Vincent Garron irgendwo im Bereich Skoghals eine Hypersenke erschaffen hatte, in der er Zuflucht gefunden hatte. Nach den letzten Kontakten mit dem Mutanten, die immer schwächer geworden waren und schließlich ganz abbrachen, mußten sie annehmen, daß sein Asyl im Hyperraum in Auflösung begriffen war.
    Es gab ausreichend Indizien dafür, daß sich

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