Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Vincent Garron in einen Sektor geflüchtet hatte, der in der Nähe Skoghals lag. Garron hatte von Kontakten mit Wesen berichtet, die er als farbige, wurmartige Gebilde sehen konnte. Und zumindest mit einem dieser Würmer hatte Garron Gespräche auf parapsychischer oder ähnlich gelagerter Ebene geführt.
    Bei diesen lebenden Farbobjekten konnte es sich nur um Guan a Var gehandelt haben. Davon konnte man ausgehen, obwohl Garron dies nicht mit absoluter Bestimmtheit bestätigen konnte. Und da die Sonnenwürmer in Skoghal gefangen waren, lag es nahe, daß auch Garrons Zufluchtsstätte in diesem Bereich angesiedelt war.
    Vincent Garron war durch seinen Kontakt zu den Guan a Var zur wichtigsten Person am Sonnentresor geworden. Die Guan a Var besaßen offensichtlich Intelligenz, zumindest traf dies auf den von Garron namentlich erwähnten So’o’both zu. Wenn es nun gelang, über Garron mit den Sonnenwürmern Verbindung aufzunehmen und ihnen zu vermitteln, welche ungeheuerliche Bedrohung sie für die Bewohner des Standarduniversums darstellten, konnte man vielleicht auf dem Verhandlungswege eine Lösung des Problems finden.
    Tekener war ehrlich genug, sich einzugestehen" daß sie für die Rettung von Vincent Garron allein diesen Aufwand wohl kaum betrieben hätten. Aber wie die Dinge lagen, konnte der Mutant zu einer unschätzbaren Hilfe für sie werden. Und das lohnte jeden Aufwand und auch ein hohes Risiko.
    Sie suchten also nach einer winzigen Blase im Hyperraum, die zunehmend in Auflösung begriffen war - und womöglich gar nicht mehr existierte. Ein solches Unterfangen war mit den herkömmlichen Mitteln schier unmöglich zu bewerkstelligen. Darum setzten sie ihre ganze Hoffnung auf den Hyperraum-Resonator. Alle anderen technischen Hilfen waren in dem herrschenden Hyperchaos unzulänglich.
    Der Hyperraum-Resonator, den die PYXIS als ein gewaltiges „Geschütz" im offenen Hangar mitführte, war zwar bereits auf die Verhältnisse des Sonnentresors abgestimmt. Damit war gemeint, daß die meisten Störeinflüsse, die die Ortungsergebnisse verfälschten, ausgefiltert worden waren. Doch kam Myles Kantor nicht umhin, eine Feinjustierung vorzunehmen, um den Hyperraum-Resonator auf die speziellen Anforderungen abzustimmen. Damit waren der Multiwissenschaftler und sein Team gerade beschäftigt.
    Es hätte nichts gebracht, wenn sich Tekener nach den Fortschritten erkundigt hätte. Er wollte Myles die Zeit geben, die er für seine Arbeit benötigte. Aber allmählich wurde der Smiler doch ungeduldig, weil sie zum Nichtstun verurteilt waren.
    „Wir haben es gleich geschafft", meldete sich da Myles. „Du kannst die PYXIS schon auf Fahrt bringen und das Umrundungsmanöver um Skoghal einleiten, Tek."
    „Und welche Geschwindigkeit wäre dir genehm, Myles?"
    „Fangen wir mit einem Viertel Licht an. Mal abwarten, was sich daraus ergibt."
     
    *
     
    Myles Kantor hatte den unbestimmten Eindruck, als würden sich die Guan a Var in ihrem engen Sonnengefängnis wie verrückt gebärden. Als seien sie durch ungewöhnliche Einflüsse aufgescheucht worden ...
    Die Sonnenwürmer zogen ihre Bahnen nicht in Schwärmen durch Skoghal, sondern unternahmen unkontrollierte Einzelaktionen, die sie auf verwirrenden Wegen über - und durch - den Roten Riesen führten.
    War ihre wie Ekstase anmutende Unruhe, das hektische Hin und Her, auf den Kontakt mit Vincent Garron zurückzuführen? Möglich, daß sie dadurch eine Chance für ihre Freiheit witterten. Wenn jemand oder etwas von außen zu ihnen vordringen konnte, könnte es da nicht auch für sie einen Weg nach draußen geben?
    Vielleicht waren die Sonnenwürmer gar nicht in der Lage, solche Schlußfolgerungen zu ziehen, Myles vermochte das nicht zu beurteilen. Garron jedenfalls hatte von ihnen als ungeordnetem, plärrendem Haufen gesprochen, in dem So’o’both für ihn der einzige Ansprechpartner zu sein schien.
    Möglich auch, daß die Unruhe der Sonnenwürmer daher kam, daß sie bereits seit Jahrtausenden auf Sparflamme gesetzt waren und mit den Energien des Roten Riesen streng haushalten mußten.
    Sie mußten ausgehungert sein. Wie in Agonie nach Energie förmlich lechzen. Rasend vor Gier nach ergiebigeren Energieweiden.
    Solche Überlegungen waren eigentlich müßig, weil sie nichts am Grundübel änderten. Myles versuchte nur deshalb, sich in die Lage dieser Hyperraum-Geschöpfe hineinzuversetzen, um sie einigermaßen begreifen zu können. Welche Bedürfnisse hatten sie; außer daß sie die

Weitere Kostenlose Bücher