Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Technik innerhalb des Sonnentresors garantiert nicht ausspielen können. Ihnen bleibt nur der Vorteil ihrer leistungsstärkeren Triebwerke, mit denen sie rascher beschleunigen können. Aber nur wenn sie es wagen, ihren Überlichtantrieb einzusetzen, könnten sie entkommen."
    „Wie können wir das verhindern?" fragte Norgo ro Yong. „Sie dürfen keine Möglichkeit zur Flucht bekommen!"
    „Das dürfte nicht schwer sein", antwortete Prags re Nolo. „Wenn wir sie mit allen Schiffen gleichzeitig aus vier Richtungen angreifen, schneiden wir ihnen alle Fluchtwege ab. Sie können nicht nach hinten ausweichen, weil sie Skoghal im Rücken haben. Und einen Durchbruch durch unsere Angriffslinie werden sie nicht wagen, weil das unsere Feuerkraft und Zielgenauigkeit erhöht. Das wäre ein Selbstmordkommando."
    „So machen wir es", bestbloß Norgo ro Yong. „Wir werden den Fremden anbieten, sich zu ergeben.
    Wenn sie darauf nicht eingehen, vernichten wir sie."
    Mit diesen Worten entließ Norgo ro Yong seinen Kriegsstab.
    Er gab sich nicht wieder den Gesängen Gaintanus hin, sondern wollte den Sieg seiner Krieger über die Ungläubigen aus einer fernen Galaxis miterleben.
     
    *
     
    Als die vier Feindschiffe geortet wurden, waren sie noch nicht auf Schußweite. Es waren insgesamt vier: drei große Knotenschiffe und ein 800-Meter-Pfeilraumschiff. Sie hatten sich bisher offensichtlich im Ortungsschatten von Skoghal versteckt, denn als sie über den Rand des Roten Riesen schossen, wurde sofort der Alarm ausgelöst.
    Sie kamen von vier Seiten und verteilten sich so geschickt im Raum, daß die Abstände zwischen ihnen gleich groß waren. In dieser Formation hielten sie auf die PYXIS zu.
    Sie flogen mit nicht allzu großer Geschwindigkeit, wohl um auf Manöver der PYXIS schneller reagieren zu können.
    „Was, zum Teufel, haben Algioten im Sonnentresor zu suchen?" fluchte Ronald Tekener. Aber er wurde sofort sachlich. „Können wir entkommen?"
    „Es ist zwischen den Schiffen kein Schlupfloch für uns", antwortete der Erste Pilot. „Egal, an welcher Stelle wir durchzubrechen versuchen würden, wir befänden uns immer in Reichweite der algiotischen Geschütze."
    Die vier Einheiten drosselten im Näherkommen immer mehr ihre Geschwindigkeit, bis sie fast zum Stillstand gekommen waren. Sie befanden sich immer noch außer Reichweite der Geschütze der PYXIS.
    „Ich bekomme gerade einen Funkspruch herein", meldete der Funker. „Soll ich ihn wiedergeben?"
    „Was für eine Frage!" Ronald Tekener konnte es absolut nicht ausstehen, wenn Leute Dinge hinterfragten, die eigentlich selbstverständlich waren. Oder hatte der Funker tatsächlich angenommen, ihn würde nicht interessieren, was ihm die Algiotischen Wanderer zu sagen hatten? Sarkastisch fügte er hinzu: „Und schalte den Translator dazwischen."
    Gleich darauf ertönte aus den Lautsprechern eine unpersönliche Stimme in Interkosmo: „Der ehrwürdige Scoctore Norgo ro Yong ruft die ungläubigen Galaktiker. Ihr habt euch schuldig gemacht, indem ihr in eine Tabuzone vorgedrungen seid. Dies ist Hoheitsgebietes des tazolischen Gottes Gaintanu. Ein solches Vergehen wird üblicherweise mit dem Tode bestraft. Aber Norgo ro Yong ist in seiner grenzenlosen Güte bereit, euch Gnade zu gewähren, wenn ihr euch ergebt. Er gibt euch eine Frist von fünf Minuten. Wenn ihr bis zum Ablauf dieser Frist nicht kapituliert, dann werdet ihr vernichtet."
    „Ich kann mir schon vorstellen, daß der ehrenwerte Norgo ro Yong scharf auf unsere PYXIS wäre", stellte Ronald Tekener fest. „Aber so leicht werden wir ihm die Sache nicht machen."
    „Was willst du antworten?" fragte der Funker.
    „Gar nichts", sagte Tekener. „Wir nutzen die verbleibende Zeit, um unseren Ausbruch vorzubereiten."
    „Das wäre Wahnsinn", rief der Erste Pilot entsetzt aus. „Unser Paratron ist unter den Bedingungen innerhalb des Sonnentresors nicht widerstandsfähig genug, um einem Dauerbeschuß der schweren Geschütze standzuhalten."
    „Das ist auch mir klar", sagte Tekener. „Aber wozu haben wir den Virtuellbildner? Damit können wir die Angriffe der Tazolen ableiten. Und bis sie den Trick durchschaut und uns gefunden haben, sind wir an ihnen vorbei. Zumindest können wir so die Dauer, in der wir unter Beschuß sind, auf ein erträgliches Maß reduzieren.
    „ „Das kann nur klappen, wenn wir die Tazolen lange genug täuschen können."
    „Nun, ganz wehrlos sind wir ja auch nicht", schwächte Tekener die Warnung ab.

Weitere Kostenlose Bücher