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1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon einmal übernommen, und das hätte Soboth auf ähnliche Gedanken bringen können.
    Nun waren sie zu viert in der Sicherheitskabine, und Myles fühlte sich wohler.
    Als der Angriff der Algiotischen Wanderer stattfand, bekamen sie in ihrer Isolationszelle nicht viel davon mit. Dennoch waren es bange Minuten bis zur Entwarnung, die gegeben wurde, als Ronald Tekener die PYXIS in den Roten Riesen Skoghal eintauchen ließ.
    „Ein kluger Schachzug von Tek, auf diese Weise den Algioten zu entwischen", sagte Soboth aus Tuyulas Mund anerkennend. „Jetzt stünde doch einer Rückkehr nach Thagarum nichts mehr im Wege."
    „Wir können nicht weg, bevor wir hier nicht einige Dinge geklärt haben", sagte Myles Kantor.
    „Meinst du, die Situation, die ich geschaffen habe, hindere euch an einer Rückkehr?" fragte Soboth.
    „Das ist doch lächerlich! Ihr könnt bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag warten, und ich werde doch nicht nachgeben."
    „Du bist nicht das Problem", sagte Myles. „Aber wir können nicht weg, bevor wir nicht die Kontakte, die Vincent zu den Guan a Var geknüpft hat, nutzen. Diese Verbindung könnte für uns überaus wichtig sein.
    Was weißt du denn darüber, Soboth?"
    Tuyula schien zu überlegen, dann schüttelte sie ihren Tellerkopf, und sie sagte mit Soboths Stimme: „Vincent hat mich da rausgehalten. Immer wenn ich an die Oberfläche tauchte, riß der Faden. Vincent hat mir vorgeworfen, daß ich seine Verbindung zu den Guan a Var sabotiere. Aber das geschah nicht mit Absicht. Wahrscheinlich bin ich so antipodisch, daß mein Geist die Guan a Var scheu machte. Jedenfalls besitze ich über sie keinerlei Informationen."
    „Hat Vincent dir überhaupt keine Hinweise gegeben?" setzte Myles Kantor nach. „Etwa darüber, ob die Guan a Var Sonnen bloß aus reiner Freßgier plündern oder ob sie im Auftrag irgendeiner Macht handeln?
    Vielleicht sogar auf Shabazzas Weisung?"
    „Ich sagte bereits, daß Vincent mich von dieser Sache ferngehalten hat!" rief Tuyula ungehalten mit Soboths Stimme. „Ich hatte keine Möglichkeit, mich da einzumischen." Tuyula fügte mit besonderem Sarkasmus hinzu: „Frag doch Vincent selbst!"
    Das klang, als würde Soboth sicher sein, daß er, Myles, dazu nicht so schnell Gelegenheit bekommen würde. Es konnte nämlich durchaus sein, daß Garrons Bewußtsein durch die ausdauernden Kontakte zu den Sonnenwürmern so sehr ermüdet war, daß Soboth für längere Zeit die Oberhand behalten würde.
    Bevor Myles die Befragung der Soboth-Persönlichkeit fortsetzen konnte, bekam er einen Anruf von Arlo Verlon, der einer der drei Diensthabenden am Hyperraum-Resonator war.
    „Wir haben eine interessante Ortung gemacht", berichtete er. „Wir empfangen jetzt, seit wir in die Sonnenatmosphäre von Skoghal eingetaucht sind, die niederfrequenten Hypersignale, die wir für akustische Äußerungen der Guan a Var hielten, viel reiner und deutlicher. Sollen wir versuchen, sie zu entschlüsseln?"
    „Ich komme zu euch", sagte Myles kurz entschlossen.
    In ihm keimte plötzlich die leise Hoffnung, daß sie vielleicht gar nicht auf Vincent Garron angewiesen waren, um mehr über die Guan a Var zu erfahren.
    Er verlangte von den beiden Wachen, daß sie für ihn eine Strukturschleuse im Schutzschirm öffneten, und verließ die Sicherheitszelle.
    „Du solltest dir inzwischen überlegen, ob der Avatara nicht doch die bessere Lösung für dich wäre, Soboth", sagte er zum Abschied.
    „Ich werde in mich gehen", sagte Tuyula spöttisch.
     
    *
     
    Tuyula Azyk fühlte sich trotz Soboths Anwesenheit in ihrem Geist keineswegs benachteiligt. Soboth unterdrückte sie nicht, und er zwang ihr auch nicht seinen Willen auf.
    Er versuchte, mit ihr zu kooperieren und sich mit ihr darüber abzusprechen, wer von ihnen beiden gerade das Sagen haben sollte. Er war wie ein Gesprächspartner, mit dem sie in inneren Dialog treten konnte, um sich über gewisse Regeln zu einigen.
    Weil sie Soboths Anwesenheit in ihrem Geist nicht als unangenehm oder bedrohlich empfand, konnte sie Myles Kantor reinen Gewissens versichern, daß sie mit dieser Lösung einverstanden war.
    Glaub mir, Tuyula, hörte sie seine Gedanken, Vincent würde im Körper eines Androiden nicht glücklich werden. Es wäre sinnvoller gewesen, seinen eigenen Körper zu retten, wie verunstaltet er auch war. Da dies jedoch nicht möglich war, kommt nur eine geistige Symbiose mit dir in Frage.
    Warum wehrst du dich so vehement gegen einen Avatarakörper? wollte Tuyula

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