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1975 - Sonnenecho

Titel: 1975 - Sonnenecho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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registrierte es nur nebenbei, daß plötzlich der Avatara auftauchte und die Stelle von Arnulf Rohmer einnahm. Vier stellte sich abwartend an die der Tür gegenüberliegende Wand. Er wirkte völlig abwesend, als ginge ihn das alles nichts an.
    Auch als Soboth für einen Moment Tuyulas Körper in seine Gewalt bekam und den Strahler auf den Androiden richtete, zeigte dieser keinerlei Reaktion.
    Aber Soboths Macht und Einfluß waren im Schwinden. Sein Widerstand war gebrochen.
    Er unternahm einen letzten Versuch, Vincent durch seine fadenscheinigen Argumente davon zu überzeugen, daß der Androide keine Alternative zu Tuyulas Körper sei, sondern zu ihrer beider Gefängnis werden würde.
    Doch Vincent ging nicht darauf ein.
    Ich würde lieber sterben, als es Tuyula anzutun, als Triple-Persönlichkeit leben zu müssen, ließ er Soboth wissen.
    Damit war der Kampf entschieden. Die Waffe, mit der Soboth Tuyula Azyk so lange bedroht und die er gerade noch auf den Avatara Vier gerichtet gehabt hatte, entfiel ihrer Hand lind polterte zu Boden.
    Du mußt mir verzeihen, Tuyula, das alles habe ich nicht gewollt, klang Vincents Entschuldigung in ihren Geist. Es wäre gar nicht erst soweit gekommen, wenn ich mich nicht in eine Traumwelt geflüchtet hätte. Ich glaube, es ist Zeit, daß ich dich jetzt verlasse ...
    „Was ist mit Soboth?" fragte Ronald Tekeners Holorama. „Ist er endlich von Vincent eliminiert worden?"
    „Ja", sagte Tuyula müde. Sie fühlte sich ausgelaugt und war zum Umfallen erschöpft. Sie war auch über die Maßen erleichtert, daß Soboth aus Vincents Bewußtsein verschwunden war. Aber, sie fürchtete, daß er nicht ganz „eliminiert" worden war, wie Tekener es formulierte. „Vincent ist wieder Herr seines Bewußtseins."
    „Und?" fragte Ronald Tekener weiter. „Wird er den Avatara als neuen Körper akzeptieren?"
    „Das wird Vincent dir selbst sagen."
    Ronald Tekener starrte sie aus dem Holorama erwartungsvoll an. Aber aus ihrem Mund kam kein Laut mehr. Statt dessen wurde ihr Körper von einem Schüttelfrost heimgesucht. Dabei verdrehte sie die Augen, ihr Blick wurde leer.
    „Nicht schon wieder Soboth!" rief Tekener entsetzt. Aber dann fiel sein Blick auf den Avatara, und er beruhigte sich sogleich.
    Vier hatte die ganze Zeit über reglos dagestanden und einen abwesenden Eindruck gemacht. Jetzt öffnete er die Augen und richtete sie mit festem Blick auf Tekeners Holographie Ein etwas unbeholfenes Lächeln spielte um seinen Mund, und er sagte.: „Ich denke, ich werde mich an den Körper des Avataras gewöhnen können."
    „Damit befreist du uns alle von einer großen Last, Vincent", sagte Ronald Tekener und erwiderte das Lächeln auf seine spezielle Art.
    „Und ich denke, daß sich auch Soboth mit dieser Lösung abfinden wird", fügte der Garron-Avatara hinzu, „wenn er erst einmal die Möglichkeiten erkennt, die dieser Körper bietet. Aber Soboth wird in nächster Zeit kein Problem darstellen."
     
    9.
     
    Vincent Garron hatte eigentlich längst mit dem Leben abgeschlossen, als er feststellen mußte, daß er nicht mehr die Kraft hatte, aus seiner Hypersenke zu teleportieren. Aus diesem Grund hatte er sich zuletzt völlig den Guan a Var gewidmet.
    „Nur deswegen hatte Soboth die Oberhand, als ihr den Kontakt hergestellt habt", fügte Vincent Garron hinzu.
    „Wir haben die Impulse geortet, mit denen sich die Sonnenwürmer verständigen", sagte Myles Kantor.
    „Aber es ist uns nicht möglich, sie zu entschlüsseln. Übrigens handelt es sich nicht um telepathische Impulse, wie du vermutet hast, Vince. Ihre Sprache besteht aus Hypersignalen, einem Funkkode nicht unähnlich. Aber wir sind außerstande, diesen Kode zu knacken und die Signale in sinnvolle Wortfolgen zu übertragen."
    Der Avatara hob die Schultern und zeigte ein Lächeln.
    „Das ist jetzt nicht mehr nötig", sagte er. „Ihr habt ja mich als Übersetzer. Ich kann mich inzwischen ausgezeichnet mit ihnen verständigen ...das heißt, eigentlich nur mit einem von ihnen. Mit So’o’both, die anderen Guan a Var sind da weniger kooperativ."
    „Wir haben festgestellt, daß die Guan a Var in letzter Zeit immer aktiver geworden sind", erklärte Ronald Tekener. „Woran liegt das? Was ist der Grund für ihre Hektik?"
    Das Gesicht des Avataras verdüsterte sich, als Vincent Garron antwortete: „Das liegt daran, daß die Guan a Var merken, wie sich die Fesseln Skoghals allmählich lösen, immer lockerer werden. Sie wittern die Chance, ihrem

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