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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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konnten die Ärzte nicht erklären. Er hätte sterben müssen. Seine Genesung würde Monate, vielleicht Jahre in Anspruch nehmen, und in Wahrheit würde er nie ganz genesen. Aber bei guter Pflege würde er vielleicht seine Arme und Beine wieder benutzen können; er würde gehen können, und das für sich war schon ein Wunder.
    In der achten Woche konnte er sich aufsetzen. Er schloß seine Geschäfte mit dem Reparationsgericht in Rom ab. Die Ländereien, die Fabriken, der ganze Besitz wurde für fünfundsiebzig Millionen Pfund Sterling verkauft. Und wie er es sich selbst versprochen hatte, schloß die Transaktion Campo di Fiori nicht ein. Für Campo di Fiori hatte er eigens Vorkehrungen getroffen, und hatte dazu einen Anwalt aus Mailand, dem er vertraute, eingesetzt. Auch Campo di Fiori sollte verkauft werden, aber er wollte den Namen des Käufers nie erfahren. Es gab zwei bindende Einschränkungen: Der Käufer durfte niemals in seiner ganzen Vergangenheit irgendeine Verbindung zu den Faschisten gehabt haben, noch durfte er irgendeine Beziehung, welcher Art auch immer, mit einer religiösen Körperschaft haben, gleich welcher Konfession.
    In der neunten Woche wurde ein Engländer auf Weisung seiner Regierung von London herübergeflogen.
    Sir Anthony Brevourt stand am Fußende von Fontines Bett, das Kinn etwas vorgestreckt, die Augen mitfühlend und doch nicht ohne Härte. »Donatti ist tot. Er hat sich von der Balustrade von Sankt Peter gestürzt. Niemand trauert um ihn.«
    »Ja. Das wußte ich. Am Ende ein Akt des Wahnsinns.«
    »Die fünf Priester, die bei hm waren, sind bestraft worden. Drei wurden exkommuniziert, vor Gericht gestellt und sind auf einige Jahrzehnte hinter Gefängnismauern gewandert. Die zwei anderen müssen lebenslange Buße in Transvaal tun. Was im Namen der Kirche geschehen ist, erschreckt ihre Führer.«
    »Mir scheint, daß zu viele Kirchen die Fanatiker gewähren lassen und dann voll Erstaunen auf das zurückblicken, was sie getan haben, erschreckt über das, was >in ihrem Namen< geschah. Das gilt nicht nur für Rom. Äußerlichkeiten verdecken oft de Ziele, nicht wahr? Das gilt auch für Regierungen. Ich möchte Antworten auf meine Fragen!«
    Brevourt blinzelte ein paarmal über Fontines Ausbruch und erwiderte dann schnell und mechanisch: »Ich bin bereit, solche Antworten, soweit ich kann, zu geben. Man hat mich angewiesen, nichts zurückzuhalten.«
    »Zuerst Stone. Der Exekutionsbefehl ist mir erklärt worden; ich habe nichts dazu zu sagen. Ich möchte den Rest wissen. Alles.«
    »Es ist genauso, wie man es Ihnen gesagt hat. Ich habe Ihnen nicht vertraut. Ich war, als Sie in London auftauchten, überzeugt, daß Sie sich entschlossen hätten, uns nichts über den Zug aus Saloniki zu sagen. Ich erwartete, daß Sie Ihre eigenen Arrangements treffen würden, so wie Sie es wollten. Wir durften nicht zulassen, daß das geschah.«
    »Dann hat Stone Ihnen über meine Aktivitäten berichtet?«
    »Jede Einzelheit. Sie haben elf Reisen über den Kanal und eine nach Lissabon gemacht. Mit Stones Hilfe wurden Sie jedesmal in unserem Auftrag überwacht. Falls man Sie gefangengenommen hätte, waren wir vorbereitet, mit dem Feind über einen Austausch zu verhandeln.«
    »Und wenn man mich getötet hätte?«
    »Am Anfang war das ein Risiko, das wir einkalkulierten. Und das von der Möglichkeit überschattet wurde, daß Sie hätten fliehen und Kontakt in bezug auf Saloniki hätten herstellen können. Und im Juni zweiundvierzig, nach Oxfordshire, erklärte Teague sich bereit, Sie nicht länger über den Kanal zu schicken.«
    »Was geschah in Oxfordshire? Der Priester - falls es ein Priester war -, der diese Flugzeuge hereingelotst hat, war Grieche. Vom Xenope-Orden. Ihr erster Wahlbezirk, nehme ich an.«
    Brevourt kniff die Lippen zusammen und atmete tief durch. Er mußte hier Geständnisse ablegen, die ihn schmerzten und ihm zugleich peinlich waren. »Wieder Stone. Die Deutschen haben zwei Jahre lang versucht, den Komplex in Oxfordshire ausfindig zu machen. Er ließ die genaue Position nach Berlin durchsickern und traf gleichzeitig seine Übereinkunft mit den Griechen. Er überzeugte sie, daß es eine Möglichkeit gab, Sie zu brechen. Es war den Versuch wert. Ein Mann, den man zerbrochen hat, pflegt zu reden. Ihm selbst war >Saloniki< völlig gleichgültig, aber der Bombenangriff nützte seinem Hauptziel.
    Er brachte einen fanatischen Priester ins Innere der Anlage und koordinierte den Angriff.«
    »Warum, in

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