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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Bootsanlegestelle fahren. Er soll dann mit einem grünen Windsack markiert sein.«
    »Nun, etwas ist ja sozusagen passiert«, warf Birne ein. »Ich bin sicher, daß ein Corso in Alba herumstreicht und sich den Kopf zerbricht, wo wir sind.«
    Ein paar hundert Meter weiter vorn standen zwei Soldaten im Licht der Scheinwerfer in der Straßenmitte. Einer hielt einen Karabiner im Präsentiergriff, der andere hatte die Hand erhoben und signalisierte ihnen, sie sollten anhalten. Apfel verlangsamte ihre Fahrt. Der Motor brummte leise.
    »Jetzt sind Sie wieder dran«, sagte er zu Vittorio. »Seien Sie nur recht arrogant.« Der Brite ließ den Wagen in der Straßenmitte, ein Zeichen dafür, daß seine Insassen mit keiner Unterbrechung rechneten. Es war unnötig, zur Seite abzubiegen.
    Einer der Soldaten war ein Leutnant, sein Begleiter ein Corporal. Der Offizier ging auf Apfels offenes Fenster zu und salutierte den ungepflegten Zivilisten zackig.
    Zu zackig, dachte Vittorio.
    »Ihre Papiere, Signore«, sagte der Soldat höflich.
    Zu höflich.
    Apfel hielt ihm das dicke offizielle Papier hin und deutete auf den Rücksitz. Das war das Stichwort für Vittorio.
    »Wir sind vom Ufficiale Segreto, Garnison Genua, und wir haben es sehr eilig. Wir haben in Savona zu tun. Sie haben Ihre Pflicht getan. Lassen Sie uns sofort passieren.«
    »Ich bitte um Entschuldigung, Signore.« Der Offizier nahm Apfel das dicke Papier weg und musterte es genau. Er faltete es zusammen, während er in dem schwachen Licht las. Dann fuhr er höflich fort. »Ich muß Ihre Papiere sehen. Um diese Zeit ist sehr wenig Verkehr auf der Straße. Alle Fahrzeuge müssen überprüft werden.«
    Fontini-Cristi schlug gereizt mit der Hand auf die Lehne des Vordersitzes. »Was bilden Sie sich ein! Lassen Sie sich bloß nicht von unserem Äußeren täuschen. Wir sind dienstlich unterwegs und haben uns bereits verspätet.«
    »Ja. Nun, ich muß das lesen... «
    Aber er liest es nicht, dachte Vittorio. Bei so schwachem Licht faltete man ein Papier nicht auf sich zu. Wenn man es überhaupt faltete, dann von sich weg - um mehr Licht zu haben. Der Soldat versuchte, Zeit zu gewinnen, und der Corporal war rechts vor den Fiat getreten, den Karabiner schräg vor sich, aber seine linke Hand war nun näher am Lauf. Jeder Jäger kannte diese Haltung. Er brauchte nur mit der rechten Hand nachzugreifen und würde feuerbereit sein.
    Fontini-Cristi lehnte sich in seinen Sitz zurück und fluchte dabei wütend. »Ich verlange Ihren Namen und den Namen Ihres vorgesetzten Offiziers!«
    Vorn hatte Apfel die Schulter rechts etwas zurückgenommen und versuchte, in den Rückspiegel zu sehen, aber das ging nicht unauffällig. Fontini-Cristi hatte in seinem gespielten Zorn keine solche Schwierigkeiten. Seine Hand fuhr hinter der Schulter von Birne in die Höhe, als ob sein Zorn am Siedepunkt wäre.
    »Sie haben wohl nicht richtig gehört, Soldat! Ich will Ihren Namen und den Ihres vorgesetzten Offiziers!«
    Dann sah er es im Rückspiegel. Ganz weit in der Ferne, hinter dem Sichtbereich des Spiegels, durch das Fenster selbst nur undeutlich zu erkennen. Ein Wagen war von der Straße abgebogen - so weit entfernt, daß er noch halb in dem Feld war, das an die Hauptstraße angrenzte. Zwei Männer stiegen aus. Sie waren nur undeutlich sichtbar, bewegten sich langsam.
    »...Marchetti, Signore. Mein vorgesetzter Offizier ist Colonel Balbo. Garnison Genua, Signore.«
    Vittorio fing Apfels Blick im Rückspiegel auf. Er nickte leicht und bog den Kopf langsam zum Rückfenster. Gleichzeitig tippte er in der Dunkelheit an den Hals von Birne. Der Agent verstand.
    Ohne Warnung öffnete Vittorio seine Tür. Der Corporal mit dem Karabiner riß die Waffe nach vorn. »Nehmen Sie das weg. Caporale. Da Ihr vorgesetzter Offizier es für richtig hält, mir meine Zeit zu stehlen, werde ich sie nutzen. Ich bin Major Aldo Ravena, Ufficiale Segreto aus Rom. Ich werde Ihr Quartier inspizieren, und außerdem werde ich mich erleichtern.«
    »Signore!« rief der Offizier von der anderen Seite der Motorhaube des Fiat.
    »Meinen Sie mich?« fragte Fontini-Cristi.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Major.« Der Offizier konnte nicht anders, er blickte schnell nach rechts zu der Straße dahinter. »In dem Wachhäuschen ist keine Toilette.«
    »Aber Sie müssen doch auch einmal austreten. Im Feld ist das doch unbequem. Vielleicht wird Rom künftig Toiletten einbauen. Ich will nachsehen.«
    Vittorio ging schnell auf die Tür des kleinen

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