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1976 - Das Jesus-Papier

1976 - Das Jesus-Papier

Titel: 1976 - Das Jesus-Papier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Wenn sie auf Schwierigkeiten stießen, würde er damit fertig werden. Das hatte er bewiesen.
    »Ganz ruhig«, sagte Vittorio in Italienisch zu dem unter Schock stehenden Corporal. »Wenn Sie uns weiterhelfen, passiert Ihnen nichts.«
    »Was wird mit mir geschehen? Die werden sagen, ich hätte meinen Posten verlassen.«
    »Unsinn. Man hat Sie überfallen und mit der Waffe dazu gezwungen, uns zu begleiten, als unser Schild. Sie hatten keine Wahl.«
    Sie erreichten Celle Ligure um zweiundzwanzig Uhr vierzig. Die Straßen des Fischerdorfes schienen ausgestorben. Die Mehrzahl der Bewohner begann den Tag um vier Uhr morgens. Zehn Uhr abends war sehr spät für sie. Fontini-Cristi fuhr auf die sandbedeckte Parkfläche hinter einem offenen Fischmarkt, der an die breite Meeruferstraße grenzte. Auf der anderen Seite war der Anlegeplatz.
    »Wo sind die Wachen?« fragte Apfel. »Wo treffen sie sich?«
    Zuerst schien der Corporal verwirrt. Vittorio erklärte: »Wenn Sie hier Dienst haben, wo kehren Sie um?«
    »Ich verstehe.« Der Corporal schien erleichtert. Er bemühte sich offensichtlich darum, ihnen zu helfen. »Nicht hier, nicht an dieser Kreuzung. Weiter oben - ich meine, weiter unten.«
    »Verdammt!« Apfel fuhr auf dem Rücksitz nach vorn. Er packte den Italiener am Haar.
    »So kommen Sie nicht weiter«, sagte Vittorio in Englisch. »Der Mann hat Angst.«
    »Die habe ich auch«, konterte der Agent. »Dort drüben ist eine Anlegestelle mit einem grünen Windsack und ein Boot, das wir finden müssen. Wir wissen nicht, was hinter uns geschehen ist. An den Piers sind Soldaten mit Waffen. Ein Schuß würde die ganze Gegend alarmieren. Und wir haben keine Ahnung, was für Befehle die über Funk an die Bootsstreifen gegeben haben. Ich habe verdammte Angst!«
    »Jetzt fällt es mir ein!« rief der Corporal. »Es ist links, links die Straße hinauf. Dort hielten die Lastwagen an, und dann gingen wir zu den Piers und warteten auf den Diensthabenden. Er hat uns die Streifenliste gegeben und war damit abgelöst.«
    »Wo? Genau wo, Corporal?« drängte Birne.
    »Die nächste Straße, ganz sicher.«
    »Das sind etwa hundert Meter, nicht wahr?« fragte Birne und sah Fontini-Cristi an. »Und die Straße darunter noch mal hundert, ungefähr.«
    »Worauf willst du hinaus?« Apfel hatte den Corporal losgelassen, blieb aber drohend nach vorn gebeugt sitzen.
    »Auf dasselbe wie du«, erwiderte Birne. »Wir schnappen uns den Wachmann in der Mitte. Dort ist die Gefahr geringer, daß man uns sieht. Sobald er weg ist, gehen wir in südlicher Richtung zu dem Windsack, und dort, hoffe ich, werden sich ein oder zwei Korsen zeigen.«
    Sie überquerten die Uferstraße und befanden sich jetzt in einer Gasse, die zu den Docks hinunterführte. Der Geruch nach Fisch und die ächzenden Geräusche von einem halben Hundert Booten, die sich an den Anlegestellen rieben, erfüllten die Nacht. Überall hingen Netze. Hinter dem mit Planken belegten Weg, der an den Piers entlanglief, konnte man das Plätschern der Wellen hören. Ein paar Laternen schwankten an Tauen über den Decks. In der Ferne waren die Klänge eines Akkordeons zu hören.
    Vittorio und Birne verließen die Gasse. Die feuchten Planken dämpften das Geräusch ihrer Schritte. Apfel und der Corporal blieben im Schatten. Der hölzerne Steg wurde von einem Metallgeländer über dem Wasser begrenzt.
    »Sehen Sie den Posten?« fragte Fontini-Cristi leise.
    »Nein. Aber ich höre ihn«, antwortete der Agent. »Er schlägt beim Gehen gegen das Rohr. Hören Sie.«
    Vittorio brauchte ein paar Sekunden, bis er die schwachen metallischen Laute aus dem rhythmischen Ächzen von Holz auf Wasser heraushören konnte. Aber sie waren da. Das unbewußte, unregelmäßige Geräusch, wie es ein gelangweilter Mann erzeugt, der eine langweilige Aufgabe erfüllt.
    Jetzt tauchte gute hundert Meter entfernt die Gestalt des Soldaten im Lichtkegel einer der Pierlaternen auf. Er trug den Karabiner unter dem linken Arm, den Lauf nach unten gerichtet. Er war neben dem Geländer, und seine rechte Hand schlug gedankenlos den Takt zu seinen Schritten.
    »Wenn er hierherkommt, bitten Sie ihn um eine Zigarette«, sagte Birne ruhig. »Tun Sie so, als wären Sie betrunken. Ich mache das auch.«
    Der Posten kam näher. Im gleichen Augenblick, in dem er sie sah, riß er seinen Karabiner hoch, lud durch und blieb bei fünf Meter Entfernung in drohender Haltung stehen.
    »Halt! Wer da?«
    »Zwei Fischer ohne Zigaretten«, erwiderte

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