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1978 - Schlacht um Wanderer

Titel: 1978 - Schlacht um Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anderen zu töten, und der andere, dies zu verhindern.
    Noch nie hatte Lotho Keraete in diesem neuen Körper gegen menschliche Gegner gekämpft. Er hatte die Hände nicht frei, um zu schießen. Er schaffte es zwar, den Indianer von sich zu stoßen, aber in der gleichen Sekunde war ein zweiter da und hieb ihm den Tomahawk über den Schädel.
    Es tat höllisch weh, gen au wie die Schüsse, aber wie sie konnte der Indianer ihn mit seinem Kriegsbeil nicht verletzen. Er hatte nur eine Delle in Keraetes Kopf geschlagen, die zum Glück nicht so tief war, um das Gehirn zu beschädigen. Sie würde sich inner- .halb weniger Tage ausgewachsen haben.
    Lotho konnte aufspringen und seinen körpereigenen Paralysator einsetzen. Beide Indianer brachen gelähmt zusammen und blieben in verrenkter Stellung am Boden liegen. Doch als sei ihr Angriff auf ihn ein Signal gewesen, stürzten sich nun andere auf ihn und brachten ihn erneut zu Boden. Sie sprangen einfach neben ihm von ihren Pferden und ließen sich auf ihn fallen. Keraete lag auf dem Rücken. Zwei Indianer knieten auf seinen Armen und Händen, ein dritter auf seinem Leib. Er zog ein Messer und holte damit weit aus zum Stich in seine Brust. „Halt!" schrie er. „Hört mir zu, ich bin nicht euer Feind!"
    Sein Translator war noch nicht ausreichend mit Worten aus ihrer Sprache gefüttert, so daß er nicht übersetzen konnte. Er sah das Messer in der Kunstsonne blitzen und konzentrierte all seine Kraft in die beiden Arme.
    Mit einem Ruck versuchte er sich loszukämpfen, aber die Krieger klebten wie die Kletten an ihm. Er riß die Arme hoch. Die Indianer wurden hochgeschleudert und landeten auf seinem Leib, genau in dem Augenblick, in dem das Messer herabfuhr.
    Es traf einen von ihnen in den Rükken. Er erschlaffte, und Keraete bekam seinen Arm frei. Leider war es der rechte aber darüber dachte er in diesem Agenblick nicht nach.
    Er gab den Auslöseimpuls, und aus seiner Handfläche fuhr ein greller Thermostrahl genau in die Brust des auf ihm Knienden. Der nächste Strahl traf den links von ihm noch auf seinem Arm Hockenden. Sofort federte .Keraete hoch. Es hatte ihn keine Kraft gekostet, aber er hatte zwei Indianer selbst getötet und einen dritten auf dem Gewissen.
    Wenigstens dachte er das, bis er sah, daß sich der von seinem eigenen Artgenossen Niedergestochene noch regte. Er lag auf dem Rücken und murmelte Worte, vielleicht ein Gebet. Vorsichtig drehte Keraete ihn um und sah sich die Wunde im bloßen Oberkörper an.
    Der Indianer war zu schwach, um sich dagegen zu wehren. Aber er murmelte weiter, und der Translator nahm .jedes Wort auf, bis Lotho die Anzeige erhielt, daß er bereit zum Übersetzen war.
    Ebenso vorsichtig wie vorhin drehte er den Indianer auf seinen Rücken zurück. Er ignorierte die Schüsse, die neben ihm abgefeuert wurden, und das Kampfgeschrei der kämpfenden.Menschen. Wieder traf ihn eine Kugel. Er achtete nicht darauf. „Ich bin nicht euer Feind!" sagte er nachdrücklich. „Wenn dir dein Leben und das deiner Kameraden wichtig ist, dann geh zu deinen Häuptlingen und mach ihnen klar, daß an diesem Abend viele Frauen und Mütter um ihre gefallenen Männer und Söhne weinen werden!"
    Weshalb redete er so? Ergriff er nicht auch automatisch Custers Partei, indem er den Indianern zum Rückzug riet? .Dieser Kampf war unwirklich, das mußte er sich vor Augen halten. Er hatte schon getobt, als Perry Rhodan auf Wanderer gewesen war, und er wurde jetzt von ihm erlebt. Irgendwann, vielleicht schon morgen, würden sich die abgeschlachteten Soldaten der siebten Kavallerie wieder von den „Toten" erheben, und alles ging von vorne los. Immer und immer wieder. Und wozu?
    Nur ES konnte darauf eine Antwort geben. Auch darauf, warum in dieser Schlacht Elemente auftauchten, die nicht dahin gehörten. Und wieder hörte Lotho Keraete den Abschuß schwerer Geschütze und das Grollen altertümlicher Motoren; die Tanks rollten offenbar weiter und griffen verstärkt in den Kampf ein. „Dämon!" schrie der Indianer ihn an. „Du bist ein Dämon! Du bist keiner von den Weißen und keiner von uns! Nur wenn wir dich töten, können wir den Kampf gewinnen!"
    „Ich bin für euch unbesiegbar, also schlag dir das aus dem Kopf, mein Freund", sagte Keraete. Er kannte die Mythologien und Ängste der Indianer zuwenig, um dem Verletzten den Dä- mon auszureden. „Ich rate dir nochmals: Geh zu euren Kriegshäuptlingen und sag ihnen, daß dieser Kampf viele hundert Opfer auf eurer Seite

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