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1979 - Shabazzas Kampf

Titel: 1979 - Shabazzas Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht. Sie versenkte die Hände in die Taschen ihrer engen Hose und zog die Schultern hoch. Sie ärgerte sich darüber, dass sie vorschnell reagiert und damit möglicherweise die Pläne Bré Tsingas durchkreuzt hatte. Flüchtig blickte Kranna zu Bré hinüber, doch die Kosmopsychologin schien es nicht zu bemerken. Sie sah ruhig und beherrscht aus. „Wir verschieben dich jetzt mit deiner Kabine zum Paratrontunnel", kündigte Bré an.
    Shabazza wandte sich wortlos ab, kehrte zu seiner Liege zurück und streckte sich darauf aus. Er verschränkte die Arme über der Brust und schloss die Augen. Er ist verdammt geschickt, dachte Bré Tsinga. Dann gab sie der Praktikantin einen Wink und verließ zusammen mit ihr den Raum. „Er wird auf jeden Fall versuchen, Nutzen aus der Information zu ziehen, die du ihm gegeben hast", vermutete sie. „Also keinen weiteren Fehler, bitte, damit es ihm nicht gelingt."
    „Es tut mir leid."
    „Schon gut." Ein verständnisvolles Lächeln glitt über das schmale Gesicht der Kosmopsychologin. Sie wirkte blass, als stünde sie unter einer besonderen Anspannung, doch Kranna Theyres wusste, dass dieser Eindruck täuschte. Bré Tsinga hatte von Natur aus einen blassen Teint, und daran änderte sich auch nichts, wenn sie sich mit einer Bräunungscreme behandelte oder sich auf einem Planeten dem prallen Sonnenlicht aussetzte.
    Wortlos warteten die beiden Frauen, während der Prozess der Ausschleusung anlief. Da er absolute Präzision erforderte, wurde er von einer speziellen Syntronik gesteuert. Zu keiner Zeit durfte der hochenergetische Paratronschirm irgendein Teil des Raumschiffs berühren oder sich an irgendeiner Stelle öffnen, so dass Shabazza daraus entkommen konnte. Auch wenn man den Paratronschirm mit einem Prallschirm zusätzlich nach „außen" absicherte, war das Ganze eine außerordentlich schwierige Operation. Alle Arbeiten im Mittelteil der SOL waren eingestellt worden, damit es auf keinen Fall zu Irritationen kam. An Bord des Raumschiffs befanden sich Tausende von neuen Besatzungsmitgliedern, die Homer G. Adams via Camelot herangeführt hatte. Daher lag die Mannschaftsstärke mittlerweile bei über 6500 Personen. Überall in den beiden kugelförmigen Teilen der SOL wurden Übungen abgehalten, denn nur die etwa tausend Mann starke Kernbesatzung aus Alashans ehemaligen TLD-Agenten war wirklich mit der SOL vertraut, während die anderen sich erst in ihre Technik, ihre Logistik und ihre organisatorische Abläufe einarbeiten mussten. Cheftechniker Ruud Servenking, ein Mann, der von Maschinen buchstäblich alles verstand, leitete das Training. Vermutlich war er der einzige an Bord; der genau einzuschätzen wusste, wie weit die SOL und ihre Besatzung noch von einer optimalen Einsatzfähigkeit entfernt waren. Servenking war es in erster Linie, der dafür gesorgt hatte, dass im Mittelteil der SOL absolute Ruhe herrschte und dass niemand das gefährliche Manöver mit dem Paratronschirm stören konnte.
    Er behauptete, innerlich vor Sorge um die SOL zu zittern. Doch das nahm ihm Bré Tsinga nicht ab. Sie hatte ihn als überaus fähigen Techniker kennengelernt, der ein Existenz bedrohendes Risiko für die SOL niemals zugelassen hätte. Vor Bré Tsinga baute sich ein Hologramm auf, das sie über den Fortgang der Operation informierte. Mittlerweile war eine Verbindung von der Kabine Shabazzas zur NESTA hergestellt worden. Der Gefangene hatte sich auf seine Antigravliege gesetzt und schwebte zur Space-Jet hinüber. Hinter ihm baute sich der Paratronschirm ab, so dass es aussah, als schiebe er ihn vor sich her. Eine Wand öffnete sich, und Perry Rhodan trat auf den Gang heraus. Er kam zu den beiden Frauen. „Wir können jetzt an Bord der NESTA gehen", sagte er. „Ich nehme an, dass ihr dabei sein wollt, wenn Shabazza seinen letzten Weg antritt. Oder irre ich mich?"
    „Wir fliegen mit", entschied Bré. „Ich will ganz sicher sein, dass Shabazza nicht doch noch eine Chance bekommt."
    „Auch wenn das Roboter genauso gut erledigen könnten?" fragte Rhodan. Die Psychologin schaute ihn an. „Natürlich", bekräftigte sie. „Ich will mich mit eigenen Augen überzeugen, obwohl das nicht gerade logisch klingt."
    „Mir geht es ähnlich." Rhodan seufzte kurz und ging los. „Ich wollte nur deine Meinung wissen." Die beiden Frauen folgten ihm. Eine syntronische Stimme informierte sie über den Planeten, leierte Zahlen, Daten und Fakten herunter. Die Informationen waren durch ferngesteuerte Sonden

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