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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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kann. In Europa wäre das über einen Mittelsmann oder über Interpol möglich, aber mit den australischen Behörden nicht. Er hat mir jedoch noch etwas anderes erzählt. Er meinte, dass sich in Australien jeder privat an die Behörden wenden kann, um Informationen einzuholen. Es würde dort etwas liberaler gehandhabt als hier oder in Frankreich oder in Europa. Fabrice meinte, es wäre auf jeden Fall einen Versuch wert.«
    »Vielleicht können wir ja über das Internet in Sydney anfragen«, schlug Georg vor.
    Florence überlegte. »Fabrice sagte mir, wenn wir Auskünfte erhalten wollen, sollten wir persönlich bei den Behörden vorsprechen. Leider kennt er niemanden in Australien, der uns weiterhelfen kann.«
    »Also, sie meinen, dass wir von hieraus nichts unternehmen können?«
    »Es scheint so, als wenn sie weiterziehen müssten«, sagte Florence. »Ich denke hier haben sie doch schon eine Menge erreicht. Sie haben Beweise, dass Julie Jasoline tatsächlich auf den Marquesas gelebt hat. Sie haben mit einer Frau gesprochen, die sie sogar noch gekannt hat. Ihre Geste mit dem Foto fand ich übrigens sehr nett. Der alten Frau hat das Foto anscheinend sehr viel bedeutet.«
    »Stimmt, das Foto«, erinnerte sich Georg. »Können sie mir alle Bilder noch einmal ausdrucken.«
    Florence nickte, stand sofort auf und ging wieder an ihren Computer. Der Drucker begann nach kurzer Zeit die Blätter einzuziehen und startete den Ausdruck. Es klopfte an der Tür und Betty Fallon trat ein. Sie hatte Unterlagen in der Hand, die sie Florence gab.
    »Ich muss jetzt leider ins Labor, wir haben von den Stationen einige Bestellungen erhalten. Ich muss Medizin machen«, kommentierte sie mit einem Schmunzeln. »Es tut mir Leid.« Florence stutzte. »Ach Betty, hat dein Bruder schon irgendetwas von sich hören lassen?«
    Betty Fallon schüttelte den Kopf und fasste sich an die Stirn. »Stimmt, ich hatte ihm ja deine Unterlagen gegeben. Sorry, ich habe es vergessen. Ich werde mich gleich bei ihm erkundigen.«
    »Das wäre nett, danke Betty.« Florence wandte sich wieder an Georg. »Wir können unser Gespräch ja morgen fortsetzen. Nehmen sie ruhig die Unterlagen mit, die Fabrice geschickt hat, ich habe sie ja als Mail bekommen.«
    Georg sammelte die Blätter vom Besprechungstisch und nahm sich auch die Ausdrucke der Fotos. Er wollte Florence schon fragen, ob sie am Abend etwas vorhätte, doch er ließ es bleiben, sie hatte selbst vorgeschlagen, sich morgen wieder zu treffen.
    »Rufen sie mich an, wenn sie etwas haben«, sagte er noch.
    »Warten sie, die Apotheke ist ja schon geschlossen. Betty wird sie am Seitenausgang heraus lassen.«
    Er verließ zusammen mit Betty Fallon das Büro. Sie gingen ein kurzes Stück über den Flur, dann rechts in einen Lagerraum, von dem aus eine Tür nach draußen auf den Parkplatz führte.
    *
    Georg wartete noch bis zum Abend, dann ließ er sich in seinem Hotelzimmer nach Deutschland verbinden. Frau Hoischen musste Simon aus einer Besprechung holen, aber was Georg zu berichten hatte, war derzeit wichtiger als jedes Meeting. Simon erhielt einen vollständigen Bericht.
    »Ich möchte weiter nach Julie Jasoline suchen, weil sie der Schlüssel zu dem Ölgemälde ist. Ihre Spur führt nach Australien, nach Sydney. Ich bin überzeugt, dass ich meine Recherchen dort fortsetzen muss.«
    »Du meinst, es ist notwendig, nach Australien zu reisen?«
    »Es wäre nur konsequent, es sei denn wir finden hier noch den Beweis, dass Gauguin unsere Julie tatsächlich gemalt hat. Du musst es so sehen, wir haben herausgefunden, dass Julie Jasoline in Frankreich geboren wurde. Dann ging sie mit ihren Eltern in die Südsee, wo sie bis 1911 blieb. Die bislang letzte Station, die wir ermittelt haben, ist eben Sydney und wir wissen, dass sie 1947 dort noch gelebt hat.«
    »Nun gut, was sein muss, muss eben sein.«
    »Ich habe noch ein Anliegen«, sagte Georg. »Ich würde Madame Uzar gerne bitten, mich nach Sydney zu begleiten. Ich will es einmal so sagen, sie kennt sich in diesem Teil der Welt aus. Es wäre mir eine große Hilfe.«
    Simon schwieg kurz am Telefon. Er überlegte. »Hast du sie schon gefragt, oder war es sogar Florence Idee?«
    »Nein, das nicht und ich habe sie auch noch nicht gefragt«, sagte Georg. »Ich wollte erst einmal dein Okay, weil du ja schließlich die Kosten tragen musst.«
    »Am Geld soll es nicht liegen, aber bitte bedenke, Florence ist eine Freundin von Colette. Du bist mir für sie verantwortlich. Aber ich

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