1981 - Richard
Robbatti , Roparthi oder Robanti . Georg schüttelte mit dem Kopf, als Florence ihm die Namen vorlas.
»Es macht keinen Sinn«, sagte er. »Wir müssten die Leute alle anrufen, um sie zu fragen, ob sie etwas mit unserer Julie zu tun haben, der Aufwand ist zu groß, es sind zu viele. Wir können daran denken, wenn Sean nichts herausfindet.«
»Genau, Jasoline« , sagte Florence und blätterte in dem Telefonbuch, das sie gerade in der Hand hielt.
Sie fand wieder einige ähnlich klingende Namen, aber keine exakte Übereinstimmung. Sie versuchte es noch in den anderen Telefonbüchern, aber auch hier ohne Erfolg. Sie gingen wieder zu dem Computer in der Lobby und setzten sich.
»Ich werde Simon gleich eine zweite Mail schreiben, und ihm auch die ganz neuen Informationen mitteilen«, sagte Georg und rief ein neues Mailformular auf.
»Es ist jetzt Dienstag«, überlegte Florence, während Georg die Mail schrieb. »Ich würde bis Sonntag mit dir hier in Sydney bleiben und auf die Antwort von deinem Freund Sean warten. Wenn sich bis dahin nichts ergibt, fliege ich zurück nach Tahiti , vielleicht kann ich dann schon Montag wieder auf Nuku Hiva sein.«
Georg sah sie traurig an, als wenn er über ihren Plan enttäuscht sei.
»Wenn sich allerdings hier in Australien oder in Auckland etwas ergeben sollte«, sagte sie noch bevor Georg antworten konnte, »dann bleibe ich natürlich länger, um mit dir weiter zu suchen.«
Georg lächelte. »Einverstanden, Sonntag und was machen wir bis dahin hier in Sydney ?«
Florence sah auf die Uhr. »Es ist jetzt schon fast elf«, überlegte sie. »Wir sind doch eigentlich in Sachen Kunst unterwegs. Mir fallen zwei Museen ein, die wir heute noch schaffen könnten.«
»Also einen kulturellen Tag, meinst du.«
Florence nickte. »Ja genau, wie wäre es, wenn wir zunächst in die Art Gallery gehen und anschließend noch in das Australien Museum. Beides liegt in der Innenstadt und ist zu Fuß von hier aus gut zu erreichen, dann können wir auch gleich ein kleines Siteseeing machen.«
»Deine Museen kenne ich zwar nicht, aber gut, meinetwegen«, sagte Georg lachend. »Dann darf ich aber entscheiden, was wir morgen machen.«
*
Der Besuch der Museen war doch anstrengender als sie gedacht hatten. In der Art Gallery of New South Wales hielten sie es immerhin fast drei Stunden aus. Es gab hier neben asiatischen Ausstellungsobjekten vor allem australische Kunst zu sehen. Georg war besonders von der Aborigines Art beeindruckt, von der Kunst der australischen Ureinwohner.
Es war schon fast drei Uhr am Nachmittag, als sie die Gallery verließen und in der Nähe, in einem chinesischen Restaurant eine Kleinigkeit aßen. Georg fragte sich, was jetzt noch das Australien Museum bieten konnte, doch Florence erklärte ihm, dass es dort weniger um Kunst ginge. Sie hätten zwar zu Fuß gehen können, nahmen sich aber wegen der knappen Zeit doch ein Taxi. Im Museum erlebte Georg dann die Naturgeschichte Australiens und vor allem die Geschichte der Ureinwohner des Kontinents. Leider hatten sie nur etwas mehr als eine Stunde, bis das Museum um 17:00 Uhr schloss. Sie absolvierten die Abteilungen mit den prähistorischen Dinosaurierskeletten und den einheimischen Vögeln und Insekten daher im Eiltempo. Das Australien Museum lag genau gegenüber dem Sydney Hyde Park . Sie nutzen die Gelegenheit und gingen dort noch eine Zeitlang spazieren. Georg stellte fest, dass sich die Innenstadt von Sydney generell sehr gut zu Fuß erkunden ließ. Vom Hyde Park aus erreichten sie das Queen Victoria Building an der Ecke Market Street, das mit seinen vielen Boutiquen geradezu zum Bummeln einlud. Irgendwann verließen sie den großen Komplex wieder und nahmen sich ein Taxi zurück zu ihrem Hotel. Sie machten sich auf ihren Zimmern frisch und trafen sich dann noch zum Abendessen im Hotelrestaurant.
Am nächsten Morgen saßen sie wieder gemeinsam beim Frühstück und Florence fragte, was Georg sich in Sydney noch gerne ansehen wollte. Heute durfte er den Tagesablauf bestimmen und er hatte sich vorbereitet, wie Florence feststellte.
»Ich möchte zunächst zum Sydney Opera House«, sagte Georg spontan.
»Eine gute Wahl«, bestätigte Florence. »Und dann?«
»Das werde ich unterwegs entscheiden«, erwiderte er und lächelte sie an.
Sie genossen noch in Ruhe das Frühstück und nahmen sich später ein Taxi zum Hafen. Georg war beeindruckt von der Größe der Sydney Opera. Sie sahen sich alles an, machten sogar eine Führung
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