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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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dauerte einige Sekunden. Die Anzeige der Treffer wurde wieder von einem Zitat begleitet: »Nichts macht den Menschen argwöhnischer, als wenig zu wissen (Francis Bacon).«
    Der erste Treffer in der Liste war schon vielversprechend und lautete: » Neuseeland , zweiundachtzig Zeitungen und andere Nachrichtenquellen« . Georg klickte mit der Maus auf den Eintrag. Eine weitere Liste erschien. Es wurden verschiedene Zeitungen angezeigt, der Lakesider aus Wanaka , die Allied Press aus Dunedin , und zahlreiche andere Zeitschriften und Nachrichtenmagazine aus Orten wie Howick , Christchurch , Possonby oder Ashburton . Die häufigsten Einträge gab es jedoch für Wellington und Auckland . Ein guter Anfang. Georg kehrte aber noch einmal zurück auf die Trefferliste. Er hatte weiter unten die offizielle Homepage der Stadtverwaltung Auckland gesehen. Mit einem Doppelklick der Maus öffnete er diese Seite. Unter der Rubrik Presse fand er an die zwanzig Zeitungen, Zeitschriften und Magazine, die unter der Bezeichnung Top firmierten. Der Auckland Cronicle war allerdings nicht darunter. Georg verließ die Trefferliste und ging zurück auf die MetaGer-Startseite. Er tippte wieder den Namen »Auckland Chronicle« ein, ließ aber das Wort »Zeitung« fort. Er las sich das Zitat durch, das augenblicklich erschien: »Rat erbitten: Sich den eingeschlagenen Weg von einem anderen bestätigen lassen (Ambrose Bierce)«.
    Er musste lächeln. Dann fiel sein Blick auf die Trefferliste. Ganz oben stand der Eintrag des New Zealand Herold. Die Treffer darunter gehörten auch zum Herold. Die Liste hatte nur fünf Einträge. Georg stutzte. Er wollte schon wieder auf die Startseite wechseln, dann klickte er doch auf den obersten Eintrag des Herolds. Eine bunte Seite erschien, mit Werbebannern und einem Börsenticker in der Kopfzeile. Die aktuellen Neuigkeiten des Tages waren flankiert von einem Menü auf der linken Seite und weiteren Werbebannern rechts. Die Webadresse mit der Abkürzung »NZHerold.co.nz« thronte ganz oben auf der Seite. Unmittelbar darunter befand sich das traditionelle Logo der Zeitung, in den typisch geschwungenen und verspielten Buchstaben, so wie es auf den richtigen, papierenen Ausgaben, aufgedruckt sein musste. Aus dem Zeitungslogo ging auch hervor, dass der Herold seit 1885 existierte. Georg dachte nach. Die Webseite, die er geöffnet hatte, musste irgendetwas mit dem Auckland Chronicle zu tun haben. Das Menü auf der linken Bildschirmseite ließ sich nach unten scrollen und es erschienen weitere Menürubriken: »Latest News«, »Lifestyle & Leisure« und »Reader Service«. Unter der letzten Rubrik gab es den Punkt »Archive«. Es erschien ein Abfragefeld, in das er intuitiv den Namen »Auckland Chronicle« eintrug. Die Suche ergab jedoch keine Treffer. Weiter unten im Reader Service gab es noch den Punkt »Online Archiv«. Georg wählte den Link aus und es baute sich eine völlig neue Website auf. Er befand sich nicht länger auf dem New Zealand Herold, sondern auf der Homepage des Auckland Chronicle. Georg erfuhr, dass die Veröffentlichung des Chronicles in den fünfziger Jahren eingestellt worden war. Die Homepage bestand aus dieser Information und dem Hinweis, dass der New Zealand Herold der juristische Nachfolger des Auckland Chronicle sei. Es gab dann noch eine Kontaktadresse und eine Telefonnummer. Georg schaute auf den Minutenzähler und warf noch einmal zwei Hundert-Franc-Münzen in den Schlitz des Automaten. Dann holte er sich von der Rezeption ein Stückpapier und einen Kugelschreiber. Als er sich gerade die Telefonnummer notierte, kam Florence die Treppe zur Lobby herunter. Sie hatte sich ein blaues Kleid angezogen und war schon in der Garderobe fürs Abendessen.
    »Und, bist du fündig geworden?«, fragte sie, während sie ihre Hände auf Georgs Schultern legte und sich über ihn beugte.
    Georg streichelte ihre rechte Hand und zeigte dabei auf den Computermonitor. »Den Auckland Chronicle gibt es nicht mehr. Er wurde wohl vom New Zealand Herold aufgekauft und in den Fünfzigern eingestellt. Aber der Chronicle ist nicht so einfach verschwunden, der Herold hat ihm noch eine Webseite gewidmet. Wir müssen jetzt nur herausfinden, ob man uns dort weiterhelfen kann. Ich habe eine Telefonnummer und eine Adresse. Wollen wir es mit der Telefonnummer zuerst versuchen. Wir könnten Glück haben und erreichen in Auckland noch jemanden.«
    Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern erhob sich von seinem Platz und ging

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