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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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zusammen mit Florence zur Rezeption. Georg gab dem Portier den Zettel mit der Telefonnummer und ging direkt in eine der Kabinen. Florence wartete draußen. Das Gespräch war kurz. Georg nickte ihr zu, während er mit jemandem sprach. Dann verließ er die Kabine wieder und berichtete.
    »Es kostet zweihundert neuseeländische Dollar, dafür gibt es aber die ganze Sache auch in Deluxe. Es wird jeweils eine Kopie der Zeitungsseite angefertigt, auf der der Artikel seiner Zeit abgedruckt wurde. Dazu gibt es eine Urkunde mit dem Titelblatt der Ausgabe. Wir können Ihnen den Auftrag mailen und mit Kreditkarte bezahlen. Die Kopien werden dann verschickt. Sie liefern sogar nach Europa.«
    »Moment«, sagte Florence, »und sie haben den Artikel tatsächlich noch?«
    »Sie haben die Zeitung noch in ihrem Archiv«, erklärte Georg, »die Sonntagsausgabe des Auckland Chronicle vom 23. Januar 1927. Das hat man mir wenigstens bestätigt. Es gibt jetzt natürlich das Risiko, dass sich Julie versehen hat, und dass der Artikel ihres Vaters an einem anderen Tag erschienen ist.«
    »Oder auch in einer anderen Zeitung«, warf Florence ein. Sie überlegte kurz. »Na gut, so wird es schon nicht sein. Vielleicht ist das Datum falsch, aber doch bestimmt nicht die Zeitung. Wir können in den Auftrag an den New Zealand Herold doch noch erwähnen, dass wir uns mit dem Datum nicht ganz sicher sind. Für die zweihundert Dollar kann man doch erwarten, dass sie ein wenig nach dem Artikel suchen.«
    »Gut, dann muss ich mit Simon noch klären, ob wir wirklich am Ziel sind«, sagte Georg. »Wie spät ist es jetzt in Europa ?«
    »Minus zwölf Stunden«, sagte Florence spontan. Sie sah auf ihre Armband Uhr. »Colette und Simon stehen jetzt gerade auf, schätze ich.«
    »Gut, dann haben wir ja das Richtige fürs Frühstück«, sagte Georg lächelnd.
    Sie gingen an den Computer zurück und Georg schrieb zwei Mails. Er bestellte zunächst beim New Zealand Herold die Kopien des Artikels. Er schrieb auch über ihre Unsicherheit, was das Datum betraf und bot an, den doppelten Preis zu bezahlen, falls man den Artikel in anderen Ausgaben des Auckland Chronicle suchen müsste. Die Auftragsbestätigung erhielt er noch während er die Mail an Simon schrieb. Er berichtete Simon kurz über ihre Entdeckung. Es war etwas kompliziert, eine Kopie von dem Zeitungsartikel aus dem Album zu machen und diese Kopie an die Mail anzuhängen, aber mit Hilfe des Portiers gelang ihnen auch das.
    »Jetzt atmen wir erst einmal durch und gehen gemütlich zum Abendessen. Anschließend nehmen wir noch einen Drink, vielleicht im Café Jacques.« Georg gab Florence einen Kuss. »Ja und dann rufe ich in drei, vier Stunden mal in München an.«
    *
    Sie hatten sich beim Essen Zeit gelassen. Sie waren schließlich doch im Hotel geblieben und hatten in der Bar noch einen Drink genommen. Auf Tahiti war es inzwischen kurz nach 23:00 Uhr und in München somit später Vormittag. An der Rezeption meldeten sie das Ferngespräch nach Deutschland an. Georg stand in der Telefonkabine hatte aber die Tür offen gelassen, so dass Florence mithören konnte. Der Apparat klingelte, nachdem der Portier das Gespräch in die Kabine gestellt hatte. Georg griff nach dem Hörer. Er musste auf das Freizeichen warten, dann klingelte es genau zweimal auf der anderen Seite der Leitung. Simon nahm ab.
    »Hallo, hier ist Georg. Wie sieht es aus, hast du unsere Mail bekommen?«
    »Ja, heute morgen«, antwortete Simon. »Ich sitze gerade mit Herrn Kühler zusammen. Wir haben uns alles angesehen. Gute Arbeit, Gratulation.«
    »Danke!« Georg nickte Florence zu. »Wie sieht es aus, ist es das, was wir brauchen?«, fragte er ins Telefon.
    »Ja, perfekt, ich habe sogar schon mit Herrn Brahm telefoniert. Ich weiß gar nicht, kennst du den Kunstsachverständigen, der unseren Gauguin begutachtet hat?«
    »Nein, ich glaube nicht«, antwortete Georg.
      »Ist auch egal«, fuhr Simon fort. »Also, Herr Brahm meinte zwar, dass es in Gutachterkreisen ungewöhnlich sei, mit solchen Beweisen die Herkunft eines Gemäldes zu belegen, aber es wäre seiner Ansicht nach in Ordnung. Er wollte sich die Texte aber noch einmal selbst ansehen. Wir haben ihm deine Mail geschickt.«
    »Ich habe bei der Zeitung auch noch beglaubigte Kopien des Artikels bestellt«, erklärte Georg. »Sie werden mir nach München gesendet, aber ich weiß nicht genau, wann sie in Deutschland eintreffen. Es kommt alles per Post.«
    »Gut, wir werden sehen«, sagte

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