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1981 - Richard

1981 - Richard

Titel: 1981 - Richard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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zögerte. »Sie haben von einem Geschäft gesprochen«, sagte er schließlich.
    »Ja genau.« Edmund Linz trat noch einen Schritt auf ihn zu, drehte sich dann in Richtung Zaun und zeigte auf seinen Wagen.
    »Der muss durch den TÜV«, erklärte er. »Ich brauche eine Werkstatt, in der ich ein wenig schrauben kann, Bremsen, Kupplung und vielleicht auch den Auspuff, sie verstehen.« Dann wies Edmund Linz mit dem Daumen hinter sich, wo das Werkstattgebäude lag. »Ich könnte mir vorstellen, dass da eine Bühne oder Grube drin ist.«
    »Die Hebebühnen sind schon abgebaut«, sagte der junge Mann, »aber eine Grube ist tatsächlich da.« Er machte eine Pause. »Und wie sieht nun ihr Geschäft aus?«
    »Ich brauche maximal eine Woche«, sagte Edmund Linz. »Ich gebe Ihnen einen Hunderter und sie drücken ein Auge zu und lassen mich in Ruhe arbeiten.«
    »Hundertfünfzig, im Voraus und Ende nächster Woche müssen sie wieder raus sein«, sagte der junge Mann. »Eigentlich darf ich das nämlich gar nicht.« Druckste er.
    Edmund Linz sah ihn an und zögerte kurz. »Gut, einverstanden«, sagte er schließlich, zückte sein Portemonnaie, zog die Geldscheine heraus und reichte sie seinem Gegenüber.
    Der junge Mann nahm das Geld und steckte es in seine Hosentasche »Wollen sie es sich ansehen.«
    »Ja, das wäre gut«, sagte Edmund Linz lächelnd.
    Sie gingen sofort in Richtung Werkstattgebäude. Der Seiteneingang war nicht verschlossen. Er führte direkt in die Halle. Es gab vier Stellplätze. An dreien waren noch die Halterungen für die Hebebühnen vorhanden. Auf dem letzten Stellplatz am Ende der Werkstatt war eine mit Holzbohlen abgedeckte Montagegrube in den Boden eingelassen. Der junge Mann öffnete das Tor vor der Grube.
    »Hier können sie reinfahren«, sagte er. »Das Tor lässt sich aber nur von innen öffnen.«
    »Und die Seitentür, kann ich die abschließen?«, fragte Edmund Linz.
    Der junge Mann schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Gut, ist auch kein Problem.« Edmund Linz überlegte. »Ich bin wohl nur tagsüber hier und nehme meinen Wagen nach Möglichkeit abends immer wieder mit.«
    »Wäre auch besser«, entgegnete der junge Mann. »Wäre wirklich besser, wenn sie ihren Kram hier nicht liegen lassen. Wie gesagt, eigentlich darf ich das gar nicht.«
    Edmund Linz sah sich noch einmal in der Halle um. Beim Hereinkommen hatte er nicht gesehen, dass sich neben der Seitentür ein Durchgang zu einem kleinen Raum befand. Die Tür zu dem Raum stand offen.
    »Was ist da drin?«, fragte er.
    »Nichts!« Der junge Mann überlegte. »Ich glaube da steckt sogar ein Schlüssel. Den Raum können sie meinetwegen benutzen, aber sie müssen ihn wieder aufräumen, sie müssen alles wieder aufräumen, wenn sie fertig sind, Okay.«
    »Okay!« erwiderte Edmund Linz. »Geht in Ordnung.«
    *
    Bereits am Donnerstagmorgen fuhr Edmund Linz über die Autobahn A8 in Richtung Salzburg. Er traute dem Corsa die Strecke nicht mehr zu und hatte daher wieder einen Mietwagen genommen, einen Kombi. Er brauchte etwas mehr als eine Stunde. Er war auf Einkaufstour. Einige der Chemikalien, die er für seine Versuche benötigte, waren zwar harmlos und in fast jeder Apotheke zu bekommen, sie waren aber dennoch so ungewöhnlich, dass er sie nicht in München kaufen wollte. Das was er brauchte, teilte sich in zwei Klassen ein, Chemikalien, mit denen er andere Substanzen selbst herstellen konnte und Chemikalien, die er fertig kaufen musste, die er nicht selbst ohne weiteres synthetisieren oder anmischen konnte. Auf keinen Fall durfte er aber die wichtigste Zutat vergessen. Er benötigte eine große Menge Leinöl. Es war auch das erste, was er sich an diesem Morgen besorgte. Er fuhr extra noch einmal bei Rosenheim von der Autobahn ab und kaufte bei einer Ölmühle, einem kleinen Betrieb am Stadtrand, zwei 25-Liter-Kanister kaltgepresstes Leinöl.
    Bei einer Drogeriegroßhandlung in einem Salzburger Gewerbegebiet besorgte er sich zwei Säcke Kristallsoda und einen Sack Natriumsulfat-Decahydrat besser bekannt als Glaubersalz. Er konnte diese Mengen kaufen, weil das Soda ein harmloses Reinigungsmittel war und das Sulfatsalz   sogar als Abführmittel verwendet wurde. Aus der Drogerie nahm er auch noch vier Dosen Terpentin und einen Zehnliter Kanister destilliertes Wasser mit. Zum Schluss suchte er noch nach Natriumhydrogencarbonat , das mit Dinatriumdiphosphat versetzt auch als Backpulver bekannt war. Er nahm hiervon auch noch einmal drei Kilogramm. Backpulver

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