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1985 - Ein Köder für MATERIA

Titel: 1985 - Ein Köder für MATERIA Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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winziger Teil des riesigen Kugelgebildes hatte in den Normalraum hineingeragt. „Kosmokratentechnik", ächzte der Physiker und zuckte hilflos mit den Achseln.
    Ihm war jetzt klar, warum die Kosmischen Ingenieure in MATERIA von Transdimensionalen Zustandswandlern in Mikrobauweise mit extremer Packungsdichte gesprochen hatten. Das Stück im Normalraum stellte einen nach außen abgeschirmten Mikrokosmos dar. Über die Art der Abschirmung oder das Material der Hülle ließ sich bisher nichts sagen. Transdimensional war das Gebilde deshalb, weil es über den Normalraum hinaus in den Hyperraum ragte. „Die hyperenergetischen Echos decken sich teilweise mit denen aus Queeneroch, als die BASIS-Expedition zum ersten Mal Hinweise auf das Versteck des Mächtigen Aachthor und seines Schiffes fand", fügte Blo Rakane hinzu. „Zumindest sagt dies die Analyse meines Planhirns."
    „Schafft den Fingerhut in seine Röhre und in die Space-Jet!" entschied Rhodan. „Sobald alle Einheiten in die SOL zurückgekehrt sind, verlassen wir den Bereich am Black Hole und ziehen uns vorübergehend nach Gevari zurück."
    Aagenfelt bestätigte und widmete sich dem Rückzug der dreißig SOL-Kreuzer. Anschließend machte er sich zusammen mit dem Haluter an die Auswertung der Ortungsfragmente. Tautmo gingen die unterschiedlichsten Gedanken durch den Kopf. Das Gebilde, das sie im Hyperraum geortet hatten, war riesig.
    Der Fingerhut stellte so etwas wie einen Anker dar, der es im Normalraum hielt und eine Beschickung durch die Vakupressor-Dome ermöglichte. Der Ultimate Stoff war selten. Nach Aussagen von Cairol II. lag die gewonnene Menge bei fünfzig Gramm pro tausend Jahre. Einen Großteil schickte die Fabrik hinter die Materiequellen, weil er dort aus physikalischen Gründen nicht gewonnen werden konnte. Ab und zu wurden kleinere Kontingente auch im Normalraum verbraucht, wie es etwa bei der Carithülle der SOL geschehen war.
    MATERIA fing den Ultimaten Stoff ein, bevor er zu Materie wurde. Nur in diesem Stadium, bevor das erste Zeitquant zum Tragen kam, ließ er sich konservieren. Das Verfahren wies allerdings eine Erfolgsquote von unter einem Prozent aller Fangversuche auf. Deshalb gab es den Ultimaten Stoff so selten. Die Vakupressor-Dome kämpften um jedes Teilchen, selbst um das winzigste. Tautmo Aagenfelt widmete sich wieder den Syntrons. Für die Auswertung von Ortungsfragmenten benötigten sie zwei Stunden.
    Die Automaten errechneten fehlende Messwerte und stellten Hochrechnungen an. In acht von zehn Fällen erreichten sie eine Zuverlässigkeit von über siebzig Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, dass die daraus gezogenen Schlüsse den Tatsachen entsprachen, war also ziemlich groß.
    Ein Hologramm gab den Sachverhalt in einer dreidimensionalen Graphik wieder. Dem syntronischen Kommentar nach waren die eigentliche Speicherkammer sowie alle in dem Gebilde vorhandenen Aggregate Bestandteil des Hyperraums. Diese Maschinen erzeugten eine Hyperraumblase, die sich allerdings von vergleichbaren Techniken unterschied. In einer Hypersenke oder innerhalb einer Grigoroff-Schicht blieben die vierdimensionalen Strukturen des Normalraums erhalten. Sie schirmten ihren Inhalt gegen die akausalen Zustände außerhalb ab.
    In der Hyperblase galten andere Regeln, die vermutlich auf die Gegebenheiten hinter den Materiequellen abgestimmt waren. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bauteile des Transdimensionalen Zustandswandlers einer raumzeitlichen Verzerrung und Miniaturisierung unterliegen, beträgt neunundneunzig Prozent", verkündete Blo Rakane. „Man könnte auch von einer Komprimierung von Raum und Zeit sprechen, aber die Wortwahl wäre recht banal. Leuchtet das ein?"
    „Natürlich."
    „Alles deutet darauf hin, dass es sich bei der Hülle um strukturverdichtete und feldstabilisierte Energie im Sinn einer hyperenergetisch konfigurierten Matrix handelt, deren ins raumzeitlich manifestierte Kontinuum eintretende dritte Ableitung die erkennbare Materie ergibt. Es liegt ein minimaler Abstrahlungsschwund vor, von uns nicht messbar. Die strukturimmanente Halbwertszeit beträgt einige hunderttausend Jahre. Sind Sie einverstanden, wenn ich es als Strukturon-Materieprojektion bezeichne?"
    „Ja doch", gab Tautmo wie abwesend zur Antwort.
    Mit seinen Gedanken weilte er noch immer bei der mikrokosmischen Hyperblase. Wenn sie tatsächlich auf die Gegebenheiten „dahinter" abgestimmt war, musste man nur in den Mikrokosmos gelangen und versuchen, von dort eine Art

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